Casinos-Austria-Chefin Glatz-Kremsner erneut im Fokus der Staatsanwaltschaft

Posted on: 02/06/2021, 12:59h. 

Last updated on: 02/06/2021, 12:59h.

Bettina Glatz-Kremsner, die Generaldirektorin der Casinos Austria AG, ist Mitte Mai erneut von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) befragt worden. Dabei h?tten sich die Ermittler für einen Gesetzesentwurf zur Glücksspielnovellierung der Casinos Austria interessiert, berichtete der Standard am Montag.

Bettina Glatz Kremsner
Gegen Bettina Glatz-Kremsner wird im Zusammenhang mit Falschaussagen ermittelt. (Quelle: Foto Casinos Austria)

Konkret gehe es um Vorg?nge vom 15. M?rz 2018. An diesem Tag soll sich Glatz-Kremsner in ihrer Funktion als Vorstandsmitglied der CASAG mit dem FP?-Staatssekret?r im Finanzministerium, Hubert Fuchs, und dessen Fachreferenten getroffen haben. Dabei sei es um die Glücksspielgesetze in ?sterreich und einen m?glichen Novellierungsvorschlag durch die CASAG gegangen.

Ein Gespr?chsthema sei auch Peter Zanoni, Betreiber der Concord Card Casinos, gewesen. Dieser habe ein Bekanntschaftsverh?ltnis mit dem damaligen FP?-Chef Heinz-Christian Strache gepflegt und zu jener Zeit Probleme mit dem Finanzamt gehabt.

Gegen Glatz-Kremsner wird derzeit wegen einer mutma?lichen Falschaussage ermittelt. Die ehemalige ?VP-Vizeparteiobfrau soll vor den Ermittlern unter anderem falsche Angaben zu ihrem Verh?ltnis zum amtierenden ?BAG-Chef Thomas Schmid gemacht haben. Die Staatsholding h?lt 33,24 % der Anteile an der CASAG.

Glücksspiel-Deal mit Glatz-Kremsner?

Dem Standard zufolge sollte die FP? gewissen Wünschen der CASAG, vor allem dem IP-Blocking ausl?ndischer Anbieter, nur zustimmen, wenn auch an Zanoni gedacht werde. Der Wunsch der CASAG nach einem neuen Gesetz sei so gro? gewesen, dass Glatz-Kremsner eingewilligt habe, einen Gesetzesantrag zu entwerfen, der Zanoni helfen sollte.

Fuchs’ Fachreferent habe dazu in einer Aussage angegeben:

Sie teilte uns mit, dass sie zusammenschreiben würde, wie er das formulieren müsste, damit er seine Lizenzen verl?ngert bekommen würde (…).

Eine Woche sp?ter habe er dann ein Kuvert mit dem Stempel von Glatz-Kremsner von der CASAG abgeholt, in dem sich der Gesetzesantrag befunden habe. Trotz Druck von Strache sei der Gesetzesantrag jedoch nie eingebracht worden.

In einer letzten Befragung durch die WKStA habe Glatz-Kremsner noch geleugnet, dass sie selbst oder jemand anders von der CASAG auf eine L?sung hingewirkt habe.

Am 28. Mai sei allerdings eine Erg?nzung ihrer Aussage erfolgt. Demnach habe Fuchs sie eingeladen, einen Novellierungsvorschlag für die CASAG zu erstellen, was intern diskutiert worden sei. Das Ergebnis sei gewesen, dass die Vorteile des IP-Blockings den Nachteil des Weiterbetriebes der Zanoni-Casinos überwogen h?tten. Ein zust?ndiger Casino-Mitarbeiter habe daraufhin den Entwurf angefertigt.