Daily Fantasy Sports in den USA noch nicht überall legal

Posted on: 26/10/2018, 03:40h. 

Last updated on: 26/10/2018, 03:40h.

Am 6. November dürfen die Bürger des US-Bundesstaates Louisiana per Referendum darüber abstimmen, ob Daily Fantasy Sports legalisiert werden sollen. Fantasy Sports wie Draft Kings oder FanDuel sind derzeit bereits in 41 anderen US-Bundesstaaten legal, in neun jedoch nicht verfügbar und in fünf von diesen sogar illegal.

Vote Yes Kampagna Fantasy Sports Louisiana
Referendum über Legalit?t von Fantasy Sports (Bild: Fairness for Fantasy Sports)

64 Wahlurnen entscheiden

Daily Fantasy Sports sind in den Vereinigten Staaten aktuell beliebter denn je, doch in einigen Bundesstaaten per Gesetz verboten. Auch Louisiana im Süden der USA z?hlt zu jenen Regionen, in denen Spiele wie FanDuel, Fantasy Draft oder Draft Kings illegal sind.

Das k?nnte sich in Kürze jedoch ?ndern, denn der Gouverneur John Bel Edwards und die Rechtsprechung Louisianas haben im Mai einem Referendum zugestimmt, in welchem die Bürger selbst darüber abstimmen dürfen, ob Fantasy Sports künftig legal sein sollen.

Erste Stimmen konnten ab dem 23. Oktober abgegeben werden, doch der eigentliche Wahltag wird der 6. November sein. Der Wahlausgang h?ngt von der absoluten Mehrheit ab, das hei?t, dass über 50 % der Stimmen für ?Ja“ abgegeben werden müssen, damit Fantasy Sports legalisiert werden.

Zu den beliebtesten Fantasy Sports Spielen z?hlen FanDuel und DraftKings, welche in der Vergangenheit sogar über einen Zeitraum von neun Monaten zwischen 2016 und 2017 eine Fusion eingegangen waren. In den Spielen k?nnen Spieler sich eigene Teams aus den Profi- und Amateurligen verschiedener Sportarten wie Fu?ball und Basketball zusammenstellen und mit diesen Teams gegen andere antreten. über die Daily Fantasy Sports ist es m?glich, ein Turnier innerhalb eines Tages zu spielen. Ansonsten wird meist über die gesamte Saison gespielt.

Entsprechend der verwaltungspolitischen Aufteilung des Staates wird das Referendum in allen 64 Parishes (vergleichbar mit Landkreisen in Deutschland) eigenst?ndig abgehalten und ausgewertet. So k?nnte es beispielsweise dazu kommen, dass die Spiele in Orleans für legal erkl?rt werden, w?hrend Vermillion beispielsweise dagegen stimmt.

Wenn, wie zu erwarten ist, viele der Parishes für die Legalit?t von Daily Fantasy Sports stimmen, wird das Louisiana Gaming Control Board noch diesen Winter ein Regelwerk aufstellen müssen. Je nachdem, wie die Parishes entscheiden, k?nnte sich die tats?chliche Umsetzung jedoch als kompliziert erweisen.

geoblocking
Geoblocking im Internet weit verbreitet (Bild: Flickr)

So müsste gegebenenfalls eine Art Geoblocking zum Einsatz kommen, um den Zugang aus den weiterhin illegalen Gebieten elektronisch zu verhindern. Ronnie Jones, der Vorsitzende des Control Boards merkte dazu an, dass dies mit Kosten verbunden sei, die entweder der Staat oder die Industrie zu tragen h?tten.

Vor April n?chsten Jahres werden die Gesetzgeber jedoch nicht mit der potentiellen Umsetzung beginnen. Auch muss zun?chst die steuerliche Frage gekl?rt werden, damit darüber entschieden wird, wie die erwarteten Einnahmen in Zukunft verteilt werden.

Wahlkampf auf Hochtouren

W?hrend sich die Politik weitgehend aus dem Thema heraush?lt, l?sst sich ein erbitterter Wahlkampf zwischen Befürwortern und Gegnern beobachten. Insbesondere das Louisiana Family Forum, welches ein Netzwerk aus mehr als 1.000 konservativen Kirchen ist, spricht sich klar gegen die Legalisierung aus.

Die Mitglieder versuchen mit unmissverst?ndlichen ?W?hl-Nein“- Kampagnen die Bürger zu ermutigen, gegen Fantasy Sports zu stimmen. Die Organisation ist der Meinung, dass die Spiele eine konkrete Gefahr für Kinder und Jugendliche darstellten, da diese somit in die Welt des Glücksspiels eintauchen würden.

Klarer Gegner des Family Forums ist die Organisation ?Fairness for Fantasy Sports Louisiana“. Als die gr??ten und lautesten Befürworter der Spiele im Staat vertreten diese eine klare ?W?hl-Ja“- Kampagne und beziehen sich darin auf die Freiheit, dass Bürger, ?ihr hart verdientes Geld nach eigenen Vorlieben ausgeben dürfen sollten.“

Ihrer Ansicht nach solle sich die Regierung aus derart pers?nlichen allt?glichen Verantwortungen heraushalten. Die Organisation verweist darüber hinaus auch auf die potentiellen Steuereinnahmen, die dem Staat durch ein Verbot entgehen:

Es geht au?erdem um Fairness. Tausende von Bürgern in Louisiana spielen jeden Tag Fantasy Sports, aber der Staat erh?lt keinerlei Steuereinnahmen dadurch. Viele andere Staaten erlauben alle Arten von Fantasy Sports und ziehen dafür Steuern ein. Das Gesetz k?nnte auch hier den Rechtsstatus definieren und somit sicherstellen, dass entsprechende Steuern eingenommen werden.

Die Organisation erinnert in dem Zusammenhang daran, dass man die zus?tzlichen Steuereinahmen dazu nutzen k?nnte, um in die Kommunen zu investieren und den Bereichen Bildung und Infrastruktur zu Gute kommen zu lassen.

Diskutiert wird im gesamten Land auch, ob Daily Fantasy Sport zu den Glücksspielen oder Geschicklichkeitsspielen z?hlen. Die Befürworter betonen in dem Zusammenhang, dass Spieler, um erfolgreich zu sein, sich mit dem Sport sehr gut auskennen müssen, was beim traditionellen Glücksspiel nicht der Fall sei.

Unterdessen in Indiana

W?hrend man in Louisiana also noch um die Legalisierung von Fantasy Sports k?mpft, kam es im US-Bundesstaat Indiana vor ein paar Tagen zu anderen Streitigkeiten in Bezug auf die Spiele.

FanDuel
FanDuel einer der gr??ten Anbieter (Bild: Wikipedia)

So wollten einige College- und Profisportler die Daily Fantasy Unternehmen dafür verklagen, deren Namen, Bilder und Statistiken ohne ausdrückliche Erlaubnis verwendet zu haben.

Laut Gesetz muss in Indiana eine offizielle Einwilligung vorliegen, damit die Namen oder Bilder einer Person ?ffentlich verwendet werden dürfen. Das Gericht entschied jedoch gegen die Kl?ger, da es innerhalb dieses Gesetzes einige Ausnahmen gibt. So dürfen derartige Daten verwendet werden, wenn diese als ?berichtenswert“ gelten, ?hnlich wie Zeitungen Namen und Statistiken in ihre Berichte einbauen dürfen.

über Fantasy Sports wird in den USA sicherlich noch viel diskutiert werden. Im ganzen Land lassen sich in diesem Jahr schnelle und tiefgreifende Entwicklungen beobachten und die gesetzliche Lage bleibt vorerst spannend.