Gro?britannien: Vorerst keine Einzahlungslimits beim Online-Glücksspiel

Posted on: 26/05/2021, 12:11h. 

Last updated on: 26/05/2021, 12:24h.

Die britische Glücksspielaufsicht UK Gambling Commission (UKGC) hat am Dienstag erste Ergebnisse einer Online-Umfrage zum Spielerschutz bei Online-Glücksspielanbietern vorgelegt. Im Rahmen des Zwischenberichts versprach die Beh?rde zwar weiterführende Ma?nahmen zum Verbraucherschutz, erw?hnte feste Einzahlungslimits für Kunden von Online-Glücksspielanbietern jedoch nicht.

Geldscheine GBP
Die UKGC legt vorerst keine Einzahlungslimits für Online-Glücksspiel fest. (Quelle: Pixabay)

Die Debatte um Einzahlungslimits bei Online-Glücksspielseiten hatte im Zuge der geplanten Neuregulierung des Glücksspiels in Gro?britannien an Fahrt aufgenommen. Sowohl die britische Denkfabrik Social Market Foundation (SMF) als auch die Spielerschützer der All-Party Parliamentary Group on Gambling-Related Harm (APPG) hatten sich für ein monatliches Einzahlungslimit von 100 GBP ausgesprochen.

Die SMF hatte empfohlen, h?here monatliche Einzahlungen nur nach vorherigen Bonit?tsprüfungen zuzulassen. Industrieverb?nde wie die Gambling Business Group (GBG) hatten den Vorsto? kritisiert.

UKGC nennt dennoch Ziele

Obgleich die UKGC [Link auf Englisch] vorgeschriebene Einzahlungslimits nicht thematisierte, formulierte die Glücksspielaufsicht erste Ziele, die im Zusammenhang mit der Umfrage zu Online-Glücksspiel und Verbraucherschutz erarbeitet wurden. Diese war im November 2020 gestartet und aufgrund des hohen Interesses (13.000 Antworten) bis Ende Dezember 2020 gelaufen.

Die Umfrageteilnehmer wünschten dabei einerseits effektive Kontrollen für verantwortungsvolles Glücksspiel, seien andererseits aber auch um Datenschutz und ihre Freiheit besorgt, erkl?rte die UKGC:

Wir haben die Antworten auf die Vorschl?ge sorgf?ltig überdacht (…). Viele Menschen sind der Meinung, dass Schutzma?nahmen für die am st?rksten gef?hrdeten Personen vorhanden sein sollten und dass geeignete Kontrollen vorhanden sein sollten, um F?lle von eindeutig finanziell nicht tragbarem Glücksspiel zu identifizieren und zu verhindern. Viele Befragte betonten, dass die Ma?nahmen verh?ltnism??ig sein und auf die gef?hrdeten Personen abzielen sollten. Gleichzeitig waren die Kunden auch besorgt über die Privatsph?re und die Wahlfreiheit. Wir nehmen das ernst.

Im Zusammenhang mit der Umfrage habe man mehrere Schlüsselprobleme identifiziert, die man in den n?chsten Schritten priorisieren wolle. Dazu geh?rten unter anderem Gefahren durch finanzielle Verluste innerhalb eines kurzen Zeitraums und signifikante Verluste über l?ngere Zeit.

Verluste sowohl über sehr kurze als auch über l?ngere Zeitr?ume h?tten laut UKGC einen starken Einfluss auf Verbraucher. Als Beispiel nannte die Beh?rde den Fall eines Spielers, der nur sechs Minuten nach Anmeldung bei einer Online-Glücksspielseite 4.000 GBP verloren habe. In einem anderen Fall habe ein Spieler über l?ngere Zeit 35.000 GBP verspielt, ohne dass eine überprüfung des Kunden stattgefunden habe.

Im kommenden Sommer will die UKGC einen detaillierten Plan vorlegen, der auf den Ergebnissen der Umfrage basieren soll. Darin würden auch Ma?nahmen dargelegt, die ergriffen werden sollten, wenn bekannt ist, dass sich ein Spieler in einer gef?hrdeten Situation befinde.

Zudem wolle die UKGC ihr Arbeitsprogramm zum Schutz vor Sch?den durch Glücksspiel fortsetzen. Dieses umfasse die Bemühung, sicherzustellen, dass existierende Tools zum Setzen von Einzahlungslimits in gr??erem Umfang genutzt werden.