Glücksspiel-Bosse wollen nicht auf ihre Geh?lter verzichten

Posted on: 05/05/2020, 12:55h. 

Last updated on: 05/05/2020, 01:01h.

Auch in Gro?britannien ist die Lage der Glücksspielbranche derzeit ?u?erst angespannt. Trotz Annahme staatlicher Hilfsgelder erkl?rten nun die CEOs von William Hill und Flutter Entertainment, keine Abstriche bei ihren eigenen Geh?ltern zu akzeptieren.

Hand Geldscheine
Die beiden CEOs wollen ihre Bezüge beibehalten. (Bild: Pixabay/moerschy)

So kündigte William Hill-Chef Ulrik Bengtsson an, nicht auf seine Bezüge in H?he von 600.000 GBP verzichten zu wollen, obwohl das Unternehmen jeden Monat eine 5 Mio. GBP schwere Gehaltsbeihilfe für seine 8.000 Angestellten erh?lt und von einer Zinsstundung profitiert.

Kein Verzicht trotz Beihilfen

?hnlich verh?lt es sich mit Peter Jackson, CEO von Flutter Entertainment. Auch sein Unternehmen spart derzeit monatlich Hunderttausende aufgrund aufgeschobener Schuldentilgung. Trotzdem lehnt der Vorstandsboss eine Reduzierung seines Gehalts ab.

Der britische Parlamentsabgeordnete Wes Streeting verurteilte dieses Verhalten:

Es ist sehr wichtig, dass hochbezahlte Bosse mit gutem Beispiel vorangehen, wenn sie ihre Angestellten um einen Gehaltsverzicht bitten, damit dieses Leid von allen getragen wird.

Der Labour-Politiker schloss sich damit der scharfen Kritik an, die gegenüber den beiden Vorstandsbossen ge?u?ert wurde.

Weit verbreiteter Gehaltsverzicht

Die beiden CEOs stehen mit dem Beharren auf ihren üppigen Bezügen jedoch ziemlich einsam da, denn inzwischen haben die Führungskr?fte vieler Glücksspielanbieter auf Teile ihres Gehalts verzichtet.

So hat Barry Cottle, CEO von Scientific Games, für die Dauer des Lockdowns eine hundertprozentige Gehaltskürzung erkl?rt. Gleichzeitig verzichten seine Vorstandskollegen w?hrend dieses Zeitraums auf immerhin 50 % ihrer Bezüge.

Die millionenschweren Zusagen der Führungskr?fte werden angesichts der Umsatzausf?lle in Milliardenh?he kaum ausreichen, um die problematische Lage vieler Unternehmen zu lindern. So werden allein in Nevada die durch Covid-19 verursachten Branchenverluste auf bis zu 39 Mrd. USD gesch?tzt.

Auch das Management des von den Casino-Schlie?ungen arg gebeutelten Wynn-Konzerns hat sich zu einer freiwilligen Gehaltskürzung entschlossen. Demnach wird der Vorstand auf 33 % bis 100 % seiner Bezüge zugunsten von Aktienoptionen verzichten, um das Unternehmen zu st?rken.

?hnlich verh?lt sich mit dem Management von Boyd Gaming, dessen Verantwortliche ebenfalls freiwillig herbe Einbu?en hinnehmen, um die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Unternehmen zu mindern.

Auch wenn die Verzichtsma?nahmen oft nicht viel zur Verbesserung der Lage beitragen, k?nnen sie jedoch als Zeichen dafür dienen, dass auch Vorst?nde bereit sind, in diesen schweren Zeiten einen Teil der Last zu übernehmen.