Bulgarisches Parlament stimmt gegen Schlie?ung von 638 Casinos und Spielhallen

Posted on: 18/06/2020, 03:00h. 

Last updated on: 18/06/2020, 04:26h.

Das bulgarische Parlament hat am Mittwoch gegen die geplante Schlie?ung von 638 Casinos und Spielhallen gestimmt. Die rechtsgerichtete Partei NFSB hatte Anfang des Monats einen entsprechenden Gesetzesvorschlag zur Abstimmung an das Parlament überreicht.

Eine Stra?e in Sofia
In Sofia wird es auch weiterhin Spielhallen und Casinos geben. (Pixabay)

Ziel der beabsichtigten Ma?nahmen gegen die private Wett- und Casino-Industrie sei die Eind?mmung der Korruption gewesen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Nach den Pl?nen der NFSB sollten bis zum Jahre 2025 alle Spielhallen und Casinos in Bulgarien schlie?en. Ausnahmegenehmigungen, so das Vorhaben, sollten einzig 10 bulgarische Luxus-Ferienresorts erhalten.

Spielhallen- und Casino-Betreiber hatten vor den Schlie?ungspl?nen gewarnt. Durch ein Verbot entgingen dem bulgarischen Staat j?hrliche Steuereinnahmen in H?he von 60 Millionen BGN (ca. 30,7 Millionen Euro). Zudem stünden mehr als 30.000 Arbeitspl?tze auf dem Spiel. Nach dem Ende des Corona-Lockdowns durften Spielhallen, Wettannahmestellen und Casinos erst in der vergangenen Woche den Betrieb fortsetzen.

Parlament akzeptiert Online-Glücksspiel

Die Parlamentarier haben am Mittwoch nicht nur gegen das Verbot kleiner Casinos und Spielhallen gestimmt, sondern akzeptierten auch den Plan der Regierungspartei GERB, Online-Casinos in das Spieleangebot des staatlich organisierten Glücksspielbetreibers Bulgarian Sports Totalizator aufzunehmen.

Bulgarian Sports Totalizator wurde bereits im Jahre 1957 gegründet und besch?ftigt mehr als 1.000 Personen. 18 % der Unternehmens-Einnahmen werden an das Ministerium für Jugend und Sport abgeführt.

Zudem beschlossen die Abgeordneten die Einführung einer Sperrdatei für Problemspieler. Sie soll der Pr?vention von Spielsucht in Bulgarien dienen.

Aufatmen bei den Sportvereinen?

Bei den bulgarischen Sportvereinen dürfte die Abstimmung für Erleichterung gesorgt haben. Sowohl Teams der bulgarischen Basketball-Liga als auch der Fu?ballliga werden von privaten Glücksspielanbietern gesponsert.

Am Sonntag hatte sich der bulgarische Fu?ballmeister Ludogorets in einer Stellungnahme gegen die Gesetzes?nderung positioniert. Im Statement hei?t es, dass die Ver?nderungen ?die Existenz vieler Clubs“ bedrohten. Allein 12 der 14 Top-Fu?ball-Mannschaften würden laut Reuters von der Glücksspielbranche unterstützt.

Gegen ein Verbot habe sich auch die bulgarische Basketball-F?deration gestellt. In einer Pressemitteilung schreibt der Verband, dass die Beschr?nkung des Glücksspielsektors dem bulgarischen Sport insgesamt:

(…) einen extrem schweren Schlag versetzen k?nnte.

Das geplante Verbot verteidigte NFSB-Parteiführer Valeri Simeonov. Seiner Meinung nach war das Verbotsgesuch ein weiterer Schritt gegen ?die Pandemie der Glücksspielsucht.“