Frankreich: Glücksspiel-Aufsicht publiziert Sonderheft für Minderj?hrige

Posted on: 28/11/2021, 05:30h. 

Last updated on: 26/11/2021, 03:30h.

Jüngste Studien aus Frankreich haben ergeben, dass die Beteilung Minderj?hriger am Glücksspiel von Jahr zu Jahr steigt. Wie die franz?sische Glücksspiel-Beh?rde ANJ am Donnerstag erkl?rte, beobachte sie diesen Trend mit gro?er Sorge. Um Minderj?hrige über die Gefahren des Glücksspiels aufzukl?ren, habe die ANJ nun zur Produktion einer Sonderausgabe der Kinder- und Jugendzeitschrift Mon Quotidien beigetragen.

Comic Hund Kind Mon Quotidien
Comic-Zeichnungen begleiten minderj?hrige Leser durch das Sonderheft (Bild: Mon Quotidien)

Das Sonderheft mit dem Titel ?Glücksspiele sind keine Kinderspiele“ [Les jeux d’argent ne sont pas des jeux d’enfants] sei sowohl in einer Print- als auch Online-Ausgabe [Inhalt auf Franz?sisch] erschienen. Ganz im Stil des Mon Quotidien seien die acht Seiten der Ausgabe visuell ansprechend und kindgerecht gestaltet worden.

Trotz dem überwiegenden Comic-Design würden Inhalte mit der n?tigen Ernsthaftigkeit, aber in leicht verst?ndlicher Sprache pr?sentiert. Die verschiedenen kurzen Comic-Inhalte sollen sowohl zum Schmunzeln bringen als auch zum Nachdenken anregen.

Ein umfangreicher überblick über Glückspiele und Risiken

Das Heft beleuchtet das Glücksspiel dabei von verschiedenen Seiten. Den minderj?hrigen Lesern wird zun?chst erkl?rt, was alles unter dem Begriff Glücksspiel zu verstehen ist und warum dieses den Erwachsenen vorbehalten ist.

Comic-Zeichnung Hund Kind Mon Quotidien
Die Comics sollen laut ANJ zum Schmunzeln sowie zum Nachdenken bringen (Bild: Mon Quotidien)

Dabei wird auch erkl?rt, welche Mechanismen nach aktuellem Forschungsstand im Gehirn ausgel?st werden, wenn Menschen am Glücksspiel teilnehmen, und wie sich dabei eine Spielsucht manifestieren kann.

Die letzten beiden Seiten widmen sich vorrangig dem Thema L?sungen und Hilfsangebote bei Spielsuchtproblemen. Minderj?hrige werden darüber aufgekl?rt, wie sie mit dem eigenen Problemspiel umgehen und an wen sie sich im Problemfall wenden k?nnen.

Wie die ANJ erkl?rt, sei das Heft ideal für den Schulunterricht. Es sei auch für Eltern geeignet, die das Thema mit ihren Kindern zu Hause besprechen wollten.

Jüngste Studien besorgniserregend

Anlass für das verst?rkte Engagement der Glücksspielaufsicht im Bereich Kinder- und Jugendschutz h?tten vor allem jüngste Studien zum Glücksspielverhalten Minderj?hriger gegeben.

Eine von ihnen sei die im Mai und Juni 2021 durchgeführte Studie der ?Gesellschaft für Selbsthilfe und psychologische Aktion“, der ?Société d’entraide et d’action“ (SEDAP). Sie habe ergeben, dass 35 % der 15- bis 17-J?hrigen in diesem Jahr bereits Glücksspiele gespielt h?tten.

Eine im Dezember 2020 von der ANJ selbst durchgeführte Umfrage hatte ?hnliche Ergebnisse hervorgebracht. Dabei stand jedoch das Verhalten der Eltern in Bezug auf das Glücksspiel ihrer Kinder im Vordergrund. Die Studie ergab, dass 41 % der Eltern ihren Kindern vorgeschlagen h?tten, ein Glücksspiel zu spielen. 38 % der Eltern h?tten ihren Kindern konkret Rubbellose oder Lottoscheine ausgeh?ndigt.

Ein Gro?teil der Minderj?hrigen nehme erstmals im Alter von 13 oder 14 Jahren aktiv am Glücksspiel teil. Das Durchschnittsalter, in dem die Kinder erstmals passiv mit dem Glücksspiel in Berührung k?men, liege jedoch bei nur elf Jahren. Die ANJ wolle daher auch weiterhin einen Fokus auf den Jugendschutz im Glücksspiel legen.