Ende des Glücksspiel­monopols in Finnland: Veikkaus warnt vor Entlassungen

Posted on: 06/09/2023, 09:58h. 

Last updated on: 04/07/2024, 08:38h.

Finnlands Regierung plant, das derzeit vorherrschende Glücksspielmonopol zu beenden und den Markt für den Wettbewerb zu ?ffnen. Für den Monopolisten Veikkaus bringt dies zahlreiche Ver?nderungen mit sich und wird voraussichtlich zu Entlassungen führen. Dies kündigte Veikkaus am Montag an.

Casino Tampere, Finnland
Das Casino Tampere k?nnte mit dem Ende des Glücksspielmonopols in Finnland geschlossen werden. (Pressebild: Veikkaus)

Wie der Glücksspielanbieter in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekanntgab, bereite sich das Unternehmen nun auf den Wandel der Glücksspielbranche vor. Dieser bringe Ver?nderungen der Organisationsstruktur mit sich, über die ab diesem September beraten werden soll.

Finnlands Regierung kündigte im Juni an, das momentane Glücksspielmonopol zu beenden. Sp?testens ab dem Jahr 2026 solle es stattdessen ein neues Lizenzsystem geben. Dieses wird voraussichtlich Online-Glücksspiele und Sportwetten umfassen. Das staatliche Glücksspielunternehmen Veikkaus soll im Zuge dieses Prozesses in mehrere Unternehmen unter dem Dach derselben Gruppe aufgeteilt werden.

Den Pl?nen der Regierung zufolge werden Lotterien sowie terrestrische Spielautomaten allerdings weiterhin unter dem Monopol von Veikkaus verbleiben.

Abbau von über 200 Stellen m?glich

Die Ver?nderungen im Rahmen der Markt?ffnung werden, wie Veikkaus-CEO Olli Sarekoski betonte, die gesamte Organisation und mit ihr insgesamt 825 Mitarbeiter betreffen. Für bis zu 240 Personen k?nnten sie das Ende ihres Arbeitsverh?ltnisses bedeuten. Bis zu 195 weitere Mitarbeitende seien voraussichtlich von wesentlichen ?nderungen ihrer Anstellungsbedingungen betroffen.

Sarekoski kommentierte:

Wir wollen auf dem künftigen lizenzbasierten Markt wettbewerbsf?hig und auf dem Monopolmarkt lebensf?hig sein. Deshalb müssen wir betriebliche Ver?nderungen vornehmen, die das gesamte Unternehmen betreffen.

Voraussichtlich werde aus diesen Gründen auch die Anzahl der Spielhallen reduziert. Statt 65 Spielhallen werde es künftig nur noch 40 bis 50 von ihnen geben. Zudem k?nne es zur Schlie?ung des Casinos Tampere kommen.

Das künftige Betriebsmodell solle es Veikkaus erm?glichen, sich auf sein Kerngesch?ft zu konzentrieren. Dabei nehme der Glücksspielanbieter jedoch nicht nur den finnischen Markt ins Visier. Angestrebt sei auch eine Internationalisierung. Sie sei wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie.

Das Ende des Glücksspielmonopols bringe für Veikkaus laut Sarekoski auch schwierige Entscheidungen mit sich. Ob die voraussichtlichen Entlassungen dauerhafter Natur sein werden oder die ?ffnung des Marktes und die angestrebte Internationalisierung m?glicherweise auch ein Wachstum für Veikkaus und sein Personal bedeuten k?nnten, wird sich allerdings erst nach Einführung des Lizenzsystems zeigen.