GGpoker: High-Stakes-Spieler sollen unter echtem Namen spielen

Posted on: 04/06/2020, 12:50h. 

Last updated on: 04/06/2020, 04:00h.

High-Stakes-Spieler des Online-Pokerraums GGpoker müssen in Zukunft vermutlich unter Klarnamen spielen. Wie das Branchenportal Pokerindustrypro [Link auf Englisch] berichtet, plane der Glücksspielanbieter seine VIP-Tische nicht l?nger für User mit Pseudonymen zug?nglich zu machen.

Spielkarten und Chips
Bei High-Stakes-Partien geht es um hohe Eins?tze. (Pixabay)

In einer Nachricht seien Spieler, die in der Vergangenheit VIP-Tische genutzt haben, in den vergangenen zwei Wochen dazu aufgefordert worden, an einer Namensverifizierung teilzunehmen. Nach der erfolgreichen Identit?tsbest?tigung solle anstelle des Spieler-Pseudonyms der bürgerliche Name des Nutzers am Pokertisch angezeigt werden.

Von den Ma?nahmen sollen alle Spieler auf High-Stakes-Ebene betroffen sein. Hierzu geh?rten die Limits $25/$50 bis $200/$400.

Der Online-Pokerraum partypoker hatte bereits im Juli 2019 darüber nachgedacht, High-Stake-Spiele nur noch unter echtem Namen stattfinden zu lassen. In dieser Woche fand dann der von partypoker veranstaltete Super High Roller Bowl statt, bei dem alle Spieler unter Klarnamen antraten.

Welchen Sinn hat die Ver?nderung?

Online-Partien mit hohen Eins?tzen nur noch unter Verwendung echter Namen stattfinden zu lassen, k?nnte mehrere Vorteile haben. Zum einen k?nnte das sogenannte ?Multi-Accounting“, die Nutzung mehrerer User-Konten durch eine Person, besser kontrolliert werden.

Zum anderen k?nnte damit m?glicherweise eine Handhabe gegen das umstrittene ?Ghosting“ gefunden werden, bei dem Accounts von anderen Spielern als dem Ersteller genutzt werden. Die Methode ist in der Online-Pokerwelt nicht selten, wird aber von gro?en Teilen der Community als Betrug angesehen.

Vergangene Woche geriet der High-Stakes-Spieler Dan Cates aufgrund von ?Ghosting“-Vorwürfen in die Kritik, nachdem dieser zugegeben hatte, beim Online-Poker unter falschem Namen gegen wohlhabende Amateure gespielt zu haben. Angedeutet wurde das Ausma? des Spielens unter falscher Identit?t auf Online-Pokerseiten von Cates selbst, der in einem Entschuldigungsbrief schrieb:

Da viele auf der Seite Profis nutzten, um für sie zu spielen (…), fühlte es sich für mich akzeptabel an, auch zu spielen.

Ein dritter Aspekt des Umstiegs auf Realnamen k?nnte mit der Spieler- und Plattformvermarktung zusammenh?ngen. Da gesponsorte Profis mittlerweile immer h?ufiger Poker-Sessions auf Twitch und YouTube streamen, dürfte es für Sponsoren von Interesse sein, das Zuschauer die echten Namen ihrer Schützlinge und deren mitunter prominenten Konkurrenten in den übertragungen sehen.