Ex-Glücksspielboss Kenny Alexander wegen Trunkenheits­fahrt verurteilt

Posted on: 25/05/2021, 12:30h. 

Last updated on: 25/05/2021, 12:36h.

Ein Gericht im schottischen Perth hat Kenny Alexander, den früheren CEO des Glücksspielkonzerns GVC Holdings (heute Entain), am Freitag zu einer Geldstrafe von 1.000 GBP und einem zw?lfmonatigen Fahrverbot verurteilt. Wie die Zeitung The Courier am Wochenende berichtete, habe Alexander zugegeben, ein parkendes Auto entwendet und damit im betrunkenen Zustand davongefahren zu sein.

Kenny Alexander
Kenny Alexander musste seinen Führerschein abgeben. (Quelle: GVC Holdings)

Alexander habe au?erdem einger?umt, ohne Führerschein und Versicherung unterwegs gewesen zu sein. Sein Blutalkohol-Level habe sich mit 37 Gramm pro 100 ml deutlich über der gesetzlichen Grenze von 22 mg befunden.

Kenny Alexander hatte den Glücksspielkonzern GVC Holdings, der heute unter dem Namen Entain operiert, im vergangenen Juli verlassen. Als Gesch?ftsführer war er 13 Jahre lang für das Unternehmen verantwortlich und baute vor allem dessen Online-Glücksspielgesch?ft aus. Das Verm?gen des 52-j?hrigen Familienvaters wird auf rund 23 Millionen GBP gesch?tzt.

Tatort Kebab-Haus

Ausgangspunkt von Alexanders Trunkenheitsfahr sei das Marmaris Kebab House in Perth gewesen. Dort habe Alexander nach einem Trinkabend mit einem Freund etwas gegessen, habe Staatsanwalt Matthew Kerr vor Gericht erkl?rt.

Nachdem das Duo nach dem Essen heimfahren wollte, jedoch keine Taxis zur Verfügung gestanden h?tten, habe Alexander vor dem Imbiss ein Lieferauto entwendet. Dies sei m?glich gewesen, weil die Autoschlüssel noch im Wagen gesteckt h?tten. Der Lieferfahrer habe sich zur selben Zeit wegen einer Essensabholung im Kebab-Haus befunden und nur noch die quietschenden Reifen seines roten Hondas h?ren k?nnen.

Von langer Dauer sei die Fahrt allerdings nicht gewesen. Alexander sei nach kurzer Zeit mit dem Auto zum Restaurant zurückgekehrt und ausgestiegen. Danach habe er zu Fu? die Flucht nach Hause angetreten.

Dort habe er dann auf die Polizeikr?fte gewartet, die bereits die Verfolgung aufgenommen h?tten. Anwalt John McLaughlin habe zur Verteidigung seines Mandanten gesagt:

Er war besch?mt über das, was passiert ist. (…) Er bestreitet die Straftat in keiner Weise. Als der Lieferfahrer ankam, sprach er mit ihm über die M?glichkeit, von ihm nach Hause gefahren zu werden. Tats?chlich darf der Fahrer das wohl nicht. Dies war der Zeitpunkt, an dem der Irrsinn begann. Er sprang ins Auto und endete eine Stra?e weiter, nachdem er einmal um den Block herumgefahren war.

Alexander k?nne nicht erkl?ren, was ihm bei der Tat durch den Kopf gegangen sei, so McLaughlin. Er habe sich nach der Spritztour bei dem Lieferfahrer entschuldigt und angeboten, ihn für m?gliche Unannehmlichkeiten zu entsch?digen. An seiner Verurteilung ?nderte dies nichts. Für mindestens 12 Monate, so entschied das Gericht, darf Kenny Alexander nun selbst nicht mehr ans Steuer.