Kanada: Gericht erkl?rt Schere-Stein-Papier-Spiel um 500.000 CAD für ungültig

Posted on: 25/04/2020, 05:30h. 

Last updated on: 13/05/2020, 12:02h.

Das Berufungsgericht in Quebec, Kanada, hat einen Schuldbetrag in H?he von 500.000 CAD (ca. 330.000 Euro), der aufgrund von drei Schere-Stein-Papier-Spielen zustande gekommen war, für nichtig erkl?rt. Dies hat The Canadian Press am Donnerstag berichtet.

Berufungsgericht Quebec
Der Fall wurde am Berufungsgericht in Quebec entschieden (édifice Ernest-Cormierby Robert Cutts, licensed under CC BY-SA 2.0)

Die betreffenden Spiele h?tten im Januar 2011 stattgefunden, sagte der Gewinner der Summe, Michel P., vor Gericht. Er habe in der Vergangenheit h?ufig mit seinem Bekannten gespielt und gewettet. Im vorliegenden Fall sei vereinbart worden, dass der Gewinner nach drei aufeinander folgenden Spielen feststehen sollte.

Der unglückliche Verlierer des beliebten Handspiels, Edmund H., habe eine Hypothek auf sein Haus aufnehmen müssen, um die Schulden zu begleichen, was von einem Notar best?tigen worden sei.

In einer Entscheidung von 2017 habe das zust?ndige Gericht, der Quebec Superior Court, die Hypothek annulliert. Gegen diese Entscheidung habe P. nun Berufung eingelegt.

Schere-Stein-Papier, Schnick Schnack Schnuck oder Ching Chang Chong. Das Spiel mit den vielen Namen ist so beliebt, dass ihm sogar ein internationaler Feiertag gewidmet ist. Dieser ist am 27. August und wurde von der World Rock Paper Scissors Association [Seite auf Englisch] ins Leben gerufen.

Dass auf Schere-Stein-Papier gewettet wird, scheint nicht mehr so ungew?hnlich, wenn man sich anschaut, auf welche Kuriosit?ten im Jahr 2019 gewettet wurde.

Schere-Stein-Papier – Glück oder Geschicklichkeit?

Gem?? dem Bürgerlichen Gesetzbuch von Quebec darf nur um Geschicklichkeit und k?rperliche Kraft gespielt werden, nicht auf reines Glück. Zudem dürfe der gesetzte Betrag nicht überh?ht sein:

?Spiel- und Wettvertr?ge gelten (…), wenn sie sich auf rechtm??ige Aktivit?ten und Spiele beziehen, die nur Geschicklichkeit oder k?rperliche Anstrengung der Parteien erfordern, es sei denn, der Spieleinsatz ist angesichts der Umst?nde und im Hinblick auf die Voraussetzungen und Mittel der Parteien überm??ig hoch.“

Entscheidung von 2017 best?tigt

Richterin Chantal Chatelain zufolge k?nne Schere-Stein-Papier unter bestimmten Umst?nden tats?chlich als Geschicklichkeitsspiel gewertet werden, insbesondere im Hinblick auf Schnelligkeit und Strategie.

Dennoch entschied sie, dass die Vereinbarung zwischen P. und H. aufgrund des überh?hten Einsatzbetrages ungültig sei.

Damit best?tigte die Richterin das Urteil aus dem Jahr 2017, welches zu einem ?hnlichen Schluss gekommen war und entschieden hatte, dass das betreffende Spiel zu gro?en Teilen auf reinem Glück basiere. Auch der Spieleinsatz war im vorherigen Urteil bereits als exzessiv eingesch?tzt worden.