Gambling Commission nimmt Gef?hrdung Minderj?hriger durch Glücksspiel genauer unter die Lupe

Posted on: 06/05/2019, 09:33h. 

Last updated on: 08/05/2019, 07:31h.

Die britische Glücksspiel-Beh?rde UK Gambling Commission (UKGC) legt im Rahmen ihrer nationalen Strategie zur Reduzierung der sch?dlichen Auswirkungen des Glücksspiels künftig einen noch st?rkeren Schwerpunkt auf die Erforschung dieser Nachteile bei Kindern und Jugendlichen.

Logo Gambling Comission
Die UKGC überwacht das Glücksspiel in Gro?britannien (Bild: gamblingcommission.gov)

Um die Gefahren besser zu verstehen, initiierten die Glücksspiel-Kontrolleure eine Studie, bei der die Auswirkungen des Glücksspiels auf Minderj?hrige analysiert wurden.

Dabei setzte die UKGC auf das Fachwissen des Meinungsforschungsinstituts Ipsos MORI [Seite auf Englisch], das allj?hrlich an britischen Schulen eine Vielzahl von umfangreichen Untersuchungen durchführt.

Mit den Ergebnissen will die UKGC sp?ter ein Rahmenkonzept entwickeln, um Minderj?hrige künftig besser vor den Verlockungen des Glücksspiels zu schützen. Gleichzeitig sollen die Richtlinien für Glücksspiel-Anbieter weiter angepasst werden, damit Kinder und Jugendliche besser geschützt werden.

Jugendliche und Glücksspiel

Ausgangspunkt der Untersuchung war, dass problematisches Spielverhalten in den verschiedenen Altersklassen unterschiedlich Wirkung zeigt und dass Minderj?hrige ganz anders auf das Glücksspiel reagieren als Erwachsene.

Kinder Computer
Kinder reagieren anders auf das Glücksspiel (Bild: Pixabay)

Dem Bericht zufolge treten bei jüngeren Spielern andere Symptome auf, weshalb sie künftig gezielt mit einem eigenen Untersuchungskonzept analysiert werden sollten.

Dabei spiele der Entwicklungsstand der Heranwachsenden eine gro?e Rolle, so die Forscher. Dieser lasse sie die mit dem Glücksspiel verbundenen Erlebnisse anders bewerten und verarbeiten als es bei Erwachsenen der Fall sei.

Die Pr?gung durch negative Glücksspiel-Erfahrungen sei bei ihnen schwerwiegender als bei den gefestigteren ?lteren Spielern. Hinzu kommt, dass Jugendliche finanziell oft von ihren Eltern abhingen, sodass eine Spielsucht bei ihnen gravierende Auswirkungen auf das gesamte famili?re Umfeld h?tte.

Helen Rhodes, bei der UKGC verantwortlich für das sichere Spiel, sagte zu der Studie:

“Kindheit und Jugend sind entscheidende Stufen bei der Entwicklung eines Menschen. S?mtliche in dieser Phase erlittene Sch?den k?nnen entscheidenden Einfluss auf das sp?tere Selbstbewusstsein und Potential der jungen Menschen nehmen. Wir wollen zeigen, welche negativen Auswirkungen das Glücksspiel auf junge Menschen haben kann.”

Die UKGC definierte nun vier Bereiche, die durch das Glücksspiel von Jüngeren besonders gef?hrdet seien:

– Finanzielle Stabilit?t der Betroffenen
– Soziale und emotionale Entwicklung, Bildung
– Beziehungen zu Familie, Freunden, Gesellschaft
– Physische und psychische Gesundheit sowie Wohlbefinden

Zu den m?glichen negativen Folgen des Spiels sagen die Forscher:

“Durch das Glücksspiel verursachte Sch?den beeintr?chtigen die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen ebenso wie deren Familien und sozialen Kontakte. Jüngere Betroffene werden dabei für die Gegenwart und für die Zukunft gesch?digt, da sie ihr künftiges Potential gef?hrden.”

Die Forscher mutma?en darüber hinaus, dass es einen Zusammenhang zwischen Spielsucht und anderen “riskanten” Verhaltungsweisen geben k?nnte. Führe die Spielsucht beispielsweise zu Drogenmissbrauch, müsse die Glücksspielsucht als Ausl?ser dieser Sucht stets mitbehandelt werden. Diese Gefahr sei demnach umso gr??er, je jünger die Spieler sind.

Das Ansinnen der UKGC hat einen ernsten Hintergrund, denn aktuelle Studien zeigen, dass die Anzahl von spielsuchtgef?hrdeten Jugendlichen auf den britischen Inseln stetig w?chst. So f?rderte eine Analyse der UKGC 2018 zutage, dass die Zahl der Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren mit einem problematischen Glücksspiel-Vorhalten innerhalb der letzten zwei Jahre auf 55.000 Betroffene angewachsen ist.

Dabei geht es teilweise um hohe Summen, wie der Fall eines 13-j?hrigen Teenagers zeigt, der mit der Kreditkarte seines Vaters 91.000 Euro bei Sportwetten verspielte. Ausl?ser für das ruin?se Hobby waren nach Angaben des Jungen Werbeanzeigen von Buchmachern in einem Fu?ballstadion gewesen, das er besucht hatte.

Minderj?hrige im Fokus der Werbung

Dass der Jugendschutz beim Glücksspiel in Gro?britannien besondere Beachtung findet, zeigt sich gerade in einem aktuellen Fall: Erst Ende letzter Woche hat die für Werbebelange zust?ndige Advertising Standards Authority (ASA) die Werbung eines Online Casinos gerügt, die das Thema des weltberühmten Monopoly-Spiels aufgreift.

In der Onlinewerbung wird mit der Titelfigur des Spiels geworben. Dies, so die Aufseher, sei ein Versto? gegen die Werberichtlinien, da die Figur insbesondere Kinder und Jugendliche anspr?che.

Nachdem die Anzeige auf der Webseite der Tageszeitung Mirror erschienen war, forderten Vertreter der ASA das werbetreibende Unternehmen, den in Gibraltar registrierten Glücksspiel-Anbieter Entertaining Play, auf, die Annonce vom Netz zu nehmen. Obwohl Entertaining Play bestritt, dass die Werbung auf Minderj?hrige abziele, stellten sie das Werbemotiv offline.