GambleAware fordert Versch?rfung der Spielerschutz-Hinweise

Posted on: 11/06/2024, 09:51h. 

Last updated on: 11/06/2024, 09:51h.

Im Vorfeld der Fu?ball-EM 2024 hat die britische Spielerschutzorganisation GambleAware zu wirkungsvolleren Spielerschutz-Hinweisen aufgefordert. Werbeanzeigen von Wettanbietern und Online-Glücksspielunternehmen müssten der Organisation zufolge Warnhinweise enthalten, wie sie in der Tabakbranche zu finden seien.

Fu?ball, EM
Im Vorfeld der Fu?ball-EM fordert GambleAware die Anbieter zu optimiertem Spielerschutz auf. (Bild: Pixabay)

Zunehmende Glücksspielwerbung im Rahmen der Fu?ball-Europameisterschaft k?nne es Spielern schwer machen, das Glücksspiel einzuschr?nken oder darauf zu verzichten.

W?hrend GambleAware in Gro?britannien die Glücksspielanbieter zu verst?rkten Spielerschutz-Ma?nahmen im Rahmen der Fu?ball-EM aufruft, ist in Frankreich die Glücksspielbeh?rde t?tig geworden. Sie hat eine Pr?ventionskampagne gestartet, die auf Suchtrisiken von Sportwetten hinweist und in Radio, TV und Social Media ausgerollt wird.

Kritik an aktuellen Warnhinweisen

GambleAware zufolge k?nnten deutlichere Spielerschutz-Hinweise in den Glücksspiel-Werbeanzeigen dazu führen, dass sich Spieler potenzieller Risiken bewusster seien.

Alexia Clifford, Chief Communications Officer bei GambleAware, erkl?rte der britischen Zeitung The Guardian gegenüber:

Wir wissen, dass Glücksspielwerbung zur Normalisierung des Glücksspiels als ?harmlosen Spa?“ beitragen kann. Wir wollen st?rkere Beschr?nkungen für Glücksspielwerbung, um die Menschen vor Schaden zu bewahren.

Zu diesem Zweck sei die aktuelle Warnung der Branche mit dem Slogan ?Take Time to Think“ (dt.: ?Nimm dir Zeit zum Nachdenken“) nicht ausreichend. Hierauf wies bereits ein Bericht von GambleAware [Seite auf Englisch] hin, der im vergangenen Monat ver?ffentlicht wurde.

Für zielführender halte die Organisation dagegen Hinweise wie sie auf Tabakprodukten zu finden seien. Beispiele hierfür seien ?Glücksspiel kann süchtig machen.“ oder ?Glücksspiel hat seinen Preis.“

W?hrend GambleAware die Glücksspielbranche für mutma?lich zu seichte Spielerschutz-Hinweise kritisiert, sieht sich die Organisation derzeit selbst harscher Kritik ausgesetzt. So wurde gegen GambleAware eine Untersuchung mit der Begründung eingeleitet, die Spielerschützer seien zu eng mit der Glücksspielbranche verbunden.

Derzeit bezieht die Organisation ihre Gelder haupts?chlich aus Spenden der Glücksspielunternehmen. Diese wuchsen im Jahr 2023 um 7 % auf knapp 50 Mio. GBP (rund 58 Mio. EUR) an.

Im Rahmen der regulatorischen ?nderungen, die in Gro?britannien für das Glücksspiel geplant sind, sollten statt der bislang freiwilligen Zahlungen der Glücksspielbranche gesetzlich geregelte Abgaben eingeführt werden. Ob diese Abgabe tats?chlich gesetzlich geregelt werden wird, ist angesichts der aktuellen politischen Unsicherheiten in Gro?britannien nicht absehbar.

Wie die Finanzierung von GambleAware sich in Zukunft gestalten wird, ist damit unsicher. Die gro?en Glücksspielbetreiber Gro?britanniens hatten feste Zusagen über die H?he der Abgaben nur bis Ende des Jahres 2023 geleistet. Sie seien, so betonte GambleAware-Gesch?ftsführerin Zo? Osmond, allerdings der Schlüssel für die Finanzierung der Organisation, solange es keine gesetzlich verankerten Spenden gebe.