GambleAware meldet knapp 35 Mio. GBP Spenden aus der Glücksspiel-Branche

Posted on: 09/05/2022, 01:37h. 

Last updated on: 09/05/2022, 01:38h.

Die britische Spielerschutz-Organisation hat ihre j?hrliche Spendenliste [Seite auf Englisch] ver?ffentlicht. Demnach spendeten britische Glücksspiel-Unternehmen im Gesch?ftsjahr April 2021 bis Ende M?rz 2022 insgesamt 34,7 Mio. GBP (40,6 Mio. Euro) und damit 15 Mio. GBP mehr als im Vorjahr. Die vier Branchengr??en Flutter, Entain, William Hill und Bet365 h?tten mit 30,9 Mio. GBP den L?wenanteil (89 %) der Gesamtsumme gespendet.

Britische Banknote 20 GBP Geldmünzen Britische Pfund
Nicht alle Glücksspiel-Unternehmen zeigten sich bei ihren Spenden gro?zügig. (Bild: Piqsels/CC0)

Die vier Glücksspiel-Giganten h?tten damit ihr Versprechen gehalten, ihren Spendenanteil bis 2023/24 stetig auf schlie?lich 1 % ihrer Bruttoums?tze zu erh?hen. Allgemein sind lizenzierte Glücksspiel-Anbieter in Gro?britannien dazu angehalten, ?freiwillig“ mindestens 0,1 % ihrer Ums?tze an GambleAware oder andere Spielerhilfen zu zahlen. Für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 250.000 GBP werde eine Spende von mindestens 250 GBP erwartet.

Die gro?zügigsten und geizigsten Spender

Die gr??ten Glücksspiel-Konzernen Gro?britanniens und Irlands führen seit Jahren die Spendenliste von GambleAware an. Absoluter Spitzenreiter in diesem Jahr ist Flutter Entertainment. Das Unternehmen spendete über fünf seiner Kern-Marken insgesamt 14 Mio. GBP. Flutter-Tochter Sky Betting and Gaming gab dabei 6,1 Mio. GBP an GambleAware, Betfair 6 Mio. GBP, Stars Interactive 680.000 GBP, Tombola 663.599 GBP und Paddy Power 537.000 GBP.

Entain spendete insgesamt 8,765 Mio. GBP, wobei 4 Mio. GBP unter der Marke ?Entain“ direkt und 4,765 Mio. GBP unter ?Ladbrokes Coral Group Ltd” gelistet sind. William Hill folgt mit 4,5 Mio. GBP auf Platz drei und Bet365 mit 4,2 Mio. GBP auf dem vierten Platz.

Die Spende der Lotterie-Betreiberin Camelot hingegen lag für das vollendete Gesch?ftsjahr bei 451.600 GBP. Im Vorjahr hatte das Unternehmen 425.000 GBP gespendet.

Nicht alle gro?en Glücksspiel-Unternehmen zeigten sich in diesem Jahr gegenüber GambleAware spendabel. Vor allem einige international international aktive Spielentwickler, Online-Casino-Betreiber sowie britische Casinos lie?en sich nur zu eher kleinen Spendenzahlungen ermuntern.

Greentube beispielsweise spendete 55.000 GBP, die Evolution Group AB 25.012 GBP. Der mittlerweile vom Milliarden-Konzern Bally’s übernommene Spielentwickler Gamesys Ltd. gab 22.989 GBP und die Novomatic Gaming UK Limited lediglich 14.672 GBP.

Die britische Spielbanken-Kette Grosvenor Casinos spendete 36.311 GBP, der Luxus-Casino-Club Crown Aspinalls London lediglich 1.249 GBP. Eine laut Spielerschützern ?unversch?mt niedrige“ Spende hingegen sei von Mayfair Casino Limited gekommen.

Das Casino-Unternehmen betreibt unter anderem das Horizons Casino am Londoner Leicester Square sowie das bekannte Highroller-Casino Clermont Club. An GambleAware spendete Mayfair lediglich 250 GBP.

Pflichtabgaben für h?here Spendengelder

über niedrige Spenden von Unternehmen, die deutlich mehr als 250.000 GBP Umsatz im Jahr machen, beklagt sich GambleAware bereits seit Jahren. Die Organisation dr?ngt daher weiter darauf, dass die britische Regierung eine Pflichtspende von 1 % der Bruttoums?tze der Glücksspiel-Konzerne einführt.

Wie CEO Zo? Osmond erkl?rt, würde die Organisation dadurch deutlich mehr Spendengelder erhalten. Somit sei sie für den Kampf gegen Spielsucht besser gerüstet.

Wir begrü?en das Engagement der ?Big Four“-Konzerne, ihre Spenden über die n?chsten Jahre zu erh?hen. Allerdings ist die Herangehensweise der Glücksspiel-Branche im Allgemeinen nicht einheitlich, was für Unsicherheit und Instabilit?t sorgt. Daher rufen wir die Regierung auf, eine verpflichtende Abgabe seitens der Glücksspiel-Industrie Teil der Lizenzbedingungen zu machen.

Die Glückssiel-Branche müsse st?rker in die Verantwortung gezogen werden, wenn es darum gehe, problematisches Glücksspiel und Spielsucht einzud?mmen, so Osmond. Gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und fortw?hrender Krisen im Land sei dies wichtiger denn je.