Rum?nien: Versch?rfte Steuerabgaben für Online Casinos und Spieler

Posted on: 20/03/2019, 01:21h. 

Last updated on: 20/03/2019, 04:59h.

Die rum?nische Regierung verlangt neuerdings eine Steuerabgabe von 2 % für Einzahlungen bei Online Casinos. Die Abgabe betrifft alle Spieler-überweisungen auf rum?nische Online Casino-Accounts und soll von den Glücksspielbetreibern an den Staat weitertransferiert werden.

Statue Hand am Kopf
Eine neue Steuer für Einzahlungen bei Online Casinos sorgt bei rum?nischen Spielern für Zweifel und Verwunderung. (Quelle: Wikiedia)

Die neue Steuer folgt der Implementierung der Verordnung 114/2018, die kurz vor dem Jahreswechsel in Rum?nien eingeführt wurde und der Sanierung des ?ffentlichen Haushalts dienen soll.

Für die rum?nischen Nutzer von Online Casinos k?nnte das Spielen an den virtuellen Tischen und Automaten durch die zus?tzliche Pflichtabgabe deutlich unattraktiver werden.

Gewinnt das Haus trotzdem?

W?hrend Spieler durch die Ma?nahme zukünftig hinnehmen müssen, dass sie nach einer Einzahlung weniger Geld zum Spielen haben, k?nnen die rum?nischen Online Casino-Anbieter ein wenig aufatmen.

Schlie?lich sollte die Steuer in H?he von 2 % ursprünglich auf die Umsatzsteuer, die die Unternehmen j?hrlich in Rum?nien abführen müssen, aufgeschlagen werden.

Ganz ungeschoren bleiben die Glücksspielbetreiber des Landes aber vermutlich nicht. Laut Sch?tzungen von Steuerexperten (Link auf Englisch) k?nnte die auf die Spieler umgelegte Abgabe für die Konzerne einen Umsatzrückgang von 4 bis 6 % bedeuten.

Das ist aber nur dann der Fall, wenn die Unternehmen die staatlichen Regelungen tats?chlich umsetzen. Bislang sollen weder alle in Rum?nien lizenzierten Glücksspielanbieter auf die Forderungen reagiert, noch ihre Kunden über die Pflichtabgabe in Kenntnis gesetzt haben.

Mit welchen Konsequenzen Unternehmen bei der Missachtung der Verordnung rechnen müssen, ist noch nicht bekannt.

Diese Ver?nderungen kommen 2019 auf landbasierte Casino-Unternehmen in Rum?nien zu

Die Verordnung 114/2018 beinhaltet auch einige Neuregelungen, die landbasierte Casinobetriebe wie Poker-Clubs und Spielhallen treffen.

So soll ein Nachlass (in H?he von 10 %) für die j?hrliche Gebührenvorauszahlung für Glücksspiel- und Automatenlizenzen entfallen.

Au?erdem wurde die Jahresgebühr für den Betrieb von Slot Maschinen erh?ht. Pro Automaten werden statt 2.600 Euro, 3.600 Euro j?hrlich f?llig.

So besteuert Rum?nien seine Online Casino-Industrie

Die rum?nische Casino-Branche musste sich zwischen 2009 und 2019 einer Fülle von Neuregelungen stellen.

Mit der Liberalisierung des rum?nischen Glücksspielmarktes und der Vergabe von Privatlizenzen wurde von den Beh?rden ein ganzer Abgabenkatalog entwickelt, der Vorschriften für Gebühren und Steuern enth?lt.

Hand mit Stift und Unterlagen
Das rum?nische Steuerrecht wird bezüglich Glücksspiel immer komplizierter. (Quelle: Pixnio)

Er traf die Online Casino-Industrie vergleichsweise hart. So kostet eine Jahreslizenz für Online Casinos in Rum?nien je nach Umsatz zwischen 6.000 und 120.000 Euro. In Gro?britannien beispielsweise, einem der gr??ten M?rkte für Online-Glücksspiel in Europa, ist eine Lizenz für Online Casinos schon ab 2.709 Pfund (ca. 3.000 Euro) erh?ltlich.

Zus?tzlich zur Jahresabgabe müssen die Online-Anbieter Unternehmenssteuern und eine j?hrliche Zulassungssteuer in H?he von 16 % zahlen, die sich nach den Unternehmensgewinnen richtet, jedoch mindestens 100.000 Euro betr?gt.

Weitere 5.000 Euro per Annum verlangt der Staat als Beitrag für Sucht- und Suchtpr?ventionsprogramme.

Um das Risiko eines Zahlungsausfalls zu minimieren, sind Online Casinos dazu verpflichtet, 100.000 Euro in einen Fond einzuzahlen, der im Falle einer Insolvenz an die Beh?rden geht.

Das zahlen landbasierte Casinos

Für landbasierte Casino-Betriebe fallen in Rum?nien Lizenzgebühren zwischen 95.000 und 500.000 Euro j?hrlich an.

Die H?he der Steuern, die landbasierte Glücksspielunternehmen zahlen müssen, richtet sich nach zwei Faktoren: dem Einkommen der Firmen und der Zahl und Gr??e der Einrichtungen, die von ihnen betrieben werden.

So verlangt der rum?nische Fiskus pro Jahr pro Spieltisch zwischen 30.000 und 60.000 Euro von den Anbietern. Zus?tzlich wird für jeden Spielbetrieb eine Zulassungsgebühr von 7.000 Euro f?llig.

Das zahlen die Spieler

ONJN Logo
Die ONJN vergibt in Rum?nien Glücksspiellizenzen. (Quelle: Wikipedia)

Rum?nische Spieler werden durch die Steuer für Einzahlungen bei Online Casinos erneut bestraft. Denn schon im Frühjahr 2018 mussten die Zocker einen herben Rückschlag hinnehmen.

Eine ?nderung des Steuergesetzes verpflichtet alle Spieler zur Entrichtung einer progressiven Einkommenssteuer von bis zu 25 %, die die Online Casinos schon bei der Auszahlung vom Gewinn der Spieler abziehen. Vor der Gesetzes?nderung bestand für Online-Betreiber und Spieler lediglich eine Auskunftspflicht gegenüber den Steuerbeh?rden.

Spieler in landbasierten Casinos müssen Gewinne bis zu 15.000 Euro nicht versteuern, ansonsten gelten für sie dieselben Steuerregeln wie für Nutzer von Online Casinos.

Welchen Schluss l?sst die neue Steuer zu?

Die Abgabe für Einzahlungen k?nnte ein erneutes Beispiel dafür sein, wie Staaten durch die Besteuerung des Glücksspielmarktes versuchen, ihre Haushaltsl?cher zu stopfen.

Ob dies nachhaltig ist, l?sst sich bezweifeln. Sollten Spieler und Glücksspielanbieter in Zukunft immer schlechtere Steuerkonditionen hinnehmen müssen, k?nnte eine Abwanderung der Spieler und der Unternehmen drohen.

Dies h?tte zur Folge, dass der Steuertopf der L?nder weitere L?cher bekommt.