Eurojackpot: H?here Gewinne sollen Lotterie konkurrenzf?higer machen

Posted on: 08/04/2019, 12:38h. 

Last updated on: 08/04/2019, 01:03h.

Der Gewinn kann beim Eurojackpot derzeit maximal 90 Millionen hoch sein. Das wollen die Lottogesellschaften nun ?ndern und h?here Gewinne erm?glichen. Ziel ist es, Umsatzrückg?nge zu vermeiden und auch in L?ndern konkurrenzf?hig zu bleiben, in denen Lotterieprodukte mit h?heren Jackpots vertrieben werden.

Eurojackpot
Das derzeitige Gewinnlimit des Eurojackpots von 90 Mio. Euro soll eventuell erh?ht werden. (Bild: Flickr)

Erst im M?rz feierte der Eurojackpot seinen siebten Geburtstag. Nun denken die Lottogesellschaften darüber nach, das Limit von 90 Millionen zu erh?hen. Dies setzt die Zustimmung aller am Eurojackpot beteiligten L?nder voraus. Jürgen H?fner, Gesch?ftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, erkl?rte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur:

?Allerdings müssten alle 29 Veranstalter dieser europ?ischen Zahlenlotterie von Polen bis Italien und in Deutschland auch die 16 Bundesl?nder als Aufsicht grünes Licht geben.“

Ins Gespr?ch bringen müsse man die Erh?hung dennoch beizeiten, denn insgesamt k?nne die Umsetzung anderthalb Jahre dauern. Wie hoch der Maximalgewinn dann ausfallen k?nnte, ist nicht bekannt.

Der Eurojackpot, der in insgesamt 18 L?ndern angeboten wird, ist nach Lotto 6aus49 das umsatzst?rkste Produkt des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB). Im Jahr 2018 konnte die Lotterie Eins?tze in H?he von 1,46 Milliarden Euro erbringen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es ein Plus von 61 Prozent, das vor allem auf drei lange Jackpot-Phasen zurückzuführen war.

Starke Konkurrenz mit h?heren Maximalgewinnen

Grund für die überlegungen sei die Konkurrenz. So wird im Eurojackpot-Land Spanien sowie in anderen europ?ischen Staaten die Mehrstaatenlotterie EuroMillionen (auch EuroMillions genannt) angeboten, bei der das Gewinnlimit derzeit 190 Millionen Euro betr?gt.

Jürgen H?fner erkl?rte:

?Da gibt es h?here Gewinne als im Eurojackpot, einmal zum Beispiel schon 185 Millionen Euro. Gerade jüngere Leute sehen das im Internet, ganz zu schweigen von noch h?heren Lottogewinnen zum Beispiel in den USA.“

In der Schweiz machten die Medien erst im M?rz auf eine EuroMillions-Gewinnerin aufmerksam, die 162 Millionen Euro gewonnen hatte. Die Frau, die anonym bleiben wollte, hatte der Zeitung ?Schweiz am Wochenende“ gegenüber erkl?rt, trotz ihres Millionen-Gewinns weiter arbeiten zu wollen.

Neben den Gewinnerh?hungen beim Eurojackpot g?be es die überlegung, auch den Lotto-Klassiker 6aus49 zu überarbeiten. Mit einem Gesamteinsatz von 3,5 Milliarden Euro handelt es sich dabei zwar um das Hauptprodukt der Lottogesellschaften, allerdings hat die Lotterie Umsatzrückg?nge zu verzeichnen. Im Jahr 2018 waren es im Vergleich zum Vorjahr rund 6 Prozent.

Zweitlotterien als Ursache für Umsatzrückg?nge genannt

Als Ursache für die Umsatzrückg?nge der staatlichen Lotterien werden immer wieder die Zweitlotterien angeführt, bei denen die Spieler im Internet auf die Gewinnzahlen der staatlichen Lotterieprodukte wetten k?nnen. Die Spieler spielen dabei allerdings bei einem ausl?ndischen Anbieter, beispielsweise mit Sitz in Malta oder in Gibraltar, der eine EU-Lizenz, jedoch keine Konzession in Deutschland besitzt.

H?fner kritisierte, dass diese Zweilotterien illegal seien, keine Steuern und Abgaben zahlen und damit das Gemeinwohl sch?digen. Unternehmen wie Lottoland und Tipp24 dagegen weisen die Vorwürfe zurück. Der Anwalt von Lottoland, Bernd Berberich, betonte:

?Sehr wohl wird den steuerlichen Verpflichtungen in Deutschland nachgekommen. Die Gewinne sind komplett versichert und damit garantiert.“

Paschal Donohoe
Laut irischem Finanzminister Paschal Donohoe sch?digen Zweitlotterien staatliche Lotterien nicht. (Bild: Wikipedia)

Die staatlichen Lotterieanbieter liegen mit den EU-lizensierten Unternehmen aus dem Ausland schon lang im Clinch. W?hrend die einen dabei auf ihrem staatlichen Glücksspielmonopol beharren, betrachten die anderen diese Haltung als reine Besitzstandswahrung.

Auch der irische Finanzminister Paschal Donohoe geht davon aus, dass ausl?ndische Anbieter die staatlichen Lotterien nicht sch?digen. Auf eine parlamentarische Anfrage hin erkl?rte er, dass die Beitr?ge, die die nationalen Lotterien zum Gemeinwohl leisten, durch das Angebot von Zweitlotterien, die ihre Produkte über das Internet vertreiben, nicht beeinflusst werden.

Wunsch vieler privater Anbieter ist es, ihre Produkte an einem geregelten Markt anbieten zu k?nnen. Der Vorstandsvorsitzende von Lottoland, Nigel Birrell sagte bereits im Oktober des vergangenen Jahres gegenüber der F.A.Z., dass das Unternehmen kompromissbereit sei:

?Wir gehen jetzt aber noch weiter und w?ren sofort bereit, unseren gesamten Umsatz, den wir mit Tipps auf deutsche Lotterien generieren, an die staatlichen Lottogesellschaften zu vermitteln. Wetten würden wir fortan nur noch auf ausl?ndische Lotterien annehmen. Die Bedingung dafür w?re, dass wir dies auf Basis einer nationalen Erlaubnis tun k?nnten.“

Diese L?sung, mit der sich Umsatzeinbu?en der staatlichen Lotterien entgegenwirken lie?en, wurde abgelehnt.