Neue Studie über Glücksspiel im Lockdown zeigt Ver?nderungen im Spielverhalten

Posted on: 07/03/2021, 05:30h. 

Last updated on: 05/03/2021, 12:49h.

Gro?britannien befindet sich seit fast einem Jahr im Dauerlockdown. Laut Spielsuchtexperten und Spielerschutzorganisationen stellt dieser Zustand ein besonderes Risiko für Spielsüchtige und anf?llige Menschen dar. Ob diese Sorgen berechtigt sind, versuchen immer mehr Forscher mit Studien herauszufinden.

Universit?t Glasgow Geb?ude
Studie der Universit?ten Glasgow und Stirling zeigt ver?nderte Glücksspiel-Gewohnheiten w?hrend des Lockdowns (Bild: Geograph/Jim Barton/CC BY-SA 2.0)

Eine am Montag ver?ffentlichte Studie von den schottischen Universit?ten Stirling [Seite auf Englisch] und Glasgow best?tigt die Annahme, dass die Lockdowns das Spielverhalten der Menschen ma?geblich beeinflussen. An der Untersuchung, die w?hrend des ersten Lockdowns zwischen M?rz und Juni 2020 begann, haben sich 3.084 M?nner und 782 Frauen beteiligt.

Hauptfokus der Studie ist der Bereich Sportwetten. Die Forscher wollten vor allem herausfinden, ob Sportwetter in Abwesenheit von Sportevents auf andere Formen des Glücksspiels umsteigen würden.

Den Ergebnissen zufolge h?tten

  • 29,8 % der m?nnlichen und 33,4 % der weiblichen Sportwetter das Glücksspiel w?hrend des ersten Lockdowns komplett eingestellt.
  • 17,3 % der M?nner und 16,5 % der Frauen eine neue Form des Glücksspiels begonnen.
  • 31,1 % der M?nner und 30,3 % der Frauen ihr Spielverhalten allgemein erh?ht.

Viele M?nner seien auf Lotterien und virtuelle Sportarten umgestiegen. Bei den Frauen sei ein neues Interesse für virtuelle Sportarten, Lotterien und Online-Bingo entfacht worden.

Ein ma?geblicher Geschlechterunterschied sei hingegen in Bezug auf das Spielsuchtrisiko festgestellt worden. Bei den M?nnern sei das Risiko bei jenen am gr??ten gewesen, die eine neue Form des Glücksspiels ausprobiert h?tten. Bei den Frauen habe das h?chste Risiko bei denjenigen gelegen, die ihre Spielh?ufigkeit insgesamt erh?ht h?tten.

Regierung soll Ergebnisse berücksichtigen

Eine erste Reaktion auf die Studie kam von der Royal Society for Public Health (RSPH), einer multidisziplin?ren unabh?ngigen Wohlt?tigkeitsorganisation, die sich unter anderem für Spielsuchtpr?vention einsetzt. Die Vorsitzende der RSPH, Christina Marriott, kommentiert:

Der Schutz all jener, die einem Risiko von Glücksspielsch?den ausgesetzt sind, muss bei der überarbeitung der britischen Glücksspielgesetze im Vordergrund stehen […] Diese neue Studie befeuert die Forderung, dass die Regulierung mit den Ver?nderungen der Glücksspiel-Landschaft Schritt halten muss.

Am 10. M?rz wollen die Forscher der Universit?t Stirling ihre Ergebnisse in einem Webinar pr?sentieren. Auch sie erhofften sich, dass ihre Studie die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich ziehe und die Ergebnisse im Rahmen der Glücksspiel-Reform entsprechend berücksichtigt werden.