D?nische Glücksspiel-Aufsicht verwarnt Online Casinos

Posted on: 16/04/2019, 01:00h. 

Last updated on: 16/04/2019, 02:47h.

Der Vorstand der Spillemyndigheden [Seite auf Englisch], D?nemarks oberster Glücksspiel-Aufsicht, warnt in einer aktuellen Erkl?rung Anbieter von Online Casinos vor der Verwendung von Begriffen wie ?kostenlos“ oder ?umsonst“ bei der Bewerbung ihrer Bonusprogramme.

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D?nemarks Glücksspiel-Kontrolleure greifen versch?rft durch (Bild: spillemyndigheden.dk)

Die Kontrolleure weisen in ihrem Statement auf eine Erkl?rung aus dem Jahr 2016 hin, nach der die Nutzung eines Begriffes wie “umsonst” in Verbindung mit Werbema?nahmen für Bonusangebote gegen die Bestimmungen für das Glücksspiel-Marketing versto?e.

Irreführung ist verboten

Gleichzeitig st?ren sich die Aufseher an der Verwendung von Aussagen wie “ohne Kosten”, “kostenlose Spins” oder “umsonst wetten”, wenn ein Mindestumsatz die Voraussetzung für den Bonus ist. Dies sei nach Meinung von Spillemyndigheden grob irreführend und damit zugleich ein Versto? gegen die d?nischen Werberichtlinien.

In ihrem Statement erkl?ren die Aufseher:

“Aufgrund der Verwendung dieser Begriffe k?nnten Kunden denken, dass das Angebot tats?chlich vollkommen kostenlos ist. Wenn dies nicht der Fall ist, verst??t ein solches Angebot gegen die Bestimmungen. Der Einsatz einer Aussage wie “kostenlos” ist nur dann erlaubt, wenn tats?chlich keinerlei Vorleistung des Kunden erforderlich ist.”

Mit ihrer Erinnerung treffen die Kontrolleure einen wunden Punkt bei den Online Casinos. Diesen wird von Organisationen und Politikern immer wieder vorgeworfen, ihre Bonusangebote als kostenlos zu bewerben und in ihren Anzeigen und TV-Spots zu verschleiern, dass die Spieler gewisse Mindestsummen setzen müssten, um in den Genuss der Boni zu gelangen.

Doch es sind nicht nur die Mindesteins?tze, welche die Bonusangebote oft so umstritten machen. Bei vielen Anbietern muss ein Kunde das Bonusgeld 30- oder 50-mal und manchmal sogar noch ?fter umsetzen, bis er dieses tats?chlich erh?lt. In vielen F?llen ist das Bonusgeld dann vollkommen aufgebraucht.

Mit ihrer jüngsten Ankündigung gehen die staatlichen Glücksspiel-Aufseher auf Forderungen d?nischer Politiker ein. Abgeordnete wie der sozialdemokratische Jesper Petersen hatten in der Vergangenheit verst?rkt auf das ihrer Meinung nach ausufernde Angebot von Bonusangeboten hingewiesen.

Der Initiative hatten sich im letzten Jahr Parlamentarier aller Fraktionen angeschlossen. Sie alle sehen die Gefahr, die die kostenlosen Bonusangebote vor allem auf Spieler mit einem problematischen Glücksspiel-Verhalten ausüben k?nnte.

Verhaltenskodex für einen besseren Schutz

Die aktuelle Ankündigung der Spillemyndigheden ist nur ein weiterer Schritt in dem restriktiven Vorgehen der d?nischen Beh?rden gegen das online Glücksspiel. Eine weitere Ma?nahme ist der verbesserte Verbraucherschutz, der die D?nen vor den negativen Auswirkungen des Glücksspiels besser schützen soll.

Bonus
Bonusangebote stehen in der Kritik (Bild: Wikipedia)

Deshalb tritt ab dem 01. Juli 2019 für die Glücksspiel-Anbieter ein neuer Verhaltenskodex in Kraft. Dieser soll zur Verbesserung des Spielerschutzes dienen, indem den Betreibern verst?rkte Anstrengungen zum Schutz der Betroffenen vor Spielsucht abverlangt werden.

So ist es künftig nicht mehr erlaubt, mit prominenten Personen zu werben oder anzudeuten, dass das Glücksspiel bei finanziellen Problemen helfen k?nne. Darüber hinaus dürfen die Anbieter mit ihren Marketingaktivit?ten nicht auf Minderj?hrige abzielen.

Bei ihrem Vorgehen baut die Regierung auf die Kooperation der Casino-Anbieter. Der Verhaltenskodex wurde aus diesem Grund unter ma?geblicher Federführung der d?nischen Spielerschutz-Organisation Danish Online Gaming Association und der

D?nemark hat das Online Glücksspiel im Jahr 2012 liberalisiert. Seitdem k?nnen Betreiber eine an strenge Regulierungsauflagen gekoppelte Lizenz beantragen. Diese wird nach Prüfung von der Glücksspiel-Aufsicht Spillemyndigheden erteilt. Dabei achten die staatlichen Kontrolleure insbesondere auf die Einhaltung der Bestimmungen zum Schutz der Spieler.

Dass die Kontrollbeh?rden auch anders k?nnen, zeigten sie erst Ende M?rz, als sie die Webseiten Dutzender Online Casinos blockieren lie?en. Die Betreiber hatten ihre Casinospiele ohne eine Lizenz angeboten, woraufhin die staatlichen Aufseher die Internet-Provider aufforderten, diese Seiten vom Netz zu nehmen.

Die aktuelle Warnung der Beh?rde zeigt, dass sie das Gesch?ftsgebaren der Online Casinos weiterhin scharf beobachtet. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sie rigoros einschreitet, sobald sie bei den Unternehmen Verfehlungen beobachtet.