Europ?ischer Glücksspiel­verband kritisiert Finnlands Gesetzesreform

Posted on: 17/12/2021, 11:48h. 

Last updated on: 17/12/2021, 11:50h.

Das finnische Parlament hat am 14. Dezember auf einen Regierungsvorschlag hin die Einführung von Sperrma?nahmen für Zahlungsdienstleister (PSP) genehmigt. Der Europ?ische Glücksspiel- und Wettverband (EGBA) kritisierte am Donnerstag in einem Statement [Seite auf Englisch], dass die politischen Entscheidungstr?ger die Gelegenheit verpasst h?tten, die l?ngst überf?llige Reformierung des Glücksspiels voranzutreiben.

Stra?e, herbstlicher Wald, Chips
Geht die Glücksspielregulierung in Finnland in die falsche Richtung? (Bild: pixabay.com, uihere.com, casino.org)

Die Einführung der PSP habe das Ziel, den Zugriff auf nicht finnische Webseiten zu beschr?nken. W?hrend die Regierung die PSP mit dem Schutz der Verbraucher begründete, argumentierten Kritiker, dass dadurch die Freiheiten und Wahlm?glichkeiten der Verbraucher eingeschr?nkt würden.

Die Reform des finnischen Glücksspielgesetzes wurde am Dienstag in der Plenarsitzung des finnischen Parlaments verabschiedet. Die meisten ?nderungen werden am 1. Januar 2022 in Kraft treten. Dazu sollen die Erstellung einer Schwarzen Liste und ein Werbeverbot geh?ren. Die PSP-Sperrung ist für Anfang 2023 vorgesehen.

Die Zahlungssperre hat die Besonderheit, dass sie nur Zahlungen der finnischen Einwohner an die schwarz gelisteten Glücksspielunternehmen umfasst und nicht umgekehrt. Dies sei so entschieden worden, nachdem Parlamentarier Bedenken ge?u?ert h?tten, dass das Blockieren von Spielergewinnen verfassungswidrig sei.

Eingest?ndnis einer fehlgeleiteten Glücksspielpolitik?

Finnland ist heute neben ?sterreich der einzige EU-Mitgliedsstaat, der noch über ein exklusives Online-Glücksspielmonopolmodell verfügt. Allerdings sei dieses Monopol in den letzten Jahren zunehmend in den Blick der ?ffentlichkeit geraten, so die EGBA in ihrer Stellungnahme.

Der Wunsch der finnischen Spieler nach mehr Online-Verbraucherauswahl steige an. Die PSP sei ein Versuch, dagegen zu steuern. Erfahrungen aus anderen L?ndern zeigten, dass PSP und andere Sperren die Verbrauchernachfrage nicht wesentlich beeintr?chtigten.

Die EGBA sei daher der Meinung, dass die politischen Entscheidungstr?ger mit ihrer Einführung eine Gelegenheit für eine sinnvolle und überf?llige Glücksspielreform in Finnland verpasst h?tten.

Maarten Haijer von der EGBA kommentierte:

Die Einführung von PSP-Blockierungen ist ein implizites Eingest?ndnis, dass viele der finnischen Spieler lieber auf anderen Websites wetten als auf denen des staatlichen Monopols. Dafür gibt es viele Gründe: Die Verfügbarkeit besserer Wettquoten sowie eine gr??ere Vielfalt und Kompetenz bei den angebotenen Produkten sind nur einige wenige.

Aus diesem Grunde werde die EGBA die finnische Regierung weiterhin dazu ermutigen, das Online-Glücksspielmonopolmodell zu überdenken, statt es zu verst?rken. Zudem werde der Verband für die Vorteile der Einführung eines regulierten Mehrfachlizenzmodells für Online-Glücksspiel eintreten.