Frankreich: Glücksspiel-Anbieter beim Spielerschutz st?rker in die Pflicht genommen

Posted on: 06/01/2021, 03:03h. 

Last updated on: 06/01/2021, 03:03h.

Frankreichs Glücksspielanbieter sollen sich künftig noch st?rker für Spieler- und Jugendschutz einsetzen. So fordert die franz?sische Glücksspielaufsicht Autorité Nationale des Jeux (ANJ) ihre Lizenznehmer zu einer Reihe neuer Ma?nahmen auf, die innerhalb dieses Jahres umgesetzt werden sollen.

Roulette Tableau H?nde Jetons
Mehr Einsatz im Spielerschutz von Frankreichs Glücksspiel-Anbietern gefordert (Bild: Pixabay)

Die Beh?rde hatte bereits im Dezember diesbezüglich einen Leitfaden ver?ffentlicht [Dokument auf Franz?sisch]. In dem Dokument werden unter anderem die Themen Glücksspielwerbung, Ausschluss von Minderj?hrigen, Verfügbarkeit von Einsatzlimits und Spielersperren sowie Kooperation mit Spielsuchthilfen angesprochen.

Alle franz?sischen Lizenznehmer sollen innerhalb dieses Jahres einen Strategieplan verfassen, in welchem sie detailliert erkl?ren, welche Ma?nahmen sie in den genannten Punkten ergreifen, um gegen Spielsucht vorzubeugen.

Laut der ANJ ist Spielsucht ein wachsendes Problem in Frankreich. Jüngste Studien h?tten ergeben, dass sich die Anzahl von Personen mit problematischem Spielverhalten von 2014 bis 2019 fast verdoppelt habe. Konkret sei die Zahl der Betroffenen von 200.000 auf 370.000 angestiegen. Eine weitere Million Menschen bef?nde sich in der Risikogruppe. Diese Zahl sei über die letzten Jahre stabil geblieben.

Die Nationallotterie FDJ sowie der staatliche Pferdewetten-Betreiber PMU sollen ihre Strategiepl?ne als erstes bis sp?testens zum 30. September einreichen. Die Frist für Online-Glücksspielanbieter ist auf den 30. November gesetzt. Inhaber von Pferderennbahnen, Casinos, Spielhallen und Automatensalons dagegen haben bis zum 31. Dezember Zeit.

Anbieter sollen das Risiko ihrer Spiele bewerten

Mit ihren Strategiepapieren sollen die Anbieter der Glücksspielaufsicht zeigen, die Risiken ihrer Produkte korrekt einsch?tzen zu k?nnen und sich der n?tigen und geeigneten Gegenma?nahmen zum Wohle des Spielerschutzes bewusst zu sein.

So werden die Glücksspielfirmen aufgefordert, für jedes ihrer Produkte eine individuelle Risikoabsch?tzung durchzuführen. Im Leitfaden der ANJ hei?t es dazu:

Die Anbieter sind dazu angehalten, das Suchtpotential ihrer angebotenen Spiele sowie deren Attraktivit?t für Minderj?hrige zu bewerten, sowohl vor als auch nach dem Launch eines Produktes. […] Die Bewertung umfasst die Risikofaktoren bezüglich der Aktivierung psychologischer Mechanismen, die mit Kontrollverlust und exzessivem Glücksspiel in Verbindung gebracht werden.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen sich nach Willen der ANJ im von den jeweiligen Anbietern zur Verfügung gestellten Spielangebot bzw. den dazugeh?rigen Einschr?nkungen und Sicherheitsma?nahmen widerspiegeln.