Spielhallen in Bremen: Automaten­branche kritisiert Kahlschlag zum 1. Juli

Posted on: 28/06/2023, 08:22h. 

Last updated on: 28/06/2023, 08:25h.

In Bremen treten ab dem 1. Juli versch?rfte Abstandsregelungen für Spielhallen und Wettbüros in Kraft. Der Bremer Innensenator Ulrich M?urer begründet die Versch?rfung als für den Spielerschutz notwendige Ma?nahme. Die Automatenbranche dagegen betont, dass hierdurch 700 Mitarbeiter ihre Arbeitsstelle verlieren. Zudem explodiere aufgrund des sinkenden legalen Angebots das illegale Glücksspiel.

Bremen bei Nacht
In Bremen gehen in vielen Spielhallen und Wettbüros ab dem 1. Juli die Lichter aus. (Bild: Pixabay/Nicole Pankalla)

Ab dem 1. Juli erh?ht sich der Mindestabstand, den Spielhallen und Wettbüros in Bremen zueinander sowie zu Schulen einhalten müssen, von vormals 250 m auf 500 m. Sch?tzungen zufolge wird sich die Anzahl der Spielhallen in Bremen aufgrund der neuen Regelungen von rund 120 auf etwa 30 verringern.

Unsicherheit auf Seiten der Spielhallen-Betreiber in Bremen

Welche Betriebe aufgrund der neuen Abstandsregelungen schlie?en müssen, ist jedoch noch immer nicht abschlie?end gekl?rt.

In einem Statement der Senatspressestelle vom Montag hei?t es hierzu:

Die Innenbeh?rde hat in den vergangenen Wochen bereits 16 Versagungsbescheide wegen fehlender Mindestabst?nde an die Betreiber von Wettvermittlungsstellen (WSV) herausgeschickt. Bei weiteren sieben WVS kann die Innenbeh?rde noch keine Entscheidungen treffen und damit auch keine Bescheide herausschicken, da die Prüfung für künftige Erlaubnisse durch das für die Spielhallen zust?ndige Wirtschaftsressort noch nicht erfolgt ist.

Bis die Bescheide erteilt sind, dürfen die Betriebe noch ?ffnen. Wie der Vorsitzende des Nordwestdeutschen Automatenverbands Detlev Gra? erkl?rte, ist dies für die betroffenen Betreiber jedoch keinesfalls ein Grund zur Freude. Sie, so Gra? gegenüber dem Regionalmagazin buten un binnen, wüssten nicht, wie es weitergehen solle.

Gra?, der selbst Spielhallen in Bremen betreibt, erkl?rte:

Wir befürchten, dass wir alle L?den am Freitagabend zuschlie?en und 124 Mitarbeitern kündigen müssen. Das ist sehr schwer in Worte zu fassen. Ich mache das schon lange Jahre und dass uns so etwas widerf?hrt, da h?tten wir niemals mit gerechnet. Wir stehen vor einem Trümmerhaufen. Wir stehen vor einer schlecht regulierten Glücksspiel-Industrie gerade in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.

Legale Spielhallen, so betont Gra? weiter, würden hohe qualitative Standards bieten. Durch Ma?nahmen wie die Spielersperrdatenbank seien Jugend- und Spielerschutz gew?hrleistet. Von den Schlie?ungen profitiere daher das illegale Glücksspiel. W?hrend Spielhallen geschlossen würden, sei das Online-Glücksspiel freigegeben und somit jederzeit verfügbar.

 

Die Bremer Politik habe dies bisher nicht überzeugt. Sie setze statt einer Regulierung des legalen Glücksspiels auf Vernichtung. Viele Betreiber würden daher nun den gerichtlichen Weg gehen und h?tten Eilverfahren bei der Stadt Bremen eingereicht. Allein in der vergangenen Woche seien 50 hiervon rausgegangen. Viel Hoffnung auf eine ?nderung der Ma?nahmen bestehe jedoch nicht.