S?belrasseln um Glücksspiel: China kriminalisiert Junket-Betreiber

Posted on: 15/10/2020, 12:12h. 

Last updated on: 15/10/2020, 01:22h.

Der St?ndige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China hat am Dienstag eine ?nderung des Strafrechts in Bezug auf das Glücksspiel vorgestellt. Dies hat der staatliche Mediensender China News Service [Seite auf Englisch] berichtet.

China Parlament
China: Regierung kriminalisiert Glücksspiel-Vermittlungsagenturen in neuem Gesetzesentwurf. (Bild: youtube.com)

Die ?nderung definiere die Organisation und Werbung durch Casinos im Ausland als kriminellen Akt. Dies betrifft vor allem asiatische Junket-Betreiber, die VIP-Spieler vom chinesischen Festland an Casinos in Glücksspielzentren auf den Philippinen, in Südkorea, Macau oder Australien vermitteln.

In dem Bericht der Regierung seien weder Strafen vorgeschlagen worden noch sei bekanntgegeben worden, wann das neue Gesetz in Kraft treten werde. Doch nach geltendem Recht k?nnen schwere Glücksspielverbrechen bis zu 10 Jahre Gef?ngnis oder erhebliche Geldstrafen nach sich ziehen.

China macht Front gegen Glücksspiel

Das chinesische Ministerium für ?ffentliche Sicherheit gab im Juli bekannt, dass es eine webbasierte Plattform auf Chinesisch und Englisch gestartet habe, auf der die ?ffentlichkeit sowohl ?grenzüberschreitendes Glücksspiel“ als auch ?Telekommunikationsbetrug“ melden k?nne.

Im August teilte das chinesische Ministerium für Kultur und Tourismus die Einführung eines ?Blacklist“-Systems für grenzüberschreitende Glücksspiel-Touristenziele mit. Auf einer Pressekonferenz im September erkl?rte die Pekinger Einwanderungsbeh?rde, dass die chinesischen Beh?rden Massendaten nutzten, um Reisebewegungen chinesischer Glücksspiel-Touristen zu kontrollieren.

Junket-Betreiber weiter unter Druck

Luiz Lam Kai Kuong, ein erfahrener Junket-Investor in Macau, erkl?rte, der Schritt der Regierung bedeute weitere Hindernisse für die Vermittlungsagenturen. Es habe bereits Ma?nahmen gegen Junket-Agenten seitens der Beh?rden gegeben, die Touristen vom Festland bei Hotelbuchungen und finanziellen Transaktionen unterstützt h?tten.

Die Gesetzes?nderung k?nnten insbesondere für Casino- oder Online-Glücksspielanbieter auf den Philippinen, in Südkorea, Vietnam, Australien und anderen Glücksspielzentren hohe Verluste bedeuten. Analysten gehen davon aus, dass die Folgen für Casinos in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau eher weniger einschneidend seien.

Das Investment-Unternehmen Sanford C. Bernstein Ltd kommentierte am Mittwoch:

Wir glauben, dass dies eine Fortsetzung der Politik in China ist, das Glücksspiel im Ausland zu begrenzen und die damit verbundenen Geldabflüsse in andere L?nder zu reduzieren.

K?nnte das Glücksspiel in China legalisiert werden?

Das Glücksspiel ist auf dem chinesischen Festland verboten. Dennoch sollen sich einige Vertreter der Branche auf einem G2E-Webinar am Mittwoch darüber einig gewesen sein, dass China bald seine Kursrichtung ?ndern werde.

So sagte der CEO von Global Betting and Gaming Consultants, Warwick Bartlett:

China wird das Glücksspiel in den n?chsten zehn Jahren legalisieren. Sie durchlaufen derzeit den schwierigen Prozess und st?ren das Glücksspiel auf jede m?gliche Weise, aber sie werden erkennen, dass die gewaltigen Anstrengungen nicht funktionieren.

Bartlett erkl?rte weiter, er gehe davon aus, dass der Hong Kong Jockey Club (HKJC) beim Legalisierungsprozess eine zentrale Rolle spielen k?nne, da China kürzlich eine Fünfjahresstrategie angekündigt habe, um seine Rennindustrie zu optimieren.

Der HKJC bringe dem Staat viel Geld ein. Sobald die Regierung feststellen werde, dass vom Glücksspiel nur wenig Gefahr ausgehe, werde man sich auf dessen Legalisierung konzentrieren. Dies werde kein schneller Prozess sein, aber es werde passieren, schloss Bartlett.