Regulierungs-?rger in ?sterreich und Polen: bet-at-home senkt Umsatz­erwartungen

Posted on: 20/07/2021, 04:03h. 

Last updated on: 20/07/2021, 04:04h.

Der b?rsennotierte Glücksspiel-Anbieter bet-at-home hat seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesch?ftsjahr 2021 massiv nach unten korrigiert. Dies gab der in Düsseldorf ans?ssige Konzern gestern per Ad hoc-Mitteilung bekannt. Hintergrund seien Entwicklungen in Deutschland, Polen und ?sterreich, die die Erwartungen ged?mpft h?tten.

B?rsenkurs Graph
Glücksspiel-Anbieter bet-at-home hat seine Erwartungen für 2021 deutlich gesenkt (Quelle:unsplash.com/Markus Winkler)

Deutliche gesenkte Erwartungen bei bet-at-home

Im Februar 2021 hatte bet-at-home in seiner Prognose für das Gesch?ftsjahr 2021 verlauten lassen, von einem Brutto-Wett- und Gamingertrag von 106 Mio. EUR bis 118 Mio. EUR auszugehen.

Den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Verm?gensgegenst?nde (EBITDA) hatten die Analysten zu diesem Zeitpunkt auf 18 Mio. EUR bis 22 Mio. EUR gesch?tzt.

Knapp ein halbes Jahr sp?ter informiert die bet-at-home AG Anleger und ?ffentlichkeit nun über eine deutliche Korrektur der Prognose.

So sei aufgrund der Gesch?ftsentwicklung der vergangenen Monate sowie bestimmter Einflussfaktoren mittlerweile lediglich noch von einem Brutto-Wett- und Gamingertrag von 100 Mio. EUR bis 110 Mio. EUR auszugehen.

Das zu erwartende EBITDA beziffert das Unternehmen aktuell mit noch 8 Mio. EUR bis 10 Mio. EUR.

Als Gründe für die Korrektur nennt bet-at-home Entwicklungen auf den M?rkten Deutschland, Polen und ?sterreich.

In Deutschland sei unter anderem aufgrund der kommenden Umsetzung des festgeschriebenen monatlichen Einsatzlimits mit Umsatzeinbu?en zu rechnen. Zudem h?tten die Verbraucher das neue Angebot des seit November 2020 mit einer Sportwetten-Lizenz ausgestatteten Anbieters noch nicht vollst?ndig angenommen:

Bisher haben […] noch nicht alle deutschen Bestandskunden den erforderlichen Prozess der Neuregistrierung und Verifizierung der Spielerkonten auf der neuen Plattform durchlaufen, so dass die Spieleraktivit?t noch nicht an vorhergehende Gesch?ftsjahre anknüpfen konnte. Daher blieben auch die Wetteins?tze auf die Fu?ball-Europameisterschaft von Juni bis Juli 2021 in Deutschland hinter den Erwartungen.

Diskriminierung und Rechtswidrigkeit?

Hinzukomme, dass sich der Konzern seit dem 1. Juni 2021 mit seinen Angeboten aus Polen zurückgezogen habe, um ein anstehendes Lizenzierungsverfahren nicht zu gef?hrden.

Eigenen Angaben zufolge hatte bet-at-home trotz fehlender nationaler Erlaubnis in Polen operiert. ?Seit Juli 2017 habe sich das Unternehmen ?Vollzugsbestrebungen seitens der Beh?rden ausgesetzt [gesehen], die sowohl IP-Blocking- als auch Payment Blocking-Ma?nahmen umfassten“.

Nach gerichtlichen Auseinandersetzungen bezüglich der Unternehmensangaben zufolge ?diskriminierenden Regelungen“ und einer erneuten Versch?rfung der Regularien habe der Konzern seine polnischen Angebote nun beenden müssen. Andernfalls h?tte dies den Ausschluss vom angestrebten Lizenzierungsverfahren bedeutet.

Auch auf dem ?sterreichischen Markt h?tten Lizenz-Fragen zur ?nderung der bet-at-home-Prognose beigetragen. So seien aktuell Gerichtsverfahren mit einem Gesamtstreitwert von 11 Mio. Euro gegen eine maltesische Gesellschaft des Glücksspiel-Konzerns anh?ngig. Zu Beginn des Jahres habe sich der Streitwert noch auf 4,8 Mio. Euro belaufen.

Konkret geht es um Erstattungen von Spielverlusten in einem ohne ?sterreichische Lizenz betriebenen Online-Casino. ?sterreichische Gerichte hatten wiederholt zugunsten der Spieler entschieden.

bet-at-home beruft sich in der aktuellen Mitteilung auf eine ?Rechtswidrigkeit des ?sterreichischen Monopols und damit die Rechtm??igkeit des eigenen Glückspielangebots“.

Nichtsdestotrotz müsse damit gerechnet werden, dass das aus den ?Rechtsstreitigkeiten resultierende Gesamtrisiko […] die Verm?gens- Finanz- und Ertragslage des bet-at-home.com AG Konzerns aber auch noch weitergehend signifikant negativ beeinflussen“ k?nne.