Branche bezieht Stellung zu Glücksspiel-Survey 2021

Posted on: 15/03/2022, 02:38h. 

Last updated on: 15/03/2022, 02:38h.

Die Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universit?t Bremen und das Institut für interdisziplin?re Sucht- und Drogenforschung (ISD) haben am Montag ihre Studie zu Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogenen Problemen in der deutschen Bev?lkerung ver?ffentlicht. Vertreter der Branche reagierten auf den Glücksspiel-Survey 2021 in ihren Stellungnahmen.

Frau am Spielautomaten
Studie: Frauen sind weniger spielsuchtgef?hrdet als M?nner. (Bild: gettyimages, Eric Raptosh photography)

Die Untersuchung illustriere die ersten Auswirkungen der neuen gesetzlichen Regelungen nach dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) 2021 auf das Spielverhalten der Bev?lkerung.

Projektleiter Dr. Jens Kalke vom ISD ?u?erte sich zu den Beweggründen zur Durchführung der Studie:

Der Glücksspielsurvey 2021 soll dazu beigetragen, das Wissen über die Art und Intensit?t der Teilnahme am Glücksspiel und die damit in Zusammenhang stehenden Probleme weiter zu vertiefen. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Studie k?nnen Ma?nahmen des Spieler- und Jugendschutzes evaluiert und gegebenenfalls verbessert werden.

Die Ergebnisse des Glücksspiel-Surveys 2021

Im Rahmen der Studie seien Interviews mit 12.303 deutschsprachigen Personen im Alter zwischen 16 und 70 Jahren durchgeführt worden. Davon h?tten 29,7 % angegeben, in den vergangenen zw?lf Monaten mindestens einmal um Geld gespielt zu haben.

12,1 % bevorzugten terrestrische Spielst?tten, w?hrend sich 9,7 % ausschlie?lich auf das virtuelle Glücksspiel konzentrierten. 6,1 % der Befragten h?tten erkl?rt, beide Spielsettings gern zu kombinieren.

Die beliebteste Spielform sei das klassische Lottospiel 6aus49, gefolgt von Rubbellosen und dem Eurojackpot. Andere Glücksspielformen würden deutlich weniger genutzt. Nur 6,8 % h?tten an riskanteren Spielformen wie dem Automatenspiel, Sportwetten und Casinospielen teilgenommen.

St?rungen durch das Glücksspiel

Von der Bev?lkerung im Alter zwischen 18 und 70 Jahren seien bei 2,3 % glücksspielbezogene St?rungen erkennbar. Eine leichte St?rung liege bei 1,1 % vor, w?hrend sich bei 0,7 % eine mittlere und bei 0,5 % eine schwere St?rung habe feststellen lassen. M?nner seien mit einem Anteil von 3,5 % schwerer betroffen als Frauen (1,1 %).

Geldspielger?te in Spielhallen und in der Gastronomie würden anteilig am meisten von Menschen mit problematischem Spielverhalten genutzt (33,4 %), gefolgt vom Automatenspiel in Spielbanken mit 31,5 %. Live-Sportwetten folgten auf dem dritten Rang mit 29,7 %.

Die Glücksspiel-Branche bezieht Stellung

Nach der Ver?ffentlichung der Studie ?u?erten sich Branchenvertreter zu den gewonnenen Erkenntnissen. Dadurch sei best?tigt worden, dass von den Lotterien nur eine geringe Suchtgefahr ausgehe, kommentierte der Gesch?ftsführer Lotto Niedersachsen Axel Holthaus.

Für die vulnerablen Gruppen sei es auch weiterhin wichtig, Zugang zu station?ren Annahmestellen zu schaffen und über Spielsucht und Hilfsangebote umfassend aufzukl?ren, erkl?rte Lotto Niedersachsen-Gesch?ftsführer Sven Osthoff.

Für die 16 im DLTB zusammengeschlossenen Landeslotteriegesellschaften gilt es also, die umfassenden Ma?nahmen zum Spieler- und Jugendschutz weiterhin fortzuführen. Seit über 70 Jahren erm?glichen wir den Spielteilnehmern so ein attraktives, sicheres und zugleich verantwortungsvolles Spiel.

Die Studie sei eine wichtige Nullmessung nach dem Inkrafttreten des GlüStV. Auf Basis dieses soliden Ausgangspunktes k?nnten die Auswirkungen der neuen Gesetzgebung gut erfasst werden, erkl?rte Torsten Meinberg, Gesch?ftsführer von Lotto Hamburg und Vorsitzender der AG Spielerschutz und Pr?vention im DLTB.

Für Georg Stecker, dem Sprecher des Vorstandes Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW), gehe der Glücksspiel-Survey 2021 nicht weit genug. Zwar best?tige die Studie den geringen Anteil der Spielsüchtigen an der erwachsenen Gesamtbev?lkerung, doch die Studie differenziere nicht zwischen legalen und den stetig wachsenden illegalen Angeboten.