Britischer Glücksspiel-Verband betont zentrale Rolle des Jugendschutzes

Posted on: 09/12/2021, 02:01h. 

Last updated on: 09/12/2021, 02:01h.

Der britische Glücksspiel-Verband Betting & Gaming Council (BGC) appelliert an die Regierung, den Jugendschutz bei der anstehenden Glücksspiel-Reform zu priorisieren. Die Mitglieder des Verbandes h?tten bereits zahlreiche Ma?nahmen ergriffen, damit Minderj?hrige nicht mit dem Glücksspiel in Kontakt k?men. Ein Problem seien jedoch die Anbieter auf dem Schwarzmarkt, erkl?rt der BGC [Seite auf Englisch] in seiner gestrigen Mitteilung.

Jugendliche zwei M?dchen ein Junge junger Mann drau?en
BGC appelliert an die britische Regierung, den Jugendschutz bei der Glücksspiel-Reform zu priorisieren (Bild: PxHere/CC0)

Seit seiner Gründung im Jahr 2019 habe der BGC gemeinsam mit seinen Mitgliedern 15 Jugendschutz-Ma?nahmen etabliert. Die Bemühungen h?tten bereits sichtbare Früchte gezeigt. So habe eine jüngst ver?ffentlichte Studie der britischen Glücksspiel-Aufsicht UKGC gezeigt, dass die Spielsucht innerhalb der Altersgruppe 16 bis 24 sich von 0,8 auf 0,4 % verringert habe.

Eine andere Studie der UKGC aus dem Jahr 2020 hat gezeigt, dass die Zahl der Minderj?hrigen, die am Glücksspiel teilnehmen, über die Jahre stetig gesunken ist. So sollen 2011 noch rund 23 % aller Minderj?hrigen Glücksspiele gespielt haben. 2019 seien es 11 % gewesen. Zu den h?ufigsten Glücksspielen innerhalb der Altersgruppe 11 bis 16 z?hlten private Wetten unter Freunden, Rubbellose und Früchtespielautomaten im Gastgewerbe.

Insbesondere im Bereich Glücksspiel-Werbung habe sich viel getan. So h?tten die Glücksspiel-Anbieter sichergestellt, dass ihre Werbeanzeigen auf Social-Media-Plattformen Personen unter 25 Jahren nicht gezeigt würden. Auch die Fu?ballvereine und ihre diversen Plattformen seien hier in die Verantwortung gezogen worden.

Ein BGC-Mitglied habe mit einer Untersuchung aufzeigen k?nnen, dass im letzten Quartal 2020 96 % weniger Jugendliche mit Glücksspiel-Werbung über Social-Media in Berührung gekommen seien. Ein ?hnliches Resultat habe das TV-Werbeverbot kurz vor, w?hrend und kurz nach Fu?ballspielen hervorgebracht. Demnach sei eine Reduktion der Glücksspiel-Werbe-Kontakte seitens Minderj?hriger um 97 % reduziert worden.

In Bezug auf den Jugendschutz schnitten insbesondere auch die landbasierten Buchmacher mittlerweile besser ab als andere Gesch?fte. Beim Mystery-Shopping durch Jugendliche habe sich gezeigt, dass 90 % der Wettbüros rigorose Alterskontrollen durchführten. Von den Mini-M?rkten h?tten lediglich 83 % den Test bestanden, von den Superm?rkten 77 % und von den Tankstellen 76 %.

H?rteres Vorgehen gegen illegale Anbieter n?tig

Trotz der bereits deutlich messbaren Erfolge der Ma?nahmen gebe sich der BGC mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Weitere Ma?nahmen seien für die nahe Zukunft geplant. Dazu z?hle auch die Finanzierung eines 10 Mio. GBP teuren Pr?ventionsprogramms für Minderj?hrige, welches durch die auf Jugendliche spezialisierte Spielerschutzorganisation YGAM ausgerollt werden solle.

Der BGC ruft daher andere Anbieter der Glücksspielbranche dazu auf, sich ebenfalls verst?rkt zu engagieren. Insbesondere Aufsteller von Spielautomaten wie Pubs und Restaurants sowie Verk?ufer von Rubbellosen seien dazu aufgefordert, ihre Jugendschutzma?nahmen zu erh?hen.

Nicht zuletzt müsse jedoch vor allem die britische Regierung ihre Bemühungen in dieser Hinsicht verst?rken. BGC-CEO Michael Dugher kommentiert:

Wir unterstützen vollumf?nglich die Glücksspiel-Reform der Regierung, in der Schutz von Kindern und gef?hrdeten Personen innerhalb einer fairen und offenen Glücksspiel-Wirtschaft als eine der Hauptpriorit?ten der Regierung hervorgehoben wird. Wir hoffen daher, dass der Schutz von Kindern an der Spitze und im Zentrum des zu erwartenden White Papers zu finden sein wird.

Wichtig sei dabei vor allem, dass die Regierung h?rter gegen nicht lizenzierte Anbieter vorgehe. Diese hielten sich in der Regel nicht an die strikten Jugendschutz-Vorgaben und stellten daher eine gro?e Gefahr für Minderj?hrige dar.