ESPAD-Report: Weniger Zigaretten und Alkohol – dafür mehr Glücksspiel bei Jugendlichen

Posted on: 14/11/2020, 05:30h. 

Last updated on: 13/11/2020, 02:48h.

Die Europ?ische Schülerinnen- und Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen 2019 (The European School Survey Project on Alcohol and other Drugs ESPAD) ist am Donnerstag ver?ffentlicht [Seite auf Englisch] worden. Die weltweit gr??te Befragung von Jugendlichen hat ergeben, dass europ?ische Teenager weniger trinken und rauchen, aber mehr spielen.

M?dchen mit Smartphone
Europ?ische Jugendliche trinken laut ESPAD-Report weniger, aber spielen mehr. (Bild: pixabay.com)

Der Bericht pr?sentiert das Ergebnis der siebten ESPAD-Erhebung, die im Frühjahr 2019 mit rund 100.000 Jugendlichen in 35 europ?ischen L?ndern durchgeführt wurde. Die Studie zeichnet ein Bild der gegenw?rtigen Situation von 15- bis 16-j?hrigen Schülern.

Im Fokus steht der Konsum von Zigaretten, Alkohol, illegaler Drogen, Inhalationsmitteln, neuen psychoaktiven Substanzen und Arzneimitteln. Darüber hinaus bietet die Studie Einblicke in Glücksspielaktivit?ten, die Nutzung sozialer Medien und Videospiele.

Insgesamt stellte der Bericht einen langsamen, aber stetigen Rückgang des Rauchens, Trinkens und des illegalen Drogenkonsums fest. Allerdings konnte ein Anstieg der Glücksspielaktivit?ten im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahre 2015 verzeichnet werden.

Laut der Studie h?tten 22 % der befragten Jugendlichen an irgendeiner Form des Glücksspiels um Geld teilgenommen. Dabei h?tten Lotterien mit 49 % dominiert, gefolgt von Sportwetten mit 45 %, Karten- und Würfelspielen mit 44 % und Spielautomaten mit 21 %.

7,9 % der Teenager h?tten angegeben, im vergangenen Jahr online gespielt zu haben. Bei rund 3,8 % der Befragten sei das Spielverhalten als exzessiv oder problematisch zu bezeichnen.

Glücksspiel, soziale Medien und Videospiele: Mehr Wachsamkeit erforderlich

Die ESPAD-Ergebnisse von 2019 zeigen, dass das Glücksspiel bei Schülern in Europa zu einer beliebten Aktivit?t geworden ist. So hei?t es in dem Bericht, dass das Glücksspiel bereits in den Alltag eingekehrt sei:

Der hohe Grad der Normalisierung des Glücksspiels in Gesellschaften und die Kultur des Glücksspiels im famili?ren Umfeld wurden als wichtige treibende Faktoren für den Einstieg ins Glücksspiel und die Entwicklung problematischen Spielverhaltens bei Jugendlichen erkannt.

Die zunehmende Pr?senz von Smartphones und Tablets dürfte ebenso dazu beitragen, dass sich immer mehr Jugendliche mit Glücksspiel und Videospielen besch?ftigten.

Es werde zunehmend auf diesen Ger?ten gespielt, bemerken die Autoren der Studie. Rund 60 % der Befragten gaben an, an einem typischen Schultag im letzten Monat digitale Spiele gespielt zu haben.

Was die Nutzung der sozialen Medien wie Facebook, Instagram, TikTok und Twitter betreffe, so h?tten 94 % angegeben, diese intensiv zu nutzen. Im Schnitt h?tten die Jugendlichen zwei bis drei Stunden t?glich auf den sozialen Plattformen verbracht. An au?erschulischen Tagen seien es sogar mehr als sechs Stunden.