GGL verteidigt Design der Glücks­spiel­studie gegen Kritik

Posted on: 22/11/2023, 08:21h. 

Last updated on: 22/11/2023, 08:21h.

In der Glücksspielbranche herrscht ein Disput über eine Glücksspielstudie, die sich mit der Marktgr??e des illegalen Online-Glücksspiels in Deutschland befasst. Dazu nahm die Gemeinsame Glücksspielbeh?rde der L?nder (GGL) nun Stellung. In einem Statement verteidigt sie das Design der von Branchenvertretern kritisierten Studie.

Jetons, Würfel, Kreditkarte auf Notebook
Illegales Online-Glücksspiel generiert laut Studie Millionen (Bild: Pixabay)

Nach Ansicht der Beh?rde sei ein wissenschaftlicher Diskurs zu den Erhebungsmethoden der Glücksspielstudie grunds?tzlich zu begrü?en. Schlie?lich entwickle die GGL ihre Methoden zur Datenerhebung selbst kontinuierlich weiter.

Trotzdem verwahre sie sich gegen die von der Glücksspielbranche vorgebrachte Kritik. In ihrer Stellungnahme erkl?rt sie:

Die Kritik der Industrie, die Vorgehensweise der GGL zur Erhebung von Daten des illegalen Online-Glücksspielmarktes basiere auf einem statischen Modell, welches Marktver?nderungen nicht berücksichtige, weist die GGL entschieden zurück.

Die Glücksspielstudie basiere auf einer fundierten Grundlage. So fu?ten die Erhebungen der GGL auf der Erfassung und Analyse der Besucheraktivit?ten von illegalen Internetseiten und der Angebotsanalyse von nicht-lizenzierten Anbietern.

Hinzukomme die Auswertung von Affiliate-Marketing-Netzwerken. Die Untersuchungsmethoden und Analysen würden zudem regelm??ig angepasst und dabei kontinuierlich weiterentwickelt.

Konservative Einsch?tzung bei Glücksspielstudie

Die Beh?rde betonte, dass sich Datenerhebung zum illegalen Online-Glücksspiel sehr komplex gestalte, da sich der Schwarzmarkt st?ndig ver?ndere. Deshalb handele es sich unabh?ngig vom Studienmodell stets um eine Sch?tzung und Momentaufnahme.

Dabei bewerte die GGL als staatliche Regulierungsbeh?rde die Datenlage eher konservativ. Damit unterscheide sie sich von Glücksspielbranche. Diese tendiere eher dazu, ?die Wettbewerbssituation durch den illegalen Markt gr??er einzusch?tzen“.

Einer aktuellen Studie zufolge verbringen deutsche Spieler rund 50 % ihrer Zeit bei illegalen Online-Glücksspielangeboten. Die vom Deutschen Online Casinoverband und dem Deutschen Sportwettenverband in Auftrag gegebene Analyse kommt deshalb zu dem Schluss, dass der Glücksspielstaatsvertrag seinem Kanalisierungsauftrag nicht gerecht werde.

Die GGL sch?tzt, dass es in Deutschland aktuell zwischen 800 und 900 illegale Online-Glücksspielseiten gibt. Dazu z?hlt sie neben virtuellen Automatenspielen, Online-Poker und Online-Casinospielen auch Zweitlotterien und nicht-lizenzierte Sportwetten.

Sie geht davon aus, dass die erfassten illegalen Internetseiten auf j?hrliche Ums?tze zwischen 300 und 500 Mio. Euro kommen. Dies entspreche laut GGL einem Anteil von lediglich 2 % bis 4 % des erlaubten Marktes. Zudem erkl?rt die Beh?rde, dass sich der Anteil dieser Angebote laut Glücksspielstudie im vergangenen Jahr insgesamt rückl?ufig entwickelt habe.