Bilanz zum Bremer Glücksspiel-Gesetz: Innenbeh?rde beanstandet fast alle Wettbüros

Posted on: 29/07/2020, 02:13h. 

Last updated on: 29/07/2020, 02:13h.

In fast allen Bremer Wettbüros, die die Polizei seit Anfang des Jahres überprüft hat, sind M?ngel festgestellt worden. Dies geht aus der Zwischenbilanz hervor, die das Bremer Innenressort infolge der ?nderungen des Bremer Glücksspielgesetzes gezogen habe. So hei?t es in einer Pressemitteilung der Beh?rde vom Dienstag.

Streifenwagen des Ordnungsamtes
Die Kontrollen der Wettbüros wurden in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt durchgeführt. (pixabay)

35 Kontrollen seit Jahresbeginn

Die ?nderungen des Glücksspielgesetzes sind Anfang des Jahres in Kraft getreten. Seither habe die Glücksspielaufsicht der Beh?rde gemeinsam mit dem Ordnungsamt mehrere Kontrollen in den Bremer Wettbüros durchgeführt.

35 Einrichtungen seien bisher kontrolliert worden. In fast allen F?llen habe man Verwarnungen aussprechen müssen, so Hilke Hülsmann, Glücksspielreferentin in der Innenbeh?rde.

In einem schwerwiegenden Fall sei ein Wettbüro in Gr?pelingen geschlossen worden, weil der Betreiber weder Jugend- und Spielerschutzma?nahmen durchgeführt h?tte noch ein Konzept gegen Geldw?sche habe vorweisen k?nnen.

Auch in anderen St?dten wurden in den vergangenen Jahren neue Glücksspielgesetze durchgesetzt.

Berlin geht derzeit gegen Spielhallen und Wettbüros vor. Grundlage dafür ist das im Jahr 2011 verabschiedete Berliner Spielhallengesetz. Aufgrund von Abstandsregelungen zwischen Spielhallen habe sich die Zahl der Einrichtungen von 584 auf 120 reduziert.

Nachdem die Situation für die Wettbüros der Stadt lange ungekl?rt war, sind nun auch die Vorgaben für Sportwetten-Anbieter versch?rft worden. In Berlin gab es zuletzt rund 400 Wettbüros. Wie die Berliner Morgenpost zuletzt berichtet hatte, sollen die ersten bis Ende September schlie?en.

Betreiber befürchten Nachteile

Zu den neuen Regelungen für die sogenannten Sportwettvermittlungsstellen, wie die Wettbüros offiziell genannt werden, z?hle ein neutrales und transparentes Erscheinungsbild.

Das hei?e im Einzelnen, dass die Schaufenster nicht fl?chig zugeklebt sein dürften. Au?erdem dürfe keine zum Wetten motivierende Werbung, etwa durch Abbildungen von Profisportlern, gezeigt werden. Zudem dürften keine Getr?nke oder Speisen mehr angeboten werden.

Die neuen Regelungen br?chten viele Wettbüros in eine schwierige Lage, so Norman Albers, Gesch?ftsführer der Albers Wettannahmen GmbH:

Viele unserer Stammkunden, die sich lange bei uns aufhalten, sind um die 80 Jahre alt. Die dehydrieren im Zweifel. Das treibt die Leute ins Internet. Ich fühle mich als Unternehmer bei der Ausübung meines Gesch?fts beschnitten.

Die verwarnten Einrichtungen müssten nun dafür sorgen, die M?ngel zu beseitigen. Sonst drohten sch?rfere Konsequenzen. Bu?gelder bis zu 500.000 Euro k?nnten schlimmstenfalls verh?ngt werden. Meist l?gen die Betr?ge jedoch zwischen 300 und 500 Euro pro Versto?, so die Beh?rde.