Licht aus in der Glücksspiel-Metropole Las Vegas: Gastronomen in der Corona-Krise

Posted on: 25/03/2020, 05:40h. 

Last updated on: 25/03/2020, 05:40h.

Die einst leuchtende Wüstenstadt Las Vegas liegt im Dunkeln. Hotels, Casinos und Gastronomiebetriebe mussten vergangene Woche auf Anordnung des Gouverneurs von Nevada, Steve Sisolak, für 30 Tage schlie?en, um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken.

Buffet, Speisen, Einmachgl?ser
Gesch?ftsschlie?ungen in Las Vegas: Gastronom versorgt Mitarbeiter mit Lebensmitteln. (Bild: pixabay.com)

Nun stehen vor allem kleinere Gastst?tten und deren Angestellte vor einer ungewissen Zukunft. Tausende von Mitarbeitern verloren von einem Moment auf den anderen ihren Job.

In Las Vegas waren die Ma?nahmen der Regierung sofort zu spüren, denn in der Stadt sind ein Gro?teil der Einwohner im Casino- und Gastst?ttengewerbe als Dealer, Barkeeper, Kellner oder Zimmerm?dchen besch?ftigt.

Laut der Las Vegas Convention and Visitors Authority waren im Jahr 2018 in Südnevada rund 367.900 Menschen im Tourismus besch?ftigt, was 37,6 % der Einwohner entspricht. In der dritten M?rzwoche wurden in Nevada 6.356 Erstantr?ge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt.

Gastronom ist besorgt um seine Mitarbeiter

Die Schlie?ung betrifft auch das Restaurant Casa Di Amore [Seite auf Englisch], ein traditionelles Restaurant mit Ledersitzen, Vintage-Fotos an den W?nden, Live-Musik am Abend und herzhaften Pasta-Gerichten.

Der Betreiber Michael Campagno teilte seinen 48 Mitarbeitern mit, dass die Gastst?tte geschlossen werden müsse. Seine Nachricht enthielt auch eine Liste mit Hilfsstellen, Informationen zum Arbeitslosengeld und zu Gesundheitsleistungen.

Einige Mitarbeiter h?tten mehr als ein Jahrzehnt im Restaurant gearbeitet, erz?hlte Campagno. Er und seine Frau Alex h?tten ihre Kinder gekannt, seien zu ihren Hochzeiten gegangen und h?tten ihre Geburtstage gefeiert.

Campagno sagte:

“Es fühlt sich an, als würden Sie Ihren Mitarbeitern, Ihrer Familie, nur sagen: ‘OK, ihr seid auf euch allein gestellt.′“

Er wünschte, er k?nne seine Mitarbeiter auch w?hrend der Schlie?ung bezahlen, aber er k?nne es sich nicht leisten. Er versicherte ihnen aber, dass er sie einstellen werde, sobald das Restaurant wiederer?ffnet werde. Allerdings sei die Zukunft ungewiss.

Der Gastronom versuchte nun, auf andere Weise zu helfen und gab letzte Woche die gesamte Wochenbestellung an seine Mitarbeiter weiter. Er verwandelte den Speisesaal in eine provisorische Tafel.

Auf den Tischen standen Kisten mit Paprika, Zwiebeln, Eiern, Milch, Spinat, Tomaten und Salat. In Aluminium-Verpackungen konnten sich die ehemaligen Mitarbeiter Nudeln mit Sauce mitnehmen.

Alex Campagno sagte:

“Wir wollen so viel wie m?glich für sie tun, ich wünschte nur, es w?re mehr.“

Viele der Angestellten kamen, um sich das Essen abzuholen, aber auch, um sich zu unterhalten und zu lachen.