Studienergebnis: Zahl der Glücksspiel­süchtigen bleibt in Japan gering

Posted on: 13/04/2020, 08:39h. 

Last updated on: 13/04/2020, 08:49h.

Die Zahl der Glücksspielsüchtigen bleibt in Japan auf einem niedrigen Niveau. Laut einer in der Pr?fektur Kanagawa durchgeführten Studie zum Spielverhalten Erwachsener im Alter zwischen 18 und 74 Jahren zeigten nur 0,5 % der 3.000 Befragten Symptome von Glücksspielsucht.

EIne Kreuzung in Tokio
Die Zahl der Spielsüchtigen bleibt in Japan vergleichsweise gering. (Quelle: Pixabay)

Die Untersuchung, die vom Dezember 2019 bis zum M?rz 2020 in der Metropolregion Yokohama durchgeführt wurde, ist Folge des ?Problem Gambling Basic Countermeasure Act of 2018“.

Im Rahmen der Verordnung aus dem Jahre 2018 will die japanische Regierung die Einstellung der Bev?lkerung zum Glücksspiel untersuchen, um etwaige Pr?ventionsma?nahmen gegen Glücksspielsucht ergreifen zu k?nnen.

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufkl?rung liegt die Zahl der Problemspieler im Alter zwischen 16 und 70 Jahren in Deutschland bei 229.000. Weitere 200.000 Personen werden als pathologische Spieler klassifiziert. Hochgerechnet auf die Gesamtbev?lkerungszahl der Bundesrepublik (ca. 83 Millionen) l?ge der Anteil der problematischen- und pathologischen Spieler damit bei etwa 0,51 %. Im Vergleich: In den USA wird die Zahl der Spielsüchtigen auf 1 % der Nationalbev?lkerung gesch?tzt, weitere 2 bis 3 % der US-Bürger sollen Problemspieler sein (Link auf Englisch).

Um den Tourismus anzukurbeln, hatte Japan die Vergabe von Glücksspiellizenzen für integrierte Casino-Resorts beschlossen. Obgleich bislang noch keines der geplanten Casino-Resorts er?ffnet hat, befürchten Kritiker eine Zunahme der Glücksspielsüchtigen.

Welche Glücksspiele bevorzugen die Japaner?

Wie aus der Suchtstudie hervorgeht, seien die beliebtesten Glücksspielformen Pachinko und Automatenspiele. Pathologische Spieler, die an diesen Spielen teilnahmen, verspielten im Durchschnitt 30.000 Yen (ca. 253 Euro) im Monat.

Auf den Spa? am Spiel komme es laut der Gambling Addiction Prevention and Recovery Support Center Foundation h?ufig nicht mehr an. Glücksspielsucht sei:

?ein Zustand, in dem Pachinko, Wettbewerbe oder ?hnliches das t?gliche oder soziale Leben beeintr?chtigt, was eine Behandlung erfordert.”

Kranke suchten durch immer h?here Eins?tze nach einem Adrenalinrausch, versuchten durch Spielen ihren ?ngsten und Depressionen zu entkommen oder Verluste zurückzugewinnen. H?ufig führe dieses Verhalten zu Beziehungsproblemen und überschuldung.

Ob die vergleichsweise niedrige Zahl der pathologischen Spieler in Japan mit der Er?ffnung der Casino-Resorts im Land zunehmen wird, wird sich in den n?chsten Jahren zeigen.