Sportwetten-Krise in Bremen: Beh?rde begründet Wettbüro-Schlie?ung

Posted on: 08/08/2022, 12:38h. 

Last updated on: 08/08/2022, 12:41h.

In Bremen sind die terrestrischen Wettbüros trotz massiver Kritik seit vergangener Woche geschlossen. Am Freitag erkl?rte die Bremer Innenbeh?rde, dass die Duldung aller Sportwettstellen des Stadtstaates am 5. August um 24.00 Uhr geendet habe. Damit sei der Weiterbetrieb der Wettbüros bis auf Weiteres illegal.

Bremen Innensenator Ulrich M?urer
Ulrich M?urer begründete die vorl?ufige Schlie?ung der Wettbüros (Bild: Senatspressestelle)

Am Freitag nahm Bremens Innensenator Ulrich M?urer zu dem rigorosen Vorgehen Stellung. Als Grund für die veranlasste Schlie?ung führte der Politiker den Schutz vor Geldw?sche an. Die Betreiber seien aufgefordert worden, die Herkunft der für die Gründung ihrer Wettbüros verwendeten Gelder offenzulegen.

M?urer erkl?rte:

Vor dem Hintergrund einer umfangreichen Risikoanalyse des Bundesfinanzministeriums zu Branchen, die besonders anf?llig für Geldw?sche sind, war unser zentrales Anliegen, die rechtm??ige Herkunft der für die Vermittlung von Sportwetten erforderlichen Mittel zu überprüfen. (…) Die Betreiber vor Ort mussten jedoch bislang nicht darlegen, woher sie ihr Startkapital genommen haben.

Dies stelle aus Sicht der Innenbeh?rde ?eine eklatante Lücke“ dar, die durch ?nderung im Bremischen Glücksspielgesetz geschlossen worden sei. Bis zum Stichtag h?tten 19 Wettbüros die geforderten Nachweise eingereicht. Einige von ihnen seien bereits mit einem positiven Ergebnis geprüft worden.

Die Sportwetten-Veranstalter seien mit ihren neuen Unterlagen jedoch in ein neues Genehmigungsverfahren eingetreten. Deshalb blieben die Wettbüros geschlossen, bis Ordnungsamt und Fachaufsicht der Innenbeh?rde über die Erteilung einer neuen Genehmigung entschieden h?tten. Dies solle laut M?urer zügig geschehen.

Rufsch?digung der Wettbüros?

In dem Statement ging die Innenbeh?rde auch auf den von der Glücksspiel-Branche ge?u?erten Vorwurf der Rufsch?digung ein. Niemand in der Verwaltung unterstelle den Anbietern, dass sie der Geldw?sche verd?chtigt seien. Dazu gebe es keinerlei Hinweise.

Es sei jedoch legitim, zwecks Vorbeugung genau hinzuschauen. Das gelte insbesondere für eine Branche, die in der Vergangenheit ?nachweislich für das Waschen schmutziger Gelder aus Drogen- und Menschenhandel missbraucht“ worden sei.

Unterstützung erh?lt Bremens Innensenator von dem Glücksspiel-Forscher Tobias Hayer. Der Spielsucht-Experte erkl?rte dem Radio Bremen-Magazin buten un binnen ?grunds?tzlich auf der Seite von Herrn M?urer“ zu stehen. Aus der Perspektive der Spielsucht-Pr?vention sei die in Bremen forcierte Beschr?nkung des Sportwetten-Angebots ein zielführender Schritt. Hayer betonte dabei insbesondere die Gefahr, die von Live-Sportwetten ausgehe. Dort k?nnten Spieler im Sekundentakt Geld setzen und verlieren.

Auch den Vorwurf einer nicht ausreichenden Kommunikation mit den Wettbüro-Betreibern wies die Innenbeh?rde zurück. Diese seien schriftlich über die von der Beh?rde geforderten Dokumente informiert worden. Den Rücklauf bewertete das Amt jedoch als ?gelinde gesagt dürftig“.

Zugleich warnte die Beh?rde die Wettbüros vor einem Weiterbetrieb ihrer Gesch?fte. Ordnungsamt und Polizei würden in den kommenden Tagen die Einhaltung der Schlie?ungsverfügung überprüfen. Ein Versto? dagegen stelle eine Straftat dar und ziehe ein polizeiliches Ermittlungsverfahren nach sich.