Spielerschutz­organisation GamCare fordert Selbstaus­schlusssystem für Glücksspiel-?hnlichen Krypto-Handel

Posted on: 17/02/2022, 10:54h. 

Last updated on: 17/02/2022, 10:54h.

Die britische Spielerschutzorganisation GamCare sieht wachsende Risiken für Verbraucher beim Online-Handel mit Kryptow?hrungen und Aktien. Daher hat GamCare die Einrichtung eines Selbstausschlusssystems vorgeschlagen, das Menschen vor riskantem Trading schützen soll. Dies gab die Organisation am Dienstag in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekannt.

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Selbstausschlusssysteme k?nnten auch beim Handel mit Kryptow?hrung eingesetzt werden. (Bild: unsplash.com, Austin Distel)

Zwar t?tigten zahlreiche Menschen Investitionen ohne negative finanzielle Folgen, dennoch h?uften sich bei der Glücksspiel-Helpline Anrufe von Personen, die die Befürchtung ?u?erten, dass sich Online-Trading negativ auf ihre Finanzen und psychische Gesundheit auswirke.

So habe ein Anrufer gemeldet:

Ich war fast 16 Stunden am Tag mit der Trading-App besch?ftigt. Ich habe weiter mein Geld investiert und bin Verlusten hinterhergejagt, w?hrend ich meine Familie dahingehend anlog, was ich tue. An einem Freitagabend fürchtete ich das Wochenende, weil ich nicht handeln konnte. Da wurde mir klar, dass es sich nicht mehr um Trading gehandelt hat, sondern dass ich ein Glücksspielproblem hatte.

Problem verstehen und L?sungen finden

GamCare habe Vertreter von Banken, Anlage-Plattformen, Schuldnerberatungen, Glücksspielunternehmen und Glücksspiel-Hilfsorganisationen an einem Tisch zusammengebracht, um gemeinsam Strategien zu erarbeiten.

Die Teilnehmer des Workshops seien sich einig darüber, dass Regulierungsbeh?rden wie die Financial Conduct Authority (FCA) und die Regierung ein branchenweites Selbstausschlusssystem für jene Handelsplattformen in Betracht ziehen k?nnten, die risikoreiche Investitionen und Daytrading anb?ten. Zur Einrichtung dieses Systems k?nne die Kooperation auf andere Regulierungsbeh?rden wie der Glücksspielkommission ausgeweitet werden.

Zudem sei die Implementierung von Tools sinnvoll, die besonders gef?hrdete Kunden identifizieren und schützen sollten. Weiterhin k?nnten Spielerschutzorganisationen und Banken Aktionen veranstalten, die das Bewusstsein für risikoreiches Trading sch?rften.

Tools zum Schutz vor Sch?den beim Online-Handel

In einer Liste [Dokument auf Englisch] haben die Teilnehmer des Workshops ihre Empfehlungen zusammengefasst:

  • Bereitstellung von Informationen über den Handel im Allgemeinen und über finanzielle Risiken
  • Tools zur Verwaltung der Aktivit?ten beim Online-Handel in Form von Zeit- und Einzahlungslimits, Auszeiten sowie übersicht über Gewinne und Verluste
  • Identifikation besonders gef?hrdeter Kunden durch die Analyse bereits vorhandener Daten, den Einsatz von KI und Algorithmen sowie überwachung der Kontenbewegungen bei Risiko-Kunden
  • Mitarbeiterschulungen
  • Optimierung des Kundensupports

Selbstausschlusssysteme haben sich bei problematischem Glücksspiel bew?hrt

Sperrsoftware und Selbstausschlusssysteme wie Gamban und GAMSTOP h?tten sich bereits bew?hrt, um Menschen mit problematischem Glücksspielverhalten vor Sch?den zu schützen.

Gamban habe erst kürzlich seine Aktivit?ten auf Handelsplattformen, die riskante Trading-Produkte wie Kryptow?hrungen, Forex, CFD und bin?re Optionen anb?ten, erweitert.

Gamban-CEO Jack Symons kommentierte:

Viele dieser Produkte […] haben viel mit Glücksspielplattformen gemeinsam; es gibt keine Eintrittsbeschr?nkungen, sie f?rdern den überm??igen Handel und weisen glücksspiel?hnliche Eigenschaften auf. Regelm??ige Konsultationen mit Beratern der National Gambling Helpline, zus?tzlich zu den von Gamban durchgeführten Recherchen, ergaben die Notwendigkeit, diese Produkte auf die Sperrliste von Gamban zu setzen.

Auch GAMSTOP-CEO Fiona Palmer best?tigte die Effizienz von Selbstausschlusssystemen beim Glücksspiel. Besonders im Bereich des Handels mit Kryptow?hrungen sei ein rapides Wachstum zu beobachten. Daher sei die Implementierung von wirksamen Tools auch dort zu begrü?en.