Kritik an britischem Fu?ballverband nach Verkauf von übertragungs­rechten an Glücksspiel Anbieter

Posted on: 09/01/2020, 04:23h. 

Last updated on: 09/01/2020, 04:23h.

In Gro?britannien üben ?ffentlichkeit und Politik scharfe Kritik am Fu?ballverband Football Association (FA), nachdem dieser die übertragungsrechte für Spiele des FA Cups unter anderem an Sportwettenanbieter bet365 vergeben hat. Nach Premierminister Boris Johnson, Gesundheitsminister Matt Hancock und diversen Spielerschutzorganisationen meldet sich mit Keith Gillespie nun auch ein ehemaliger Fu?ballstar zu Wort.

Fu?ball liegt auf Rasen
Die Spiele der Vorrunde des FA Cup wurden von Glücksspielanbieter bet365 gestreamt (Quelle:pxhere.com)

Gratis, aber nicht umsonst

Der britische Fu?ballverband FA hat sieben Online Wettplattformen übertragungsrechte für Spiele des FA Cups überlassen (Seite auf Englisch).

Um den kostenlosen Livestream auf Seiten der Buchmacher verfolgen zu k?nnen, müssen Zuschauer ein Kundenkonto anlegen und Wetten abschlie?en. Weiterhin sollen Werbeeinblendungen w?hrend der Pokalrunden massiv zum Weiterspielen animieren.

Der nun bekanntgewordene Deal um die übertragungsrechte des FA Cups soll laut Angaben des Verbands bereits im Jahr 2017 geschlossen worden sein. Im selben Jahr, der FA zufolge aber nach Vertragsabschluss, hatte der Verband angekündigt, künftig auf Kooperationen mit Glücksspielanbietern zu verzichten.

Gillespie bekennt eigene Spielsucht

Der ehemalige Manchester United Spieler Keith Gillespie zeigt sich entsetzt über die Entscheidung des h?chstrangigen Fu?ballverbandes Englands, übertragungsrechte für Spiele des FA Cups an Wettanbieter zu verkaufen.

In einem aktuellen Kommentar für die Daily Mail beschreibt Gillespie seinen eigenen Kampf mit der Spielsucht. W?hrend seiner aktiven Zeit habe er unter anderem an nur einem Nachmittag 47.000 Pfund Sterling mit telefonisch abgegebenen Sportwetten verloren. Damals habe er nicht erkennen k?nnen, dass er die Kontrolle verloren habe. Der Absprung sei ihm erst deutlich sp?ter gelungen.

?Eine ungesunde Verbindung“

Zweifellos, so Gillespie, sei die Verbindung zwischen Fu?ball und Glücksspiel eine ungesunde. Der FA wirft er vor, sich selbst zu widersprechen. So stehe der FA Cup im Zeichen einer Kampagne zum richtigen Umgang mit psychischen Krankheiten, gleichzeitig f?rdere der Verband aber die Spielsucht durch Kooperationen mit der Glücksspielindustrie.

Deshalb müsse die FA ihre Beziehung zu Wettanbieter bet365 grundlegend überdenken:

Die Menschen geraten so tief hinein und verschulden sich so hoch, dass sie glauben, der Selbstmord sei die einzige Option. Es ruiniert die Menschen. Es ruiniert Familien. Diese Verbindung zwischen der FA und Bet365 zementiert das Problem. Ganz ohne Zweifel.

Nach dem Einsetzen der ?ffentlichen Emp?rung kündigte die FA gestern an, die eigentlich bis zum Ende der Saison 2023/24 laufenden Vertr?ge mit den Buchmachern prüfen zu wollen.