Konferenz in Abu Dhabi: INTERPOL gegen Spielmanipulation und Wettbetrug

Posted on: 15/05/2022, 05:30h. 

Last updated on: 13/05/2022, 12:56h.

In dieser Woche lud INTERPOL zur Konferenz gegen Spielmanipulation und Wettbetrug in die Vereinigten Arabischen Emirate. Beim dreit?gigen interdisziplin?ren 12. INTERPOL Match-Fixing Task Force Meeting (IMFTF) tagten Vertreter von Strafverfolgungsbeh?rden, staatlichen Stellen, Anti-Doping-Organisationen, Sportverb?nden und Wett-Monitoring-Diensten.

INTERPOL Match Fixing Task Force Meeting Teilnehmende
Das 12. INTERPOL Match-Fixing Task Force Meeting in Abu Dhabi (Quelle: interpol.int)

Ma?geblich für den Kampf um die Integrit?t des Sports, so das Fazit der Veranstaltung, sei vor allem die Zusammenarbeit aller Akteure.

Integrit?tsexperten in Abu Dhabi

Vom 10. bis zum 12. Mai trafen sich Experten aus rund 50 L?ndern, um in Abu Dhabi Informationen zum Thema Match-Fixing zu teilen und ihren gemeinsamen Kampf gegen Korruption im Sport zu st?rken. Ma?geblich in die Ausrichtung des IMFTF involviert war das Innenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate.

Beim IMFTF handelte es sich um die erste gr??ere Veranstaltung des erst jüngst ins Leben gerufenen INTERPOL-Zentrums für Finanzkriminalit?t und Korruptionsbek?mpfung (IFCACC). Diese verfolgt das Ziel, eine ?koordinierte globale Antwort auf das exponentielle Wachstum von grenzüberschreitender Finanzkriminalit?t und Korruption zu bieten“.

Zum Hintergrund der Konferenz in Abu Dhabi erkl?rte IFCACC-Direktor Rory Corcoran:

Korruption ist ein wichtiger Wegbereiter für alle Arten von kriminellen Aktivit?ten. Jeder Sport, ob Amateur- oder Profisport, auf jedem Kontinent, kann von Kriminellen ausgenutzt werden. Treffen wie dieses erm?glichen es uns, einen klaren Blick auf das sich ver?ndernde Gesicht der Spielmanipulation zu werfen.

Auf der Tagesordnung standen diverse Workshops und Redebeitr?ge. Zu den Vortragenden geh?rten unter anderem Matt Fowler, Director of Integrity der International Betting Integrity Association (IBIA), und der Leiter der Abteilung Integrit?t der internationalen Anti-Doping Agentur ITA Nicholas Raudenski.

Nationale Plattformen gegen Sport- und Wettbetrug

Laut INTERPOL-Mitteilung [Seite auf Englisch] habe sich die Veranstaltung insbesondere auf Mechanismen zur F?rderung des weltweiten und interdisziplin?ren Informationsaustausches sowie die Schlie?ung gesetzlicher und institutioneller Lücken konzentriert.

INTERPOL Match Fixing Task Force M?nner mit Westen Westen
Teilnehmende beim 12. INTERPOL Match Fixing Task Force Meeting (Quelle: interpol.int)

Diskutiert worden sei so auch die Einrichtung nationaler Plattformen, mithilfe derer Informationen über verd?chtige Aktivit?ten in Sport und Wettmarkt zentral gesammelt und analysiert werden k?nnen.

Auch Themenfelder wie die Nutzung neuer Technologien, Big Data und sozialer Medien in der Strafverfolgung seien intensiv bearbeitet.

Angaben der Veranstalter zufolge umfasste die Konferenz auch eine geschlossene Sitzung von Spezialermittlern. Bei dieser h?tten die Experten von Geheimdiensten und Integrit?tsstellen über Fallstudien und neue Taktiken beim Match-Fixing diskutiert. Zudem seien in diesem Rahmen bi- und multilaterale Treffen zur Koordination laufender internationaler Ermittlungen abgehalten worden.

Parallel habe die Pr?ventions- und Aufkl?rungsarbeit vor Ort im Fokus gestanden. So setzten Match-Fixer auch ungebrochen auf die direkte Ansprache von Akteuren im Sportbereich, um sie zur Manipulation von Wettbewerben zu gewinnen.

Doping als Hinweis auf kriminelle Strukturen

Ein weiterer auf der Konferenz intensiv behandelter Themenkomplex sei das Doping gewesen. Hierzu führt INTERPOL aus:

Obwohl Doping traditionell durch die Brille der Drogenbek?mpfung betrachtet wird, erfuhren die Teilnehmer, dass positive Dopingtests und -warnungen eine wertvolle Informationsquelle für Integrit?tsermittlungen sein k?nnen, insbesondere im Hinblick auf kriminelle Organisationen, die hinter Wettbewerbsmanipulationen stehen.

Laut INTERPOL habe die Konferenz in Abu Dhabi einmal mehr herausgestellt, dass international agierende kriminelle Netzwerke die Sport- und Wettm?rkte vermehrt als weiteres lukratives Gesch?ftsfeld für sich entdeckten. Um den Herausforderungen im Kampf gegen Spielmanipulation gewachsen zu sein, sei eine enge Zusammenarbeit aller verantwortlichen Stellen unerl?sslich.

In diesem Sinne h?tten die Teilnehmenden das 12. INTERPOL Match-Fixing Task Force Meeting mit einem gemeinsamen Aufruf zur ?Harmonisierung der weltweiten Bemühungen zur Eind?mmung von Wettbewerbsmanipulationen“ beendet.