Alarmierende Zahlen aus Italien: Die H?lfte der 15- bis 16-J?hrigen spielt Glücksspiele

Posted on: 07/04/2022, 12:37h. 

Last updated on: 07/04/2022, 12:37h.

Laut einer neuen Umfrage aus Italien h?tten 47,9 % der 15- bis 16-J?hrigen bereits pers?nliche Erfahrung mit dem Glücksspiel gemacht. Knapp ein Viertel der Minderj?hrigen dieser Altersgruppe habe innerhalb des letzten Jahres gespielt. Insgesamt seien bei der Umfrage knapp 3.000 Jugendliche aus vier Gemeinden in Norditalien befragt worden, erkl?ren die Autoren

Eine Gruppe von Jugendlichen M?dchen und Jungen
Die Abh?ngigkeit von Glücksspielen, Internet und Social-Media unter Minderj?hrigen in Italien steigt (Bild: PxFuel)

Das Ergebnis der Studie ?Gioco in Rete“ [Spielen im Netz; Seite auf Italienisch] sei alarmierend und zeige starken Nachholbedarf im Bereich Jugendschutz im terrestrischen Glücksspiel auf. So h?tten lediglich 5,5 % der minderj?hrigen Glücksspieler innerhalb des letzten Jahres Online-Glücksspiele gespielt. Gleichzeitig h?tten 6,3 % der minderj?hrigen Glücksspieler erkl?rt, im Umkreis von fünf Gehminuten ihres Zuhauses eine Spielst?tte zu kennen, in welcher man sie spielen lasse. Ganze 28,1 % h?tten erkl?rt, eine solche in unmittelbarer N?he zu ihrer Schule zu kennen.

Sowohl bei der landbasierten als auch bei der Online-Glücksspiel-Beteiligung zeige sich ein deutlicher Geschlechterunterschied. So h?tten 34,7 % der m?nnlichen Befragten Glücksspiele gespielt im Vergleich zu 18,8 % der weiblichen Umfrageteilnehmer. Am Online-Glücksspiel h?tten sich 10,6 % der m?nnlichen und 2 % der weiblichen Befragten beteiligt.

Insgesamt 1,5 % der minderj?hrigen Glücksspieler zeigten dabei problematisches Spielverhalten. Weitere 3,2 % z?hlten zu den Risikospielern. In beiden F?llen entspreche dies dem nationalen Durchschnitt.

Verbesserungsbedarf im Bereich Jugendschutz

Grund für die verh?ltnism??ig geringe Beteiligung Minderj?hriger am Online-Glücksspiel seien vor allem die von den Anbietern durchgeführten Alterskontrollen. Allerdings gebe es genügend nicht lizenzierte Online-Casinos und Wettanbieter, die diesen Bereich vernachl?ssigten.

Dennoch müsse der Jugendschutz in der gesamten Glücksspiel-Landschaft Italiens verbessert werden. Die Autoren der Studie schreiben:

Es besteht der Bedarf, allgemeine Methoden zu erarbeiten, mit denen kontrolliert werden kann, ob die geltenden Gesetzte eingehalten werden. Daher sollten auch die Ordnungskr?fte involviert werden, um anhand einer spezifischen Check-Liste Kontrollen durchzuführen und Strafen auszustellen.

Gleichzeitig müsse auch im Bereich der Pr?vention mehr getan werden. Insbesondere Schulen sollten hier zur Verantwortung gezogen werden und regelm??ig Projekte zum Thema Glücksspiel und Spielsucht durchführen, hei?t es im Fazit der Studie weiter.

Steigende Computer- und Internetsucht

Die Studie habe jedoch nicht nur das Glücksspiel-Verhalten und die damit potenziell einhergehende Spielsucht unter Jugendlichen untersucht. Ebenfalls Thema gewesen seien andere substanzunabh?ngige Süchte wie Videospiel- und Internetsucht sowie substanzgebundene Süchte wie Alkohol und Tabak.

W?hrend der Alkohol- und Tabakkonsum der Jugendlichen seit einigen Jahren stabil geblieben sei, entwickle sich der Konsum digitaler Medien unter Minderj?hrigen immer mehr zu einem Problem.

So zeigten 25,7 % der M?dchen und 7,7 % der Jungen problematischen Umgang mit Social-Media-Plattformen auf. Die Befragten h?tten dabei erkl?rt, ein Gefühl der Abh?ngigkeit zu empfinden und sich ?nicht losrei?en“ zu k?nnen. Was hingegen den Konsum von Videospielen betreffe, wiesen 12,6 % der Jungen und nur 3 % der M?dchen problematisches Spielverhalten auf.

In beiden F?llen scheine die allgemeine psychische Verfassung der Jugendlichen eine wesentliche Rolle zu spielen. Insgesamt h?tten 25 % der Befragten erkl?rt, sich im Alltag depressiv zu fühlen. In 75 % dieser F?lle handle es sich dabei um M?dchen.

Die Autoren planten indes eine Folgestudie, um den bisher erzielten Ergebnissen genauer auf den Grund zu gehen.