Kenia deportiert fünf wegen illegalen Glückspiels angeklagte chinesische Staatsbürger

Posted on: 03/05/2020, 05:30h. 

Last updated on: 01/05/2020, 04:13h.

Ein kenianisches Gericht hat am Mittwoch gegen fünf chinesische Staatsbürger ein Urteil gef?llt, die am 24. Dezember letzten Jahres wegen Betreibens von 169 illegalen Spielautomaten angeklagt wurden. Wie der kenianische Nachrichtendienst Nairobi News am Freitag berichtete [Seite auf Englisch], müssten die fünf Angeklagten, Liao Pobing, Lu Junyu, Lu Jianfang, Lu Jun und Lin Rong, zun?chst eine Geldstrafe von je 200.000 Kenia-Schilling (knapp 1.700 Euro) zahlen.

Spielautomat
Fünf Chinesen wegen illegalen Glücksspiels in Kenia deportiert (Bild: Pixabay/AidanHowe)

Sollten sie dazu nicht in der Lage sein, drohe ihnen eine einj?hrige Haftstrafe. Darüber hinaus sollen sie entweder sofort oder unmittelbar nach ihrer Inhaftierung in ihr Heimatland China deportiert werden.

Die kenianische Regierung geht seit einigen Jahren rigoros gegen illegale Glücksspiele im Land vor. Handelt es sich um nicht kenianische Staatsbürger, kommt es im Regelfall zur Deportation ohne Recht auf Wiederkehr. Die radikalen Ma?nahmen sollen insbesondere den legalen Glücksspielsektor schützen, der dem Staat j?hrlich Millionen von Steuergeldern einbringt. Derzeit liegt der Steuersatz auf Glücksspielprodukte bei 30 % der Bruttoeinnahmen. Eine Erh?hung auf 50 % wird seit langem diskutiert.

Eine ?abschreckende“ Strafe

Wie kenianische Medien im Dezember berichteten, sei die Polizei den illegalen Glücksspielbetreibern in der N?he der Stadt Nakuru dank eines anonymen Hinweises auf die Spur gekommen.

Bei einer Razzia am Heiligabend h?tten sie dann 169 Geldspielger?te, Banknoten im Wert von mehr als 4,2 Mio. Kenia-Schilling (knapp 35,900 Euro) und 2.300 einzelne 20-Schilling-Münzen (knapp 390 Euro) entdeckt und konfisziert.

Zun?chst h?tten die mutma?lichen Glücksspiel-Betreiber ihre Schuld geleugnet und zudem behauptet, ihre Reisep?sse verloren zu haben. Noch vor der ersten Anh?rung h?tten drei der Angeklagten dann am 20 Februar versucht, das Land zu verlassen.

Am Flughafen seien sie jedoch erneut festgenommen worden. Bei der Anh?rung h?tten sie schlie?lich einstimmig auf schuldig pl?diert und zugegeben, die Spielautomaten ohne n?tige Lizenz betrieben zu haben.

Der zust?ndige Richter Bernard Mararo erkl?rt, dass die Nationalit?t der Angeklagten bei der Urteilsverkündung jedoch zweitrangig gewesen sei:

Unabh?ngig davon, dass es sich um Ausl?nder handelt, haben die Beschuldigten schwerwiegende Vergehen begangen und eine Strafe zur Abschreckung ist notwendig. The Beschuldigten erhalten damit eine Geldstrafe von je 200.000 Schilling, da sie der Polizei falsche Informationen gaben. Vers?umen sie die Zahlung, werden sie eine Gef?ngnisstrafe von 12 Monaten absitzen.

Die Angeklagten h?tten seit der Urteilsverkündung zwei Wochen Zeit, Berufung einzulegen. Ob ein h?heres Gericht jedoch eine andere Entscheidung treffen würde, scheint unwahrscheinlich.