Polizei erwischt Serien-Bankr?uber beim Spielen im Casino

Posted on: 31/05/2019, 11:49h. 

Last updated on: 30/09/2020, 02:18h.

Im US-amerikanischen Bundesstaat Rhode Island konnte die Polizei einen Bankr?uber fassen, als er das bei drei Raubüberf?llen erbeutete Geld im Casino vermehren wollte. Den in Rhode Island und Massachusetts straff?llig gewordenen Mann hatten die Beamten in beiden Bundesstaaten in Casinos und Hotels gesucht.

Bankraub
Die Polizei von Rhode Island griff einen Bankr?uber im Casino auf, wo er seine Beute verspielte. (Bild: Pixabay)

Der 35-j?hrige Joseph Hickson aus Walpole hatte offensichtlich vor, den Geldbetrag, welchen er bei verschiedenen Banküberf?llen erbeutet hatte, im Casino durch Gewinne zu steigern. Gelungen war ihm das nicht, wie der Polizist Raymond Blinn berichtet:

?Ich würde sagen, er war wahrscheinlich nicht dabei zu gewinnen, denn wir wissen nicht, wie viel er ausgegeben hat, aber wir haben etwas Geld wiedererlangt und es war deutlich weniger als das, was er gestohlen hat.“

Hickson wurde im Casino in Plainville (Massachusetts) als flüchtiger Rechtsbrecher verhaftet. Es wurde angeordnet, ihn ohne Kaution festzuhalten und er wird voraussichtlich nach Rhode Island überliefert werden, wo er sich der Anklage stellen muss.

Rhode Island
In Rhode Island hatte der Spieler zwei Banken überfallen. (Bild: Wikipedia)

Banküberf?lle in Rhode Island und Massachusetts

Hickson wurde wegen der Banküberf?lle gesucht, die am Dienstag in East Providence (Rhode Island), am 27. April in Cranston (Rhode Island) und am 16. Mai in Franklin (Massachusetts) verübt wurden. Es wurde vermutet, dass er w?hrend der beiden überf?lle in Rhode Island bewaffnet war.

Der jüngste Banküberfall auf die Washington Trust Bank in East Providence lag zum Zeitpunkt seiner Festnahme gerade einmal 22 Stunden zurück. Hier hatte er 2.200 US-Dollar erbeutet.

Ermittlungen führten zur richtigen Spur

Dass die Polizisten aus East Providence den Bankr?uber im Casino aufspürten, war kein Zufall. Das Polizeiteam, in dem mehrere Abteilungen zusammenarbeiteten, berichtete, dass es bei der Suche nach ihm der Vermutung gefolgt sei, dass Drogenabh?ngigkeit, Alkoholismus und andere Suchterkrankungen, einschlie?lich der Glücksspielsucht, Menschen mitunter dazu br?chten, Banküberf?lle zu begehen.

Die Polizisten verbanden die Orte, in denen die überf?lle erfolgt waren, auf der Landkarte miteinander und suchten nach dem Fluchtfahrzeug, das von Hickson genutzt wurde, einem schwarzen Hyundai Santa Fe Baujahr 2009. Dann suchten sie Orte wie Hotels und Casinos nach dem Fahrzeug ab.

Ein verdeckter Ermittler suchte in Plainville nach dem T?ter und entdeckte dabei den gesuchten Hyundai. Hickson selbst konnte identifiziert werden, als er, mit Shorts und einem roten Kapuzenpullover bekleidet, etwas aus seinem Wagen holte. Die Beamten konnten ihn überrumpeln und ohne weitere Vorkommnisse festnehmen.

Nach seiner Festnahme gab der gest?ndige Bankr?uber zu, an einem Glücksspielproblem zu leiden. Der Polizist Raymond Blinn vermutet:

?Wir glauben, er h?tte einfach mit den Raubüberf?llen weitergemacht und w?re immer verzweifelter geworden.“

Im Hyundai fanden die Polizisten gestohlenes Geld in einer schwarzen Rei?verschlusstasche sowie Nachbauten zweier Pistolen. Eine von ihnen ?hnelte einer Glock und wurde unter dem Sitz gefunden, die andere, ein Replikat einer Beretta, befand sich in einem Rucksack.

Hickson erz?hlte den Beamten sp?ter, dass er vorgehabt habe, eine der Pistolenattrappen zu ziehen, sollte er von der Polizei erwischt werden. Er habe gehofft, sie würden ihn umbringen. Blinn sagte:

?Es h?tte eine sehr gef?hrliche Situation werden k?nnen. Wir sind froh, dass wir ihn im Casino zur Strecke bringen konnten und niemand verletzt wurde.“

Dem Glücksspiel fr?nende Bankr?uber in Deutschland und der Schweiz

Joseph Hickson ist keineswegs der erste Bankr?uber, der sein Geld im Casino verprasste. In der Schweiz kam die Polizei im Sommer 2017 einem Bankr?uber auf die Schliche, weil er seine Beute im Swiss Casino in Zürich verprasste. Hier konnte sie den Gesuchten entdecken, nachdem er einen Tankstellen-Shop in Spreitenbach und eine Bank in Wettingen überfallen hatte.

Der 44-j?hrige Italiener war durch seine vermehrten Casino-Besuche auff?llig geworden und konnte festgenommen werden, als ihn eine Polizeipatrouille auf der Autobahn wegen seiner unsicheren Fahrweise anhielt und überprüfte.

Im Casino von Hohensyburg in Nordrhein-Westfalen dagegen verzockte ein Bankr?uber, der als Gentleman-R?uber bekannt wurde, seine Beute. Er sagte zwar unter vorgehaltener Pistole, aber immer leise und h?flich, er brauche bitte etwas Geld. Er hatte im Jahr 2012 die Sparkasse in Barmen überfallen und 13.600 Euro erbeutet, die er nur wenig sp?ter im Casino ausgab.

W?hrend der Verhandlung gab er an, Geld zum Spielen gebraucht zu haben. Bereits 2008 war er wegen des überfalls auf dieselbe Bank zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden, befand sich wegen einer unheilbaren Krebserkrankung jedoch wieder auf freiem Fu?.

Statt die ihm verbleibende Zeit mit seiner Lebensgef?hrtin zu verbringen, die ihn nach der Haftentlassung bei sich aufgenommen hatte, raubte er jedoch erneut die Bank aus, um sich seiner Spielsucht hingeben zu k?nnen.