Junkets für die Zukunft des Glücksspiels in Asien nicht notwendig

Posted on: 11/02/2022, 12:00h. 

Last updated on: 11/02/2022, 12:00h.

Für die Zukunft der Glücksspiel-Branche in Asien spielen Junket-Betreiber künftig keine gro?e Rolle mehr. Dies erkl?rte der Investment-Konzern NagaCorp, Betreiber des Hotel- und Casinokomplexes NagaWorld in Phnom Penh, Kambodscha, diese Woche in einem Interview mit Bloomberg TV [Seite auf Englisch].

NagaWorld Casino, Geb?ude
Das Casino NagaWorld in Kambodscha war w?hrend der COVID-19-Pandemie sechs Monate geschlossen. (Bild: shutterstock.com)

Vielmehr erm?gliche Macaus Vorgehen gegen Suncity und andere Junket-Betreiber NagaCorp und weiteren Glücksspiel-Unternehmen, ihre zukünftigen Schritte besser zu planen, erkl?rte der stellvertretende NagaCorp-Vorsitzende Philip Lee.

Lee argumentierte, dass der Wegfall der Junkets sogar von Vorteil sein k?nne, da so die Zwischenh?ndler wegfielen. Dies erm?gliche es den Casinos, im Rahmen eines VIP-Modells direkt mit den Spielern in Kontakt zu treten.

Diese Vorgehensweise führe zu einer besseren Kundenbindung und dem Aufbau eines Vertrauensverh?ltnisses. ?hnlich soll sich Medienberichten zufolge auch MGM Resorts ge?u?ert haben.

COVID-19-Restriktionen verursachen Umsatzrückgang um 74,3 %

NagaCorp hat diese Woche seine Bilanzen für das Gesch?ftsjahr 2021 vorgelegt. Der Umsatz habe sich auf 225,86 Mio. USD belaufen, was einem Rückgang von 74,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspreche. Der Nettoverlust betrage 147 Mio. USD. Im Jahr davor habe das Unternehmen noch einen Nettogewinn von 102 Mio. USD verzeichnet.

Als Grund für die Verluste gab NagaCorp die sechsmonatige Schlie?ung des Resorts an. Dennoch sei das Unternehmen bereits auf Erholungskurs, nachdem der Betrieb im September 2021 wieder aufgenommen worden sei. Die schnelle wirtschaftliche Regeneration sei vor allem dem Massenmarkt zu verdanken.

Zugleich bemühte sich der Konzern, Kosten zu reduzieren. Dies führte allerdings auch zur Entlassung von rund 1.000 Mitarbeitern, was heftige Proteste nach sich gezogen hatte.

Einstellung der Junket-Aktivit?ten: Die Kehrseite der Medaille

Die neue Gesch?ftsstrategie von NagaCorp k?nne sich laut Lee auf lange Sicht als vorteilhaft erweisen. Die direkte Kommunikation mit dem Kunden verbessere die Margen, da der Vermittler wegfalle.

Der Untergang des Junket-Betreibers Suncity sei für NagaCorp unerheblich, da das Unternehmen die Zusammenarbeit bereits im M?rz 2021 aufgrund der Corona-Restriktionen eingestellt habe.

Die neue Situation bringe allerdings auch einige Probleme mit sich. Die Gew?hrung von Krediten für VIP-Kunden und damit die Verantwortung in Bezug auf die Bek?mpfung der Geldw?sche obliege nun den Glücksspiel-Konzernen und nicht mehr den Junket-Betreibern.

Lee erkl?rte:

Wir müssen sehr vorsichtig sein, wie wir Kredite gew?hren, und der Check-in sollte vorzugsweise auf Basis von Bargeld erfolgen. Wir müssen auch sicherstellen, dass wir alle unsere notwendigen AML-Prüfungen [Anm. d. Red.: Anti-Geldw?sche-Prüfungen] bei allen Spielern durchführen.

Lee sagte allerdings auch, dass das Vorgehen der chinesischen Regierung gegen das grenzüberschreitende Glücksspiel für die Regeneration von NagaCorp nicht von gro?er Bedeutung sei.

Zwar habe China die kambodschanische und die philippinische Regierung ersucht, gegen Betreiber in ihren jeweiligen L?ndern vorzugehen, die sich auf Gesch?fte mit Festlandchinesen fokussierten. Allerdings sei NagaCorp nicht so stark abh?ngig von G?sten aus China.

Zum einen sei der Markt im Inland bereits sehr stark, zum anderen bestehe die Klientel des Unternehmens neben Reisenden aus China auch aus Kunden aus Malaysia, Singapur und dem Rest Asiens. China sei kein so gro?er Faktor für den zukünftigen Erfolg von NagaCorp, schloss Lee.