Betrugsfall in Spanien: 6 Mio. Euro Geldstrafe für englische Casinos und Wettbüros

Posted on: 15/05/2021, 05:30h. 

Last updated on: 14/05/2021, 01:18h.

Britische Beh?rden sollen in dieser Woche einem Gericht im spanischen Girona 6 Mio. Euro überwiesen haben. Das Geld stamme nach Medienmeldungen von britischen Buchmachern und Casinos. In diesen habe ein 35-j?hrige Spanier rund 9 Mio. Euro verspielt. Erhalten habe er das Geld von vermeintlichen ?Anlegern“, die er mithilfe eines Pyramidensystems betrogen habe.

Girona, Stadt in Spanien, Katalonien
Ein Mann aus Girona soll mehr als 200 Menschen betrogen und ihr Geld in englischen Casinos verspielt haben. (Bild: Pixabay/Elioenai Martin)

Geld fürs Glücksspiel von mehr als 200 Opfern ergaunert

Mehr als 200 Menschen soll der Mann aus Girona um insgesamt 15 Mio. Euro betrogen haben. Um das Geld von ihnen zu erhalten, habe er sich als ?Broker“ ausgegeben und sei so sp?ter zum Spitznamen ?Broker von Girona“ gelangt. Er habe zun?chst bei seinen spanischen Freunden und Verwandten vorgegeben, die vermeintlichen Investitionen an der B?rse in England, wo er zu dieser Zeit lebte, anzulegen.

Der mutma?liche Betrüger wurde im Jahr 2019 in Girona inhaftiert, nachdem er von England zun?chst nach Deutschland und dann nach Spanien geflohen sei. Bereits damals h?tten die Ermittlungen ergeben, dass seine Betrugsopfer nicht nur aus Spanien selbst, sondern auch aus England und Deutschland stammten. Nach Abschluss der Untersuchungen und des Gerichtsprozesses k?nnte ihm eine bis zu achtj?hrige Gef?ngnisstrafe drohen. Vorgeworfen werde ihm neben schweren Betruges die F?lschung von Dokumenten.

Seinen Opfern hatte er eine Rentabilit?t von 3 % monatlich versprochen und sich als Angestellter der Bank Barclays ausgegeben. Wie er sp?ter seiner eigenen Frau gegenüber zugegeben haben soll, sei er jedoch weder Bankangestellter gewesen noch habe er, wie vorgeben, einen Masterstudiengang im Finanzwesen in Leeds abgeschlossen.

Statt die ergaunerten Millionen zu investieren, habe er sie in Casinos und Wettbüros in England verspielt. Von neuen Investitionen h?tte er zudem jeweils die Ansprüche anderer Anleger getilgt, bis ihm die englischen Banken schlie?lich die Konten gesperrt h?tten. Dies h?tten laut Europapress [Seite auf Spanisch] die gemeinsamen Ermittlungen der Polizei von Girona und West Yorkshire sowie der Europol ergeben.

Subinspektor Jose Merino erkl?rte, die Casinos und Wettbüros seien von der britischen Glücksspielbeh?rde sanktioniert worden, weil

der mutma?liche Betrüger enorme Geldmengen in den Lokalen ausgab und die Casinos nichts getan haben, um die Geldw?sche zu verhindern. Ihnen wurde daher eine Strafe von 6 Millionen Euro auferlegt, die an das Gericht von Girona überwiesen wurden, um die mehr als 200 Opfer zu entsch?digen.

Bis das Geld tats?chlich bei den Opfern ankommt, k?nnte allerdings noch einige Zeit vergehen, denn hierfür ist eine ausdrückliche Anordnung des Gerichtes in Girona notwendig. Diese wiederum dürfte vom Fortschreiten der Ermittlungen und des Prozesses abh?ngen.