China: Online-Videospiele für Minderj?hrige nur noch drei Stunden pro Woche erlaubt

Posted on: 31/08/2021, 02:18h. 

Last updated on: 31/08/2021, 02:19h.

Chinesische Jugendliche dürfen nun nur noch drei Stunden pro Woche online spielen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Das sei eine erhebliche Einschr?nkung für junge Videospiel-Fans.

Kind Monitor Videospiel
China limitiert Online-Videospiele für Jugendliche auf drei Stunden pro Woche. (Quelle: Pixabay)

Die Nationale Presse- und Ver?ffentlichungsbeh?rde habe angekündigt, dass es Minderj?hrigen nur noch freitags, samstags und sonntags erlaubt sei, jeweils für eine Stunde Online-Videospiele zu nutzen. Das geplante Zeitfenster von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr sei verbindlich. Zudem sei vorgesehen, an jedem Ferien- und Feiertag eine Stunde für Online-Videospiele freizugeben.

Chinesische Anbieter von Online-Videospiele seien in Zukunft dazu verpflichtet, Minderj?hrigen ausschlie?lich zu den gesetzlich erlaubten Zeiten einen Zugang zu den Angeboten zu gestatten. Um dies zu gew?hrleisten, müssten die Spieleanbieter dafür Sorge tragen, dass die Registrierung ausschlie?lich mit dem richtigen Namen stattfinde und die Identit?t des Spielers verifiziert werde.

Aktuell gilt bereits eine restriktive Beschr?nkung der Nutzung von Online-Videospielen in China für Minderj?hrige. Wie der Guardian berichtet, seien Anbieter von Online-Videospielen dazu verpflichtet, Minderj?hrigen in China nicht mehr als 1,5 Stunden pro Tag Zugang zu den Spielen zu gew?hren. Für Ferientage und Feiertage seien drei Stunden zugelassen. Die am Montag ver?ffentlichten Pl?ne stellen eine deutliche Versch?rfung der geltenden Regeln dar.

Videospiele als ?geistiges Opium“?

In chinesischen Staatsmedien sei der Vergleich zum ?Opium“ laut Guardian in den letzten Wochen verwendet worden, um die Gefahren der Online-Videospiele zu beschreiben. Videospiel-Sucht sei ein viel diskutiertes Thema, da viele Eltern um ihre Kinder besorgt seien.

In Deutschland werden 700.000 Kinder und Jugendliche in einer DAK-Studie aus dem Jahr 2020 als Risiko-Gamer eingestuft. Bei dieser Zahl müsse allerdings der Corona-Sondereffekt berücksichtigt werden. Durch Schulschlie?ungen und fehlende Alternativen zur Freizeitgestaltung sei der Videospiel-Konsum im Jahr 2020 deutlich nach oben gegangen.

Zuletzt gab es zudem Berichte darüber, dass viele Minderj?hrige in China die bereits geltenden Einschr?nkungen umgingen, indem sie einen Erwachsenen-Ausweis für die Registrierung verwendeten oder sich als Erwachsene verkleideten, um eine Video-überprüfung zu überstehen.

Videospiel-Sucht auch in anderen L?ndern ein Thema

Auch in anderen L?ndern gibt es gesetzliche Beschr?nkungen für die Nutzung von Online-Videospielen. Im letzten Jahr sorgte die Klage eines Jugendlichen in Japan gegen die Beschr?nkung der Videospiel-Zeit auf eine Stunde pro Woche und 1,5 Stunden an Ferien- und Feiertagen für Aufsehen.

In Deutschland sind aktuell keine Pl?ne bekannt, die Videospiel-Zeit für Minderj?hrige zu beschr?nken. Die Videospiel-Branche w?chst in rasantem Tempo, nicht zuletzt auch durch die Covid-Krise und die damit verbundene zus?tzliche Freizeit zu Hause.