Australien: Hohes Geldw?sche-Risiko durch Junkets

Posted on: 11/12/2020, 03:34h. 

Last updated on: 11/12/2020, 03:34h.

Die australische Finanzaufsicht AUSTRAC warnt Casino-Betreiber vor der Zusammenarbeit mit sogenannten Junket Operators. Von den Organisationen, die wohlhabende Glücksspieler aus dem Ausland an australische Casinos vermitteln, gehe ein deutlich erh?htes Geldw?sche-Risiko aus.

Australische Dollar Geldscheine
AUSTRAC warnt vor Geldw?sche-Risiko durch Junkets. (Bild: Pixabay)

Wie die Beh?rde in ihrer am Freitag publizierten Risikobewertung erl?utert [Bericht auf Englisch], seien einige der von ihr überprüften Junkets mit Korruption, Steuerbetrug, missbr?uchlicher Nutzung von Visa und anderen kriminellen Handlungen in Verbindung gebracht worden.

Geldw?sche als Hauptproblem

Die verbrecherischen Aktivit?ten gingen dabei oft nicht von den Junket Operators selbst aus, sondern von Kriminellen, die diese infiltrierten. Zwar gebe es auch positive Ausnahmen unter den Junkets, doch bleibe das Risiko für die gesamte Branche hoch.

Das gr??te Problem des Sektors sei die Geldw?sche der Kriminellen, die h?ufig auf Drogen- oder Menschenhandel beruhe und in der Folge gro?e Sch?den an der Allgemeinheit anrichte.

In Bezug auf kriminelle Aktivit?ten liege der Junket-Sektor auf der AUSTRAC-Risikoskala von eins bis neun insgesamt bei sechs und damit im h?heren mittleren Risikobereich.

Gro?e Summen Bargeld und hohe überweisungen

Eine h?here Einstufung (sieben von neun) hingegen h?tten die Junket-Gesch?fte auf der AUSTRAC-Risikoskala zur allgemeinen Vulnerabilit?t erreicht. Folgende Faktoren spielten dabei eine besondere Rolle:

  • Der Sektor bediene zwar nur wenige Kunden, arbeite jedoch im Vergleich zu anderen Branchen mit deutlich h?heren Geldsummen, die von diesen ausgingen.
  • Die Herkunft der Gelder k?nne nur schwer kontrolliert werden, insbesondere wenn es sich um internationale Transaktionen handle.
  • Die Junkets arbeiteten zum Teil mit sehr hohen Bargeldbetr?gen, deren Herkunft noch schwieriger nachvollziehbar sei.
  • Australische Beh?rden h?tten keine Befugnis, das etwaige Vorstrafenregister von den durch die Junkets vermittelten Spielern zu prüfen.

Entwarnung habe die AUSTRAC jedoch in Bezug auf potenzielle Terror-Finanzierung geben k?nnen. Die umfangreiche überprüfung der Junkets habe keinerlei Hinweise auf kriminelle Aktivit?ten hervorgebracht, die mit terroristischen Gruppierungen oder ?hnlichem in Verbindung gebracht werden k?nnten.

Casinos in der Eigenverantwortung

Die Risikobewertung der Beh?rden solle Casino-Betreibern dabei helfen, die richtigen Entscheidungen in Bezug auf die Kooperation mit Junkets zu treffen. Casinos sollten sich der potenziellen Risiken bewusst sein, um zu verhindern, nicht selbst mit kriminellen Aktivit?ten in Verbindung gebracht zu werden.

Nicole Rose, die Gesch?ftsführerin der AUSTRAC, erkl?rt:

Ich mahne die Casinos, sofort zu reagieren, indem sie ihre eigenen Risiken in Bezug auf Junket Operators bewerten, ihre Kontrollmechanismen st?rken und auff?llige Aktivit?ten bei der AUSTRAC melden.

Gerade im Rahmen der Crown-Aff?re habe sich gezeigt, dass die Casino-Betreiber deutlich mehr tun müssten, um kriminelle Aktivit?ten, die innerhalb ihrer Gesch?ftsr?ume passierten, aktiv zu stoppen.