Spielerschutz­organisation GambleAware warnt vor frühem Kontakt mit Glücksspiel

Posted on: 07/07/2023, 08:04h. 

Last updated on: 07/07/2023, 08:27h.

Kontakt mit dem Glücksspiel in der Kindheit k?nnte in Zusammenhang mit problematischem Spielverhalten im Erwachsenenalter stehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die die britische Spielerschutzorganisation GambleAware durchgeführt hat.

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Viele Spielsüchtige kommen GambleAware zufolge schon im Kindesalter mit dem Glücksspiel in Kontakt. (Symbolbild: Pixabay)

Wie GambleAware am Donnerstag mitteilte, habe die Umfrage gezeigt, dass 64 % der Erwachsenen mit problematischem Spielverhalten bereits als Minderj?hrige jemanden kannten, der regelm??ig am Glücksspiel teilgenommen habe.

GambleAware: Glücksspiel als ?gew?hnliche“ Familienaktivit?t wahrgenommen

In den meisten F?llen (32 %) seien es die Eltern gewesen, mit denen zusammen die Befragten dem Glücksspiel ausgesetzt gewesen seien. In 27 % habe es sich um den Vater, in 16 % der F?lle um die Mutter gehandelt. Doch auch Gro?eltern, Freunde und Geschwister stünden auf der Liste recht weit oben.

Der frühe Kontakt mit dem Glücksspiel sei von den meisten Umfrageteilnehmern als positiv wahrgenommen worden. Im Zusammenhang mit Familienaktivit?ten werde als allt?gliche Erfahrung verbucht. Weiter hei?t es im Bericht der Spielerschutzorganisation:

Dies bedeutet, dass für viele das Glücksspiel eine gut erhaltene Erinnerung aus ihrer Kindheit darstellte, die sp?ter im Leben eine wichtige Rolle spielte, als sie beschlossen, selbst mit dem Glücksspiel zu beginnen. Viele beschrieben diese Einführung durch die Familie als ?Wendepunkt“ für sie oder als Hobby, das sie von ihrer Familie geerbt haben.

In Bezug auf das Alter, in dem die Befragten zum ersten Mal mit dem Glücksspiel in Kontakt gekommen seien, gaben 6 % an, unter 5 Jahre alt gewesen zu seien. über die H?lfte (28 %) berichtete von einer ersten Exposition im Alter zwischen 6 und 11 Jahren. Jeder Fünfte (22 %) habe vor dem 18. Lebensjahr erste Kontakte mit dem Glücksspiel gehabt.

Stigmatisierung als Hindernis für die Spielsucht-Behandlung

Die eigene erste Teilnahme am Glücksspiel erfolge in Gro?britannien im Durchschnitt mit 19 Jahren. Der Umfrage zufolge h?tten 18 % der Spieler angegeben, zwischen dem 18. und dem 24. Lebensjahr erstmals am Glücksspiel teilgenommen zu haben. 16 % seien zwischen 12 und 17 Jahre, 6 % zwischen 0 und 11 Jahre alt gewesen, als sie erstmals gespielt h?tten.

Immer wieder stellen Spielerschützer aktuell die Frage, wie sich die derzeit deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten in Gro?britannien auf das Spielverhalten auswirken k?nnten. Hierzu gaben in der GambleAware-Umfrage drei von zehn Spielsüchtigen an, aufgrund der Lebenshaltungskostenkrise im Land voraussichtlich eher am Glücksspiel teilzunehmen.

Hinsichtlich der Spielsuchtbehandlung machte GambleAware darauf aufmerksam, dass Stigmata rund um die Spielsucht weiterhin ein gro?es Problem darstellen würden. Die Scham, das problematische Spielverhalten gegenüber Freunden und Familie einzugestehen, sei einer der Hauptgründe dafür, dass von Spielsucht Betroffene keine Hilfe suchten.

GambleAware-Gesch?ftsführerin Zo? Osmond zufolge sei es daher besonders wichtig, diese Stigmata abzubauen und die offene Konversation über das Glücksspiel zu f?rdern.