Doch keine Wieder?ffnung: englische Glücksspiel-Betreiber in Aufruhr

Posted on: 15/06/2020, 03:00h. 

Last updated on: 15/06/2020, 03:40h.

Seit heute dürfen in England die Buchmacher ihre Gesch?fte wieder ?ffnen. Gleiches sollte auch für die Betreiber von Spielhallen, den sogenannten Adult Gaming Centres (AGCs), gelten. Am Freitagabend jedoch machte Premierminister Boris Johnson kurzerhand eine Kehrtwende und erkl?rte, dass die AGCs auch weiterhin geschlossen bleiben müssen.

Adult Gaming Centre Gambling Arcade in Gro?britannien
Bittere Entt?uschung: Adult Gaming Centres bleiben geschlossen. (Bild: Casino.org)

Wie die Zeitung The Guardian berichtet [Seite auf Englisch], h?tten mehr als 100 Parlamentsmitglieder als Reaktion auf die unerwartete Meldung einen Brief an den Premierminister geschrieben, um ihn auf die zu erwartenden Konsequenzen hinzuweisen.

Demnach sei zu befürchten, dass Tausende Angestellte langfristig ihre Arbeitspl?tze verlieren k?nnten. In Vorbereitung auf die Wiederer?ffnung h?tten die Inhaber der AGCs n?mlich bereits einen Teil ihrer Angestellten in die Gesch?fte zurückgeholt.

In Gro?britannien gibt es insgesamt zirka 3.000 Adult Gaming Centres. Die beliebten Spielhallen befinden sich unter anderem in Einkaufs- und Vergnügungszentren oder Autobahnrastst?tten. Die Spielbereiche sind in der Regel offen einsehbar, dürfen jedoch nur von vollj?hrigen Personen betreten werden.

Gem?? den Regularien der UK Gambling Commission darf eine beliebige Anzahl von Spielger?ten der Kategorien C (Maximaleinsatz von 1 GBP) und D (Maximaleinsatz von 10 Pence) aufgestellt werden. H?chstens 20 % der Gesamtzahl der Ger?te dürfen Fixed-Odds-Betting-Terminals (FOBTs) mit einem Maximaleinsatz von 2 GPB ausmachen.

Diese fielen dadurch fortan nicht mehr automatisch unter den finanziellen Rettungsschirm, der ihnen bislang 80 % ihres Gehaltes gesichert habe.

Da die AGC-Betreiber ihre Angestellten bei fortw?hrender Schlie?ung jedoch nicht aus eigener Tasche bezahlen k?nnten, werde es unweigerlich zu zahllosen Entlassungen kommen.

Alle mühseligen Vorbereitungen umsonst?

Gegenüber dem Guardian erkl?rte ein AGC-Betreiber, dass er insgesamt 20.000 GBP investiert habe, um unter Einhaltung aller zuvor festgelegten Vorkehrungsma?nahmen heute sicher wiederer?ffnen zu k?nnen.

Auch auf dem berühmten Clacton Pier, ein Vergnügungszentrum für Erwachsene und Kinder in der südenglischen Touristenstadt Clacton-on-Sea herrscht Unmut. Pier-Leiter Billy Ball erkl?rt im Hinblick auf die dortigen AGCs:

Wir haben eine Woche damit verbracht, uns vorzubereiten, die Ger?te in gr??erer Entfernung aufzustellen, alles gründlich zu reinigen, die n?tige Ausstattung zum Schutz der Angestellten bereitzustellen und diese an ihre Arbeitspl?tze zurückzuholen. Alles war bereit dafür, dass Angestellte und Kunden sicher zurückkommen k?nnen und dann erfahren wir pl?tzlich am Freitag, dass die Regierung ihre Meinung ge?ndert hat.

Besonders ?rgerlich sei jedoch, dass die Regierung keinerlei ?nachvollziehbaren Grund“ für die verl?ngerte Schlie?ung der AGCs genannt habe. So sei kein Unterschied zwischen Buchmachern und AGCs ersichtlich, was die Umsetzung der n?tigen Hygiene-Konzepte betreffe.