Corona-Erpressung: M?chtegern-Highroller fordert VIP-Paket von Casino

Posted on: 04/01/2022, 02:12h. 

Last updated on: 04/01/2022, 02:12h.

Ein 29-j?hriger Mann wird sich vor Gericht verantworten müssen, weil er versucht haben soll, das Marina Bay Sands Casino in Singapur zu erpressen. übereinstimmenden Medienberichten zufolge habe der 29-J?hrige gedroht, die Reputation des Glücksspiel-Tempels mit Behauptungen über dessen Umgang mit den Pandemie-Vorgaben zu sch?digen. Für sein Schweigen habe der Erpresser Spielchips und eine VIP-Behandlung gefordert.

Marina Bay Sands Casino Singapur
Der Versuch, das Marina Bay Sands Casino in Singapur zu erpressen, schlug fehl. (Quelle: unsplash.com/Andreas M.)

Ungeimpfte Casino-Besucher als Druckmittel

Wie unter anderem die singapurische Tageszeitung The Straits Times berichtet, habe Goh Tian S. im vergangenen August wiederholt versucht, das Marina Bay Sands Casino in Singapur zu erpressen. Abgesehen habe es der Mann dabei weniger auf eine bestimmte Summe als auf eine Vorzugsbehandlung.

So habe er zun?chst einen Mitarbeiter des Casinos direkt angesprochen und angekündigt, den Beh?rden einen wom?glich folgenschweren Tipp zu geben. Er werde Anzeige erstatten, weil er im Gastronomiebereich des Resorts entgegen den staatlichen Vorgaben auf ungeimpfte G?ste getroffen sei.

Seit Beginn der Pandemie gelten in Singapur oft die mit weltweit strengsten Vorgaben beim Umgang mit COVID-19. Unter anderem verh?ngte der Stadtstaat mit 5,7 Mio. Einwohnern früh Einreiseverbote für Ausl?nder und strenge Quarant?nepflichten. Die Impfquote bei den über 12-J?hrigen liegt aktuell bei über 96 %. Seit Dezember gilt, dass freiwillig ungeimpfte Personen selbst für Behandlungen aufkommen müssen, die sie aufgrund von COVID-19-Erkrankungen ben?tigen.

Sein Schweigen, so Goh Tian S. damals, k?nne sich das Casino sichern, indem es ihm eine VIP-Behandlung zuteilwerden lasse. Konkret, so The Straits Times [Seite auf Englisch], habe der Mann Spielchips im Wert von 200.000 SGD (rund 131.000 EUR) und ein zeitlich unbegrenztes Upgrade auf eine Highroller-VIP-Mitgliedschaft in dem Casino gefordert.

Drakonische Strafe für Casino-Erpresser?

Der angesprochene Schichtleiter des Casinos habe den 29-J?hrigen daraufhin des Glücksspiel-Tempels verwiesen. Allerdings habe dieser bereits drei Tage sp?ter erneut sein ?Glück“ versucht.

Mann mit Smartphone Nahaufnahme
Beim zweiten Mal hatte der Mann das Casino per Telefon kontaktiert (Quelle:unsplash.com/NordWood Themes)

Diesmal habe er sich per Telefon als ein in Singapur prominenter ehemaliger Boulevard-Journalist ausgegeben. Erneut sei es um angebliche Verst??e des Casinos gegen die Pandemie-Vorgaben und eine VIP-Mitgliedschaft gegangen.

Nach dem zweiten Erpressungsversuch habe das Marina Bay Sands seinerseits die Beh?rden eingeschaltet, die den 29-J?hrigen daraufhin als Urheber der Erpressungsversuche ausfindig machten. Der Fall solle am 27. Januar verhandelt werden. Bei Verurteilung drohten Goh Tian S. wegen Identit?tsdiebstahl und Erpressung jeweils bis zu fünf Jahre Haft.

Au?erdem k?nne neben einer Geldstrafe auch eine in Singapur nach wie vor m?gliche Prügelstrafe verh?ngt werden. Inwieweit die Corona-Anschuldigungen gegen das Casino der Wahrheit entsprachen, habe laut The Straits Times bislang nicht gekl?rt werden k?nnen.