Mangelhafter Spielerschutz: Casinos Austria AG wehrt sich gegen Vorwürfe

Posted on: 25/01/2020, 05:30h. 

Last updated on: 27/01/2020, 07:36h.

Die Casinos Austria AG (CASAG) hat am Freitag zu Vorwürfen Stellung genommen, der Konzern unternehme nicht genug, um Problemspieler vor hohen Verlusten zu schützen. Wie das Unternehmen mitteilte, verfüge es ?über eines der strengsten und effektivsten Spielerschutzprogramme Europas.“

Spielautomaten in einem Casino
Kritiker fordern mehr Schutz für Automatenspieler. (Quelle: Pixabay)

Hintergrund der Mitteilung ist m?glicherweise eine Reportage des ?sterreichischen Wochenmagazins profil, welche dem teilstaatlichen Glücksspielunternehmen mangelnden Spielerschutz vorwirft.

In einer November-Ausgabe (47/2019) hatte profil über einen krankhaften Spieler berichtet, der innerhalb von vier Jahren insgesamt 633.829 Euro bei der CASAG und deren Tochterfirmen verspielt haben soll.

Die hohen Verluste seien m?glich gewesen, obgleich sich der Mann bei der CASAG-Tochter WinWin habe sperren lassen.

Eine Firma kommt nicht aus den Schlagzeilen

In der jüngeren Vergangenheit geriet die CASAG nicht nur wegen mangelnden Spielerschutzes, sondern auch wegen eines vermeintlichen Postenschachers in die internationalen Schlagzeilen. Anlass war die Berufung des Politikers Peter Sidlo zum Finanzvorstand, welche auf politisches Dr?ngen hin erfolgt sein soll. Im Zuge der Meldung hatte ?sterreichs gr??ter Glücksspielkonzern Novomatic einen Verkauf seiner Anteile an der CASAG angekündigt.

Casinos Austria erkl?ren Schutzma?nahmen

Entgegen anderer Darstellungen teilte die CASAG am Freitag mit, über ein umfangreiches Schutzprogramm für Spieler zu verfügen. Im Pressestatement hei?t es:

?Die Unternehmensgruppe l?sst die Responsible Gaming Ma?nahmen regelm??ig nach internationalen Standards auditieren und zertifizieren. Dazu geh?ren die Branchenstandards der World Lottery Association, der European Lotteries und der European Casino Association ebenso wie die Zertifizierung des Qualit?tsmanagements nach ISO 9001. So sind etwa die ?sterreichischen Lotterien nach den Responsible Gaming Standards der European Lotteries zertifiziert.“

Ferner biete der Konzern fortlaufend Schulungen und Weiterbildungsangebote für Führungskr?fte und Mitarbeiter an. Das im Einsatz befindliche Pr?ventionstool MENTOR, welches problematisches Spielverhalten detektieren soll, analysiere die Spielverl?ufe und motiviere, ?das Spielverhalten anzupassen“.

Spieler hofft auf Klagesieg

Fraglich ist, ob die Beteuerungen der CASAG für betroffene Problemspieler ausreichen. Der von profil portraitierte Zocker will seine Verluste jedenfalls gerichtlich einklagen.

Laut Anw?lten k?nne der Mann aufgrund seiner Sucht als partiell gesch?ftsunf?hig anerkannt werden. Dann müssten die Automatenspiele unter Umst?nden rückabgewickelt und der Spieler entsch?digt werden.