Entain-Tochter BetEnt von KSA mit Millionen­strafe belegt

Posted on: 30/11/2023, 08:48h. 

Last updated on: 30/11/2023, 08:48h.

Für den britischen Glücksspielkonzern Entain scheinen die wirtschaftlichen Rückschl?ge nicht enden zu wollen. Wenige Tage nach Bekanntgabe der dreistelligen Millionenstrafe durch britische Beh?rden muss das Unternehmen eine weitere hohe Geldbu?e hinnehmen. In den Niederlanden belegte die Glücksspielbeh?rde Kansspelautoriteit (KSA) den zu Entain geh?renden Glücksspielanbieter BetEnt mit einer Geldstrafe in H?he von 3 Mio. Euro.

BetCity-Website, Justiz
Die KSA forderte von BetEnt Verbesserungen (Komposition: casino.org)

Die Beh?rde begründete die erneute hohe Strafe gegen einen Glücksspielbetreiber mit Verst??en gegen das Gesetz zur Bek?mpfung von Geldw?sche und Terrorismusfinanzierung. BetEnt soll laut KSA unzureichende Vorkehrungen zur Durchsetzung des Wwft genannten Gesetzes getroffen haben.

Demnach seien erste Anzeichen auf Verfehlungen bereits im September des vergangenen Jahres festgestellt worden. Daraufhin habe die Beh?rde den in den Niederlanden lizenzierten Online-Buchmacher kontaktiert. Dabei habe sie die BetEnt-Marke BetCity angehalten, die unzureichenden Ma?nahmen zu verbessern.

Dem Wwft zufolge müssen Glücksspielanbieter die Transaktionen ihrer Kunden überwachen und ungew?hnliche Finanzflüsse an die niederl?ndische Financial Intelligence Unit melden. Zu diesem Zweck müssen sie die Identit?t der Kunden sowie ihr Risikoprofil in Bezug auf die Gefahr von Geldw?sche und Terrorismusfinanzierung kontrollieren.

Hohe Eins?tze nicht geprüft

Unter anderem wirft die KSA BetEnt vor, die Herkunft von Kundengeldern in fünf- und sechsstelliger H?he nicht ausreichend geprüft zu haben. So sei es in Einzelf?llen vorgekommen, dass Spieler ohne die vorgeschriebenen Hintergrundchecks monatliche Eins?tze zwischen 25.000 und 110.000 Euro h?tten t?tigen k?nnen. Trotz der Aufforderung seitens der KSA seien die Probleme bis zumindest M?rz 2023 gr??tenteils nicht abgestellt worden.

Der KSA-Vorsitzende René Jansen betonte, dass BetEnt vorgewarnt gewesen sei:

Im Mai letzten Jahres hat die KSA eine umfassende Warnung an die lizenzierten Anbieter ausgesprochen, dass sie ihre Wwft-Angelegenheiten schnell in Ordnung bringen sollten. Wir haben damals darauf hingewiesen, dass Sanktionen verh?ngt werden, wenn Untersuchungen ergeben, dass die Anbieter die Wwft-Vorschriften nicht einhalten.

Dies setze die Beh?rde nun konsequent um. Grund dafür sei, dass die Anlaufphase des Marktes für Online-Glücksspiel in den Niederlanden vorbei sei. Das bedeute laut KSA, dass es bei Verfehlungen auch für BetEnt keine Ausreden mehr gebe.

Für BetEnt und dessen Mutterkonzern zog dies die jetzt ausgesprochene Millionenstrafe nach sich. Angesichts der jüngst verh?ngten 585 Mio. GBP-Geldbu?e m?gen die 3 Mio. Euro in den Niederlanden niedrig erscheinen. Die B?rse reagiert jedoch mittlerweile ?u?erst sensibel auf die gesch?ftlichen Verfehlungen des Konzerns. So sank der Aktienkurs zuletzt auf den niedrigsten Stand seit August 2020.