?sterreich: Ex-Banken-Chef verliert Millionen bei Sportwetten

Posted on: 18/01/2021, 02:47h. 

Last updated on: 18/01/2021, 03:06h.

Martin Pucher, Ex-Vorstand und Gründer der ?sterreichischen Commerzialbank Mattersburg, soll einen Millionenbetrag bei Sportwetten verloren haben. Wie ?sterreichische Medien am Wochenende berichtet haben, beliefen sich Puchers Verluste zwischen 1994 und 2014 auf 1,8 bis 2,7 Millionen Euro.

Martin Pucher im Stadion
Martin Pucher soll Millionen bei Sportwetten verloren haben. (Quelle: Martin Pucher by Steindy, licensed unter Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Germany)

Puchers Commerzialbank Mattersburg war im Jahre 2020 aufgrund eines Bilanzf?lschungsskandals geschlossen und ein Insolvenzverfahren er?ffnet worden. Der Schaden wurde auf 690 Millionen Euro beziffert. In diesem Zusammenhang hatte auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen den Bankier ermittelt. Puchers hohe Spielverluste belegten Ermittlungsakten, die dem Magazin ?profil“ vorl?gen.

Pucher ist in seiner Heimat als Sportfreund bekannt. W?hrend der finanziellen Unterstützung des 64-J?hrigen stieg der Fu?ball-Club SV Mattersburg bis in die ?sterreichische Bundesliga auf. Im Zuge des Bankenskandals und einer damit einhergehenden Zahlungsunf?higkeit stellte der Verein seinen Spielbetrieb allerdings im August 2020 ein.

Verlust statt Gewinn

Noch im September 2020 hatte die Kronen Zeitung berichtet, Pucher habe sich selbst als einen erfolgreichen Toto-Spieler dargestellt. Einem Verh?rprotokoll nach soll der Ex-Bankier angegeben haben, vor dem Jahre 1999 ?rund 60 Millionen Schilling“ (ca. 7 Millionen Euro) bei Toto-Wetten gewonnen zu haben.

Dabei habe er mit ?Fu?ballkenntnis“ und ?System“ gespielt. Laut einem Einvernahmeprotokoll, aus dem ?Der Standard“ zitiert, habe Pucher h?ufig seine Frau nach Tipps gefragt, die damit oft recht gehabt habe. Gewinne habe er an Unternehmer verliehen oder in Immobilien und Sparbücher investiert.

Der ?ffentlich gewordene Zwischenbericht der ?Soko Commerz“ vom November werfe nun allerdings ein anderes Licht auf die Sache. Darin hei?e es, es habe Hinweise gegeben, dass:

Pucher durch die Lotto-Toto-Spiele hohe Verluste erlitten hat, wodurch eine m?gliche Mittelverwendung aus veruntreuten Verm?genswerten der Commerzialbank Mattersburg AG nicht ausgeschlossen werden k?nnen.

Medienberichten zufolge habe Pucher nicht nur auf Sportwetten gesetzt. Auch andere Glücksspielformen wie Lotto seien von ihm betrieben worden. Bei einzelnen Lotto-Spielen habe Pucher sogar 2.000 bis 3.000 Quicktipps platziert. Ob Pucher dabei Gewinne oder Verluste erzielen konnte, ist bislang nicht bekannt.