Frankreich: Sportwetten sorgen für mehr Streit­schlichtungen

Posted on: 16/05/2024, 09:33h. 

Last updated on: 16/05/2024, 09:33h.

In Frankreich hat der Glücksspiel-Ombudsmann im Jahr 2023 mehr Streitf?lle geschlichtet als im Vorjahr. In den meisten F?lle habe es sich um Schwierigkeiten im Bereich der Sportwetten gehandelt. Dies berichtete die franz?sische Glücksspielbeh?rde Autorité Natioale des Jeux (ANJ) am Mittwoch.

H?ndedruck
Sportwetten haben in Frankreich zu mehr Streits zwischen Anbietern und Spielern geführt. (Bild: Pixabay)

Dem T?tigkeitsbericht des Ombudsmanns [Seite auf Franz?sisch] zufolge gingen bei der Schlichtungsstelle im vergangenen Jahr insgesamt 1.523 Anfragen ein. Dies entspricht gegenüber dem Jahr 2022 (1.373 F?lle) einem Anstieg von 11 %.

Sportwetten machen den Gro?teil der Streitf?lle in Frankreich aus

Mit einem Anteil von 91 % entfiel die gro?e Mehrheit der Streitschlichtungsf?lle auf Sportwetten. Dies entspricht nahezu demselben Anteil wie im Vorjahr, in dem 90 % der F?lle Sportwetten betrafen.

Nicht jede Unstimmigkeit zwischen Glücksspielanbietern und Spielern ist für ein Mediationsverfahren zul?ssig. Voraussetzung für das T?tigwerden des Glücksspiel-Ombudsmanns in Frankreich ist, dass sich die Kunden vorab schriftlich an den betreffenden Betreiber gewendet haben. Dieser hat daraufhin 20 Tage Zeit, auf die Beschwerde zu antworten. Erst, wenn keine Antwort beim Spieler eingeht, kann sich dieser an den Mediator wenden, der den Weg für eine einvernehmliche L?sung ebnen soll.

H?ufig sei es um Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Wettergebnis oder der Stornierung von Wetten gegangen. Einige der Beschwerden h?tten sich zudem auf die Verwaltung der Spielerkonten bezogen. So sei es zu Sperrungen, zur Schlie?ung der Konten oder zu Schwierigkeiten bei der Auszahlung von Geldern gekommen.

Um derartige Diskrepanzen zu minimieren, hei?t es vonseiten der ANJ:

Der Ombudsmann spricht Empfehlungen an die Betreiber aus, damit diese einige ihrer Praktiken ?ndern, um die Information und den Schutz der Spieler zu verbessern.

So empfehle der Ombudsmann den Glücksspielanbietern beispielsweise, den Spielern bei der Schlie?ung ihrer Spielerkonten das Guthaben zu erstatten. Zudem sei es empfehlenswert, die Kontenschlie?ung zu begründen, beispielsweise mit Zweifeln an der Echtheit von eingereichten Dokumenten wie Ausweis oder Adressnachweis.

Im Fall von Kontenschlie?ungen aufgrund von Inaktivit?t solle der jeweilige Betreiber den Spieler vorab informieren. Da durch diese Ma?nahme Gebühren entstünden, k?nne der Spieler bei einer Vorabinformation selbst t?tig werden und das Konto entweder selbst schlie?en oder aber erneut spielen.

Wie die ANJ in ihrer Pressemeldung betonte, erg?nzen sich die Aufgaben von Glücksspielbeh?rde und Ombudsmann, um Spieler besser informieren und schützen zu k?nnen. Um diese positiven Synergien nutzen zu k?nnen, fordern derzeit auch Streitschlichter in Gro?britannien die Ernennung eines Glücksspiel-Ombudsmanns. Dessen Bestimmung sieht die britische Regierung in ihrer Neuregulierung des Glücksspiels vor, bislang ist sie jedoch noch nicht erfolgt.