Englische Fu?ballclubs fordern Ende von Glücks­spiel-Sponsoring

Posted on: 01/04/2022, 10:26h. 

Last updated on: 01/04/2022, 11:20h.

Im englischen Fu?ball ist das Sponsoring durch Glücksspiel-Unternehmen allgegenw?rtig. Die ebenso lukrative wie umstrittene Werbung für Sportwetten-Anbieter und Online-Casinos hat nun 20 Clubs veranlasst, in einem offenen Brief von der Regierung ein Ende dieser Praxis zu fordern.

Fu?ballspiel Stadion
Wird Glücksspiel-Sponsoring im Fu?ball verboten? (Bild: Flickr/D. Sideburns, CC BY-NC-ND 2.0)

Die Regierung müsse bei der anstehenden Neuformulierung des Glücksspiel-Gesetzes dafür sorgen, dass Glücksspiel-Werbung nicht mehr auf den Trikots der Teams und in den Stadien zu sehen sei. Es sei die ?moralische Pflicht“ des Fu?balls, sich vom Glücksspiel zu trennen, so die Unterzeichner.

Wachstum auch ohne Glücksspiel m?glich

Diese bestehen aus 20 Teams der zweiten und unteren Ligen im englischen Fu?ball. Dazu z?hlen unter anderem Traditionsvereine wie die Bolton Wanderers und Luton Town. Sie vertreten die Auffassung, dass der englische Fu?ball auch ohne das Geld von Sportwetten und Co. wachsen k?nne.

Die Gruppe erkl?rt in ihrem Brief:

Als Eigentümer, Direktoren und Führungskr?fte, die für unsere Vereine verantwortlich sind, haben wir die sch?dliche Zunahme von Glücksspiel-Sponsoring und -Werbung im Fu?ball miterlebt, einschlie?lich der negativen Auswirkungen auf unsere Fans.

Ein Sponsoring-Verbot auf den Trikots würde diesen negativen Auswirkungen Rechnung tragen. Doch erst die Verbannung der Buchmacher aus allen Bereichen des Fu?balls würde insbesondere die jüngeren Fans umfassend schützen.

Die Vereine h?tten eine ?soziale und ethische Verantwortung“ gegenüber ihren Anh?ngern. Sie müssten dafür Sorge tragen, dass diese in Bezug auf ihre Sicherheit das bestm?gliche Umfeld erhielten, um ihre Lieblingsteams anzufeuern. Mit einer Branche, die j?hrlich mehr als 400 Selbstmorde verursache, sei dies nicht m?glich.

Aus diesem Grund unterstützten die Verfasser die Spielerschutz-Organisation The Big Step bei ihrer Kampagne zur Beendigung dieses Marketings im britischen Sport. Für einen umfassenden Spielerschutz sei es zudem wichtig, dass auch im TV und online die Glücksspielwerbung im Zusammenhang mit den Fu?ballspielen beendet werde.

Selbsterkl?rte Gegner der Glücksspiel-Werbung wie die Politikerin Carolyn Harris zeigen sich in Details kompromissbereit. Sie fordere generell eine deutliche Einschr?nkung beim Fu?ball. Allerdings gebe es Ausnahmen wie den Bereich Pferdesport. Dieser sei aufgrund seiner traditionell engen Verbindung zu Buchmachern ohne diese wirtschaftlich kaum überlebensf?hig. Es müsse deshalb einen ?ausgewogenen Ansatz“ bei Einschr?nkung des Sponsorings geben, so Harris im vergangenen Monat.

Der Club Bolton Wanderers hat beim Glücksspiel-Sponsoring bereits Tatsachen geschaffen. Zu Beginn der Saison beendet das Management s?mtliche gesch?ftlichen Beziehungen zu Unternehmen aus der kritisierten Branche.

Insbesondere für die Teams der Premier League steht finanziell viel auf dem Spiel. Neun der 20 Top-Clubs im englischen Fu?ball werden von Sportwetten-Anbietern gesponsert. Ob das Glücksspiel-Sponsoring im Fu?ball tats?chlich eingeschr?nkt oder gar verboten wird, muss der kommende Gesetzentwurf zeigen.