Australische Studie: Facebook erm?glicht Alkohol- und Glücksspiel­werbung für Minder­j?hrige

Posted on: 29/04/2021, 03:56h. 

Last updated on: 29/04/2021, 04:09h.

In Australien wird Facebook für die Erm?glichung von Werbung für Alkohol und Glücksspiel für Minderj?hrige kritisiert. In einer am Mittwoch ver?ffentlichten Studie wirft die Organisation Reset [Seite auf Englisch] dem Social-Media-Giganten vor, dass Werbetreibende die Jugendlichen mit Marketingkampagnen für die umstrittenen Angebote ansprechen k?nnten.

Facebook App-Logo
Facebook wird für seine Werberichtlinien kritisiert. (Bild: Pixabay/Thomas Ulrich)

Die Organisation hat sich die “Bek?mpfung digitaler Bedrohungen der Demokratie” zum Ziel gesetzt hat. In diesem Zusammenhang untersuchte sie die digitalen Tools, mit deren Hilfe Facebook es Kunden erm?glicht, potenzielle Zielgruppen anzusprechen.

Mit Tricks und wenig Geld zur lukrativen Zielgruppe

Facebook untersage zwar die Werbung für Glücksspiel. bei Personen unter 18 Jahren, doch wenn in den Profilen der Minderj?hrigen ein Interesse an den Inhalten identifiziert werden k?nne, sei Werbung mit nicht zu explizitem Inhalt m?glich. So h?tten Jugendlichen beispielsweise Botschaften zum Thema Glücksspielgewinn erhalten k?nnen.

Dem britischen Guardian gegenüber sagte der Reset-Vorstand Chris Cooper:

Facebook scheint die Daten von Teenagern genauso zu verwenden, wie die von Erwachsenen. Wenn Facebook von den Daten Minderj?hriger profitiert, ist das wie das ?ffnen der Büchse der Pandora.

Die Gesellschaft müsse sich fragen, ob sie es wolle, dass Jugendliche Anzeigen für Glücksspiel zu sehen bek?men. Reset fordere Facebook dazu auf, seine Datenschutzregeln anzupassen, damit derartige Verst??e künftig nicht mehr vork?men.

Es solle nicht mehr m?glich sein, mit nur wenigen Klicks Nutzer im Alter von 13 bis 18 Jahren für eine Kampagne mit anst??igen Inhalten auszuw?hlen. Schlie?lich h?tten minderj?hrige Nutzer auf diese Weise Werbebotschaften für Angebote zu Glücksspiel, Alkohol, Tabak oder Gewichtsreduzierung zugeschickt werden k?nnen.

Die Organisation zeigte sich erschrocken über die Tatsache, dass es für Werbetreibende auf der Social-Media-Plattform m?glich sei, bereits für unter 2 Euro Tausende jugendlicher Nutzer mit Werbung für Alkohol zu versorgen. Glücksspiel-Kampagnen kosteten mit 7 Euro nur wenig mehr, w?hrend Werbung für Tabakprodukte oder Di?tpillen mit Preisen von umgerechnet 90 bis 135 Euro deutlich teurer gewesen sei.

Facebook erkl?rte, dass es s?mtliche Anzeigen vor Ver?ffentlichung prüfe. Werbetreibende müssten ihr Einverst?ndnis mit den AGB des Unternehmens erkl?ren.

Der Schutz von jungen Menschen habe für die Social-Media-Plattform h?chste Priorit?t. Die Antwort darauf, warum trotzdem Werbung für Glücksspiel und Co. m?glich sei, blieb der US-Konzern allerdings schuldig.