Beh?rde in Gro?britannien verbietet PokerStars Werbung

Posted on: 05/04/2018, 08:57h. 

Last updated on: 06/04/2018, 10:41h.

In Gro?britannien wurde gestern eine TV-Werbung des Pokergiganten PokerStars verboten. Dies hat die britische Werbeaufsichtsbeh?rde ASA (Advertising Standards Authority) entschieden. Der Werbespot darf nicht weiter im Fernsehen gezeigt werden. Als Grund nennt die ASA fehlende Sozialverantwortung seitens PokerStars.

Pokerspieler mit Karten und Chips beim Spielen
Ein Werbespot von PokerStars darf nicht weiter gezeigt werden. (Bild: youtube.com)

PokerStars darf nicht l?nger mit Bluffen werben

In dem 57-sekündigen Clip erz?hlt PokerStars die Geschichte eines jungen Mannes, der zu Hause mit seinen Freunden eine Runde Poker spielt. Er wirft zun?chst einen Blick auf seine Hand, die mit einer 8 und einer 3 sehr schlecht ausgefallen ist. Dann überlegt er, was er tun soll und eine Stimme aus dem Off sagt:

?Das ist sie, die Situation, in der ein Bluff deine einzige M?glichkeit ist, zu gewinnen. Du bist nerv?s, Kleiner, aber das ist v?llig normal. Denk mal nach. Denk an all die Lügen, die du dir selbst erz?hlt hast und mit denen du gut leben kannst. An deine Klimmzugstange, die immer noch darauf wartet, dich in Form zu bringen, denk an den Schreibtisch, den du seit drei Jahren am kommenden Sonntag aufbauen willst, denk an das Buch, das dreimal mit dir um die Welt gereist ist, ohne jemals deinen Koffer verlassen zu haben. Fühlst du dich schon besser, Kleiner? Los geht’s, Meister des Bluffens!“

Die Stimme z?hlt weitere Situationen auf, in denen der Spieler sich selbst belogen hat. Sein Gesicht hellt sich immer weiter auf und mit einem L?cheln schiebt er schlie?lich seine gesamten Chips in die Mitte. Seine Freunde schauen ihn verdutzt an, w?hrend der junge Mann verschmitzt und wissend in die Runde l?chelt. Der Spot endet mit dem Satz: ?PokerStars. Du bist schon jetzt ein erstklassiger Pokerspieler.“

Beh?rde kritisiert Leichtsinnigkeit und fehlende Sozialverantwortung

Die oben beschriebene Darstellung des Bluffens beim Pokerspielen fiel bei der zust?ndigen Aufsichtsbeh?rde ASA jedoch durch. Nachdem sie zwei Beschwerden erhalten hatte, leitete sie eine genauere Untersuchung des Spots ein. In der Folge ?u?erte die Werbeaufsicht Kritik an dem fehlenden Bewusstsein für Sozialverantwortung seitens PokerStars. So werde durch den Spot nahegelegt, dass unerfahrene Spieler beim Poker allein durch Bluffen eine gro?e Summe Geld gewinnen k?nnten. Wenn sie im echten Leben gut bluffen k?nnten, so würde ihnen dies auch beim Spielen zum gro?en Gewinn verhelfen.

Zwar erkenne man Bluffen als wichtigen Bestandteil des Pokerspiels an, so die ASA, doch der Werbespot stelle das Bluffen in einer Art und Weise dar, die Spielern ?finanzielle Probleme“ zufügen k?nne.

PokerStars verteidigt sich

PokerStars hat bereits auf das Urteil der ASA reagiert. So verweist das Unternehmen unter anderem darauf, dass ganz bewusst kein Geld und kein Gewinn im Spot gezeigt würden:

?Die Werbung sollte eine private, entspannte Runde zeigen. Es gab keinen Hinweis und keine Andeutung auf einen finanziellen Anreiz zum Spiel und im gesamten Clip wurde kein Geld gezeigt. Als die Stimme gesagt hat, dass ein Bluff der einzige Weg zum Sieg sei, dann hat sich dies lediglich auf die Hand des Protagonisten bezogen und nicht auf eine beliebige Hand im Spiel.“

Auch sei im Spot klar eine humoristische Herangehensweise erkennbar. Der Spieler stehe im Mittelpunkt und seine speziellen F?higkeiten im Alltagsleben k?nnten ihm beim Pokern helfen. Trotz der Stellungnahme von PokerStars blieb die ASA bei ihrem Urteil. Der Spot darf nicht weiter im TV gezeigt werden.